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Wissenschaft
Öffentlicher Gesprächsabend zum Botho Graef-Kunstpreis 2018 am 24. Mai, 19 Uhr, in der Villa Rosenthal in Jena
Die Medienkünstlerin Luise Schröder spricht am Donnerstag, dem 24. Mai, 19 Uhr in der Reihe „Artist Talks“ zum Botho Graef-Kunstpreis 2018 über ihre Arbeit. Ihr Talkpartner ist Robert Sorg, Kunsthistoriker, Kulturmanager, Bibliothekar und Vorsitzender des Jenaer Kunstvereins.
Luise Schröder gehört zu den neun Künstlerinnen und Künstlern, die zum Botho Graef-Preis-Wettbewerb 2018 eingeladen wurden. Unter dem Titel „Das verschwundene Bildnis“ soll an seinen Wirkungsorten ein dezentrales Denkmal für den Jenaer Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität und Vater der Thüringer Landesverfassung Eduard Rosenthal (1853-1926) entstehen.
Luise Schröder arbeitet ortsbezogen und vielfach im öffentlichen Raum. Zuletzt war sie an der Gruppenausstellung „Luther und die Avantgarde“ in Wittenberg mit ihrer Intervention „Die vergessene Mobilisierung“ (2017) beteiligt, die an einen fiktiven feministischen Generalstreik am 4. Mai 1987 erinnerte.
Formen der Erinnerung, Vergegenwärtigung und Bewältigung
Aus der Gegenwart heraus beschäftigt sich Luise Schröder mit Aspekten und Fragen der Konstruktion bzw. Rekonstruktion von Geschichte und Erinnerung. Im Zentrum ihres Interesses stehen dabei nicht die Ereignisse selbst, sondern vor allem die Formen der Erinnerung, Vergegenwärtigung und Bewältigung.
Am ehemaligen Standort eines Konzentrationslagers in Flößberg/Beucha im Landkreis Leipzig schuf Luise Schröder 2014 die Arbeit „verGEGENWÄRTIGEN“. Dafür wurden in der Umgebung lebensgroße Bild-Tafeln der Bewohnerinnen und Bewohner von Flößberg und Beucha aufgestellt, die auf den heute fast unsichtbar gewordenen Standort des Lagers im Wald zeigen.
Im zu Flößberg gehörenden Waldstück befand sich von November 1944 bis April 1945 eins von insgesamt sieben Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald, die im Auftrag der Leipziger Rüstungsfirma Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft errichtet wurden. Insgesamt 1.904 Menschen haben das Außenlager durchlaufen, mindestens 235 von ihnen kamen ums Leben. Ab März 1945 wurden die Toten in Massengräbern im Flößberger Wald vergraben.
Neben dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Luise Schröder auch mit anderen historischen Phänomenen wie der israelischen Kibbuzbewegung, der Völkerschlacht bei Leipzig und der Friedlichen Revolution in Leipzig auseinander.
Die Künstlerin
Luise Schröder, geboren 1982 in Potsdam, studierte Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte in Berlin sowie Fotografie und Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Neben Einzelausstellungen war sie unter anderem 2012 an der 7. Berlin Biennale im KW Institute for Contemporary Art beteiligt. Sie erhielt eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen, so 2012 den C/O Talents Award und arbeitete 2016 für drei Monate in der Villa Aurora in Los Angeles. Jüngst erhielt sie ein von der Bundesregierung vergebenes Auslandsstipendium in der Cité Internationale des Arts Paris.
Den Botho Graef-Kunstpreis lobt die Stadt Jena seit 1992 alle drei Jahre aus. 2018 findet er in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. Angestrebt wird eine künstlerische Arbeit, die Eduard Rosenthal würdigt und zugleich sein aus der Universitätssammlung von Professorenporträts verschwundenes Bild als Leerstelle markiert.
Termin Artist Talk mit Luise Schröder:
Donnerstag, 24. Mai, 19 Uhr, Villa Rosenthal, Mälzerstr. 11. Der Eintritt ist frei.
http://www.eduard-rosenthal.de - weitere Informationen
Die Leipziger Künstlerin Luise Schröder spricht am 24. Mai im Rahmen der „Artist Talks“ über ihre Ar ...
(Foto: Anne Günther/FSU)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Politik
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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