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Sie funkeln in unzähligen Formen und Farben, sind Symbol für Unvergänglichkeit, Reichtum und Macht. Bearbeitet und zu voller Schönheit oder Nutzen gebracht werden sie von Edelsteinschleiferinnen und -schleifern. Deren Ausbildung ist nun aufgrund von Entwicklungen im Bereich der Lasertechnik, veränderten Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie Weiterentwicklungen in den Bearbeitungstechniken modernisiert worden. Gemeinsam mit den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung die neue Ausbildungsordnung zum Edelsteinschleifer/zur Edelsteinschleiferin erarbeitet, die am 1. August in Kraft tritt.
Die neue Ausbildungsordnung löst die drei bisherigen Ausbildungsberufe Edelsteingraveur/-in, Edelsteinschleifer/-in und Diamantschleifer/-in ab und fasst sie zusammen, da deren Grundausbildung hohe Gemeinsamkeiten aufwies und die Ausbildungsberufe auch gemeinsam unterrichtet wurden. Die neue Verordnung bietet stattdessen künftig die vier Fachrichtungen „Industriediamantschleifen“, „Schmuckdiamantschleifen“, „Edelsteinschleifen“ und „Edelsteingravieren“:
• Industrie- und Schmuckdiamantschleifer/-innen verpassen den Steinen aus kristallisiertem Kohlenstoff mit großer Präzision den nötigen Feinschliff. Sie veredeln mit den Diamanten – weil sie aus dem weltweit härtesten natürlichen Stoff bestehen – Bohrer, Messer und Skalpelle sowie schärfste Teile von elektronischen Geräten und Werkzeugmaschinen beziehungsweise verarbeiten die Rohdiamanten zu kostbaren Brillanten.
• Edelsteinschleifer/-innen verleihen Smaragden, Rubinen, Saphiren und anderen Edel- und Schmucksteinen durch den richtigen Schliff ihren charakteristischen Glanz. Um sie in die passende Größe zu bringen, spalten sie die Rohlinge, sägen sie zu und schleifen, facettieren und polieren die Steine mit der jeweils geeigneten manuellen oder maschinellen Technik.
• Edelsteingraveure und -graveurinnen bearbeiten und gravieren natürliche und künstliche Edel- und Schmucksteine. Ob als Einzelstück oder in Serie: Sie übertragen beispielsweise Bilder, Porträts, Monogramme, Wappen oder Namenszüge mit künstlerischem Feingefühl auf Steine, arbeiten filigrane Details in Schmuckstücke ein und erarbeiten aus den Steinen Figuren oder Objekte. Dabei muss die unterschiedliche Beschaffenheit der Steine bei der Bearbeitung genauso beachtet werden wie das Auswählen des richtigen Werkzeuges.
Die dreijährige Ausbildung endet mit einer Abschluss- und Gesellenprüfung vor der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer. Edelsteinschleifer/-innen arbeiten je nach Fachrichtung vorwiegend in handwerklichen Edelstein- und Schmuckbetrieben, in Schmuck-Graveur-Werkstätten sowie in der industriellen Schmuckwarenherstellung, in Herstellungsbetrieben für Diamantwerkzeuge und in Betrieben der Schmuck- und Uhrenindustrie sowie Schmuckateliers und Juweliergeschäften.
Die Übernahmeaussichten für Auszubildende in diesem Beruf sind sehr gut. Nach der Ausbildung kann mit der Fachrichtung Edelsteingravieren eine Weiterqualifizierung zum/zur Edelsteingraveurmeister/-in angeschlossen werden.
Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der Kultusministerkonferenz für den schulischen Teil der dualen Ausbildung erarbeitete Rahmenlehrplan lösen zum 1. August 2018 die bestehenden Verordnungen aus den Jahren 1989 und 1992 ab.
Weitere Informationen unter http://www.bibb.de/neue-berufe
Bildmaterial steht unter http://www.bibb.de/pressefotos zur Verfügung.
Ansprechpartnerin: Brigitte Seyfried; E-Mail: seyfried@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wirtschaftsvertreter
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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