idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.10.1998 00:00

Periostat

Markus Brakel Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.

    Presseerklärung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu Pressemeldungen über das Medikament Periostat.

    Seit einigen Tagen findet man in der Presse Berichte über ein neues Medikament (Periostat), das zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) verwendet werden kann. Nach manchen Pressemitteilungen soll es sich dabei um ein wahres Wundermittel handeln, mit dem ohne weitere Behandlung eine Heilung dieser Erkrankung, ja sogar eine Vorbeugung möglich sei.

    Die DGZMK nimmt dazu wie folgt Stellung:

    Nach den bislang vorliegenden Informationen handelt es sich bei dem genannten Medikament um ein Präparat, das ein bestimmtes Antibiotikum, nämlich Doxicyclin, enthält. Dieses Antibiotikum hat neben seiner antibakteriellen Wirkung auch die Eigenschaft, bestimmte gewebeabbauende Enzyme, die sog. Kollagenasen, zu hemmen. Dieser Effekt ist seit langem bekannt. Die Dosierung ist bei dem neuen Medikament so gering gewählt, daß nicht die antibakterielle Wirkung auftritt, daß jedoch die Kollagenasen gehemmt werden.Kollagenasen spielen beim Gewebeabbau im Rahmen einer Parodontitis eine wichtige Rolle. Sie werden durch Bakterien in den Zahnfleischtaschen aktiviert und es kommt zum Gewebeabbau, schließlich zur Zahnlockerung und zum Zahnverlust. Die Hemmung der Kollagenasen ist daher ein interessanter Weg bei der Behandlung der Parodontitis. Allerdings wird dabei der auslösende Faktor, nämlich die bakterielle Besiedlung nicht behandelt. Diese bakteriellen Beläge müssen daher nach wie vor aus der Tasche mit entsprechenden Geräten (meist sog. Küretten) mechanisch vom Zahnarzt entfernt werden. Daher muß betont werden, daß das neue Medikament im Augenblick nur zusätzlich zu der unumgänglichen mechanischen Taschenreinigung verabreicht werden kann.

    In den bislang wenigen Untersuchungen mit diesem Präparat, von denen bisher nur zusammenfassende Darstellungen ohne Details publiziert vorliegen, wurden vielversprechende Ergebnisse erhalten, wobei jedoch auf die klassische Parodontitis-Therapie nicht verzichtet wurde. Das neue Medikament wurde nur zusätzlich zur zahnärztlichen Behandlung verabreicht. Zur Frage von Nebenwirkungen (z.B. Resistenzbildung bestimmter Bakterien, wie man es bei niedrig dosierten Antibiotika erwarten könnte), liegen im Moment wenige Informationen vor. Insgesamt sind noch weitere Studien wünschenswert, damit das neue Medikament besser beurteilt werden kann.Das Medikament hat die FDA-Zulassung erhalten, d. h. es kann auf dem US-amerikanischen Markt vertrieben werden. Dort wird es nach Angaben der Hersteller Ende November erhältlich sein. Über eine Zulassung in Europa sind uns keine Informationen verfügbar.

    Weitere Informationen erhalten Sie auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde anläßlich ihrer 122. Jahrestagung gemeinsam mit der 12. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung am

    Donnerstag, den 15.10.1998 in Bremen
    Beginn : 11.00 Uhr

    Raum Roselius des Maritim-Congress Centrums in Bremen
    Hollerallee 99 28215 Bremen

    Für Anmeldungen zur Pressekonferenz :

    Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. Lindemannstr. 96, 40237 Düsseldorf
    Tel. 0211 / 67 59 55 Fax: 0211 / 69 101 99

    oder direkt per Fax im Maritim Hotel Bremen:
    DGZMK

    0421 / 3789-600


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).