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26.09.2003 11:25

Musikerziehung fördert Lernen und soziales Verhalten

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung und Schulministerium stellen Projektergebnisse vor

    Düsseldorf/Gütersloh, 26. September 2003. Musik beeinflusst die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern. Intensive Musikerziehung wirkt sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit, das soziale Verhalten von Kindern und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb einer Schule aus. Das zeigt die Auswertung des Fortbildungsprojektes für Lehrkräfte und Erzieher "Förderung der Musikkultur bei Kindern" der Bertelsmann Stiftung und des NRW-Ministeriums für Schule, Jugend und Kinder. Schul- und Jugendministerin Ute Schäfer und Liz Mohn, Präsidiumsmitglied der Stiftung, stellten die Ergebnisse heute gemeinsam mit Rita Süssmuth, Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung, vor.

    "Musikerziehung bedeutet, Toleranz zu fördern. Musizieren bedeutet, Gemeinschaft zu leben. Diese Eigenschaft macht Musik zu einem unverzichtbaren Bindeglied für unsere Gesellschaft", sagt Liz Mohn. Es sei wichtig, mit der Musikerziehung in Kindergärten und Schulen anzusetzen, denn nur dort erreiche man alle Kinder. Ministerin Ute Schäfer hob die Bedeutung des Musikunterrichts für die Schulen hervor: "Musik ist gut für das Gesamtklima einer Schule." Musik könne helfen, Gemeinschaft auch in heterogenen Schülergruppen herzustellen und individuelle Lernprozesse zu fördern. "Wir werden die Erkenntnisse aus dem Projekt in unsere Fortbildung übernehmen und sie so allen Schulen zur Verfügung stellen." Rita Süssmuth, Kuratoriumsmitglied der Bertelsmann Stiftung, unterstreicht: "Musik überwindet Barrieren, sie stärkt die Demokratie. Diesem Wert für das Individuum und die Gesellschaft müssen alle am Bildungsprozess Beteiligten Rechung tragen."

    Ziel des 1998 begonnenen Projektes war es, Lehrer und Erzieherinnen zu qualifizieren und die Kin­der durch intensive Musikerziehung zu fördern. Fünf Schulen und zwölf Kindergärten in NRW wa­ren an dem Projekt beteiligt. Lehrkräfte und Erzieherinnen besuchten über vier Jahre regelmäßige Fortbildungen. Die Seminare setzten sich aus verschiedenen Modulen zusammen: von Rhythmus­training, Stimmbildung, Gitarrenunterricht und Harmonielehre bis hin zur Entwicklung schuleige­ner Lehrpläne.

    Das Projekt wurde vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Paderborn wissen­schaftlich begleitet. Interviews mit den beteiligten Lehrern, Erzieherinnen und Kindern belegen, dass das Projekt von allen Seiten positiv bewertet wird. Die Fakten bestätigen diesen Eindruck: Während in vergleichbaren Klassen im Durchschnitt fünf Kinder ein Instrument spielen, waren in den Projektklassen durchschnittlich zehn. Während sonst etwa fünf Kinder Noten lesen können, wa­ren es im Projekt 15. Insgesamt zeigen die Kinder ein auffällig größeres Interesse an Musik.

    Die Musikerziehung wirkte sich auch auf das allgemeine Lern- und Sozialverhalten aus: Viele Kin­der konnten sich besser konzentrieren als zuvor, zeigten ein größeres Selbstbewusstsein, mehr Aus­geglichenheit und Gemeinschaftsgefühl. Auch die Kompetenz und die Einstellung der Lehrer zur Musik haben sich verändert. Der Kassettenrecorder kommt seltener zum Einsatz, stattdessen wird im Unterricht mehr selbst gesungen, musiziert und getanzt. Weiterhin hat das Projekt gezeigt, dass die Integration ausländischer Kinder gefördert werden kann, denn Musik und Tanz machen es aus­ländischen Kindern leichter, Empfindungen auszudrücken und Sprachbarrieren zu überwinden. Die aus dem Projekt entwickelten Lehrmaterialien und Unterrichtsvorschläge werden im kommenden Jahr zur allgemeinen Fortbildung veröffentlicht.

    Rückfragen an: Julia Schormann, Bertelsmann Stiftung, Telefon: 0 52 41 / 81-81 495

    Christiane Vielhaber, NRW-Ministerium für Schule, Jugend und Kinder, Telefon: 0 211 / 896-3505

    Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de/musikerziehung und www.bertelsmann-stiftung.de/presse


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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