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26.09.2003 09:40

Europäische Mondmission SMART-1 am Start

Silvia von Einsiedel Pressereferat
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

    Bulmahn: "Neue Sonde ist wegweisend für künftige Forschungsmissionen"

    Die erste europäische Mondmission SMART-1 steht für den Start in der Nacht von Samstag auf Sonntag (01:02 Uhr MEZ) auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana bereit. Für Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn ist das Projekt ein Beleg für die technologische Spitzenleistung in der deutschen und europäischen Raumfahrt. "Europa legt mit SMART-1 den technologischen Grundstein für künftige interplanetare Forschungsmissionen", sagte Bulmahn am Freitag in Berlin.

    Bei SMART-1 (Small Missions for Advanced Research in Technology) wird durch die Europäischen Weltraumbehörde ESA erstmals ein neuartiges Antriebssystem eingesetzt. Die Sonde ist mit einem neuen Ionentriebwerk für den solar-elektrischen Antrieb bestückt. Dabei gewinnt das auf 14 Meter Spannweite ausgefaltete Sonnensegel die elektrische Energie zur Beschleunigung der Raumsonde. Die Schubkraft dieses Ionenantriebes ist zwar relativ gering, arbeitet dafür aber über Jahre und damit wesentlich länger und für weitere Distanzen als konventionelle chemische Raketentriebwerte, die nur wenige Minuten brennen. Das Ionentriebwerk ist damit eine Schlüsseltechnologie für künftige interplanetare Missionen.

    Mit SMART-1 soll auch die Miniaturisierung von Raumfahrzeugen und Instrumenten erprobt werden. Die Sonde ist mit 367 Kilogramm sehr leicht und passt beim Transportflug mit der Ariane 5 Rakete in einen nur ein Meter großen Kubus. Dies ermöglicht es, die Kosten für die Mission relativ gering zu halten. Auch in dieser Hinsicht ist die Mission zukunftsweisend. Der Bau und die Reise der Mondsonde kostet rund 110 Millionen Euro.

    SMART wird vom Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt gesteuert. Die Mission soll neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung des Erde-Mond-Systems liefern. Hierzu wird SMART-1 den Erdtrabanten für einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr von einer Umlaufbahn aus beobachten, nach Spuren von Eis suchen und eine mineralogische Karte des Mondes erstellen. Bei dieser Aufgabe kommt dem in Deutschland vom Max-Planck-Institut für Aeronomie entwickelten Infrarot-Spektrometer SIR eine Schlüsselfunktion zu. Die mineralische Zusammensetzung der Oberfläche soll Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Mondes geben: nach einer weit verbreiteten Theorie ist vor 4,5 Milliarden Jahren ein Asteriod mit der Erde kollidiert. Aus dem Staub und den Trümmern dieser Kollision habe sich der Mond gebildet. Ein wichtiges Ziel der Mission ist es, anhand der Zusammensetzung der Mondoberfläche zu überprüfen, ob diese Theorie zutrifft.

    Informationen rund um die Mission erhalten Sie auch im Internet unter: http://www.esa.int/smart1 sowie http://www.esa.int/science


    Weitere Informationen:

    http://www.bmbf.de/presse01/945.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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