idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Fachtagung der Abteilung für Sozialpsychiatrie
Behandlung posttraumatischer Stoerungen (PM 176/98)
17. Oktober 9 - 17 Uhr
im Universitaetsklinikum Benjamin Franklin
Hoersaal West, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
Am 17. Oktober treffen sich rund 250 professionelle Helfer mit Erfahrung auf dem Gebiet der Behandlung posttraumatischer Belastungsstoerungen zu einer Fachtagung, die von der Abteilung für Sozialpsychiatrie des Fachbereichs Humanmedizin der FU veranstaltet wird. Gerade im Bereich der posttraumatischen Belastungsstoerungen hat es in den letzten Jahren eine erhebliche Weiterentwicklung der Therapieansaetze gegeben. Ein Ziel der Tagung ist es, sowohl Beratungsangebote als auch Forschungsergebnisse unter Psychologen, Therapeuten und Aerzten bekannt zu machen und den Informationsaustausch zwischen ihnen zu foerdern. Zweitens geht es im Expertenkreis darum, den Stand der aktuellen Beratungssituation zu beschreiben und Perspektiven zur Verbesserung dieser Situation für die Betroffenen zu eröffnen.
Seelische Extrembelastungen wie das Miterleben von zivilen Katastrophen, schweren Unfaellen, Gewalttaten oder auch Folter im Zusammenhang mit politischer Inhaftierung koennen bei den betroffenen Menschen zu posttraumatischen Belastungsstoerungen führen. Das Krankheitsbild ist charakterisiert durch wiederkehrende Bilder oder Traeume des Ereignisses, das das Trauma hervorgerufen hat, aber auch durch Vermeidung von Orten, Situationen und Dingen, die an das Trauma erinnern. Weiteres Kennzeichen ist ein allgemein erhoehtes Erregungsniveau, das u.a. mit Schlaf- und Konzentrationsstoerungen verbunden ist.
Der aktuelle Forschungsstand und die Behandlungserfordernisse für unterschiedliche Gruppen von traumatisierten Personen werden am Vormittag in Grundsatzreferaten erörtert und am Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr in traumaspezifischen Workshops vertieft. Workshop-Themen sind: Unfallopfer, Gewaltopfer, Fluechtlinge und politisch Verfolgte, berufsbedingte posttraumatische Erkrankungen und professionelle Helfer in Kriegs- und Krisengebieten.
So geht es zum Beispiel im Workshop "Fluechtlinge und politisch Verfolgte" unter anderem um ehemalige politische Haeftlinge in der DDR, bei denen auch Jahre nach der Inhaftierung noch erhebliche psychosoziale Beeintraechtigungen festzustellen sind. Der Workshop "Professionelle Helfer in Kriegs- und Krisengebieten" beschaeftigt sich mit der Traumatisierung von Helfern am Beispiel von Bundeswehrsoldaten bei Auslandseinsaetzen und bei der Fortbildung von Therapeuten in Bosnien.
20 Berliner Beratungs- und Behandlungseinrichtungen ergaenzen die Tagung mit ihren Info-Staenden: dazu gehören BVG-Sozialdienst, Weißer Ring, Sozialdienst und Opferbeauftragte der Polizei, Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen.
Weitere Informationen: Dipl. Psych. Marion Nowak, Tel.: 8445 8413/8401(Sek.), FAX: 8445 8389
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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