idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.09.2003 09:50

Alzheimer- und Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung: Neue Möglichkeit der Unterscheidung

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    (ukg) Forscher der Neurologischen und der Psychiatrischen Klinik des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen und der Psychiatrischen Klinik Erlangen haben ein neues Verfahren entwickelt, um die Alzheimer Erkrankung von der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung zu unterscheiden. Die Arbeitsgruppen der Neurologischen und Psychiatrischen Klinik in Göttingen um Privat-Dozent Dr. Markus Otto und in der Psychiatrischen Klinik in Erlangen um Professor Dr. Jens Wiltfang fanden heraus, dass bei beiden Patientengruppen kleine Eiweißbruchstücke (Peptide), so genannte beta-Amyloid-Peptide (Aß-Peptide), im Nervenwasser in unterschiedlicher Weise verändert sind. Die Forscher setzten ein von Prof. Wiltfang entwickeltes Nachweisverfahren ein, mit dem neben den bereits bekannten Aß-Peptiden 1-40 und 1-42 weitere Aß-Peptide nachgewiesen werden konnten. Durch die Untersuchung dieses Aß-Peptidmusters im Nervenwasser gelingt eine verbesserte Unterscheidung der beiden Erkrankungen. Die vom Bundesministerium für Gesundheit und einem Forschungsprojekt der Europäischen Union (DIADEM) unterstützte Studie wurde in der jüngsten Ausgabe der renommierten Zeitschrift "Annals of Neurology" publiziert.
    Das neue Verfahren beruht auf der Verwendung eines harnstoff-basierten Gelsystems, das die Auftrennung von Aß-Peptiden ermöglicht, auch wenn diese sich nur in einer einzigen Aminosäure unterscheiden. Mit diesem Verfahren zeigte sich, dass sowohl bei Alzheimer- als auch bei Creutzfeldt-Jakob-Demenz besonders deutlich das Aß-Peptid 1-42 erniedrigt ist, aber dennoch beide Demenzerkrankungen durch zusätzliche Unterschiede im Aß-Peptidmuster unterschieden werden können. Dafür kann der Quotient aus Aß1-39 und Aß1-42 eingesetzt werden, der eine effektive Trennung zwischen beiden Patientengruppen ermöglicht. Nach Aussagen der Forscher ist das Verfahren in der derzeit vorliegenden Form nicht für die Untersuchung großer Patientenzahlen gedacht, sondern als laborchemische Hilfestellung, wenn die klinische Abgrenzung zwischen beiden Demenzerkrankungen schwierig ist.

    Weitere Informationen:
    Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
    Abt. Neurologie
    Privatdozent Dr. Markus Otto
    Robert-Koch-Str. 40
    37073 Göttingen
    Tel.: 0551/39 - 8404
    e-mail: motto@gwdg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).