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Wissenschaft
Prof. Dr. David Capper von der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat den mit 10.000 Euro dotierten Curt Meyer-Gedächtnispreis der Berliner Krebsgesellschaft erhalten. Ausgezeichnet wird er für die Entwicklung einer computergestützten Methode zur Klassifikation von Hirntumoren anhand von chemischen Veränderungen der Erbsubstanz.
Die korrekte Zuordnung eines Hirntumors zu einer Tumorklasse ist für Patientinnen und Patienten lebensnotwendig. Zurzeit lassen sich unter dem Mikroskop mithilfe von Gewebemerkmalen rund 100 verschiedene Arten von Hirntumoren unterscheiden, die ganz unterschiedlich auf Strahlen- und Chemotherapie ansprechen. Prof. Capper vom Institut für Neuropathologie der Charité hat gemeinsam mit Kollegen des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT Heidelberg (KiTZ), des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Abteilung Neuropathologie am Universitätsklinikum Heidelberg ein alternatives Diagnoseverfahren entwickelt. Bei dieser Methode werden Muster vom Pathologen nicht mehr mit dem bloßen Auge erkannt, sondern mit einem computergestützten Verfahren identifiziert. Dies ist möglich, da sich Hirntumore auch durch ihre molekularen Eigenschaften voneinander unterscheiden.
Prof. Capper nutzt für das Verfahren einen bestimmten Anteil der genetischen Information eines Tumors, die so genannte DNA-Methylierung, um die Tumoren seiner Patienten zu charakterisieren. Diese molekularen Profile vergleicht er mit über 2.800 bereits klassifizierten Profilen anderer Referenzproben. Mit Hilfe eines auf maschinellem Lernen basierenden Algorithmus können nun 82 verschiedene Arten von Tumoren des zentralen Nervensystems zuverlässig unterscheiden werden. Um sicherzugehen, dass sich die Methode für den Einsatz in der klinischen Routine eignet, testeten die Wissenschaftler das konventionelle und das neue Verfahren an mehr als 1.000 Patienten. Hierbei wurden in zwölf Prozent der Fälle Fehldiagnosen identifiziert. „Zurzeit setzen wir das Verfahren bei unklaren Befunden ein, immer dann, wenn die Mikroskopie kein eindeutiges Bild der Tumorklasse abgibt. In der Mehrzahl der Fälle können wir mit dem Klassifikations-Algorithmus zu einer Klärung der Diagnose kommen. Ich denke, das Verfahren wird in einigen Jahren standardmäßig zur Bestimmung von Hirntumoren eingesetzt werden“, sagt Prof. Capper.
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Prof. Dr. David Capper
Prof. Dr. David Capper ist Facharzt für Neuropathologie und hat 2017 die Professur für Molekulare Neuropathologie an der Charité angetreten. Zudem leitet er die Arbeitsgruppe Molekulare Neuropathologie am Berliner Standort des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK). Seine Studie über die Computeranalyse charakteristischer Muster von chemischen Markierungen im Erbgut von Tumoren publizierte er im März im Wissenschaftsjournal Nature (https://www.nature.com/articles/nature26000).
Curt Meyer-Gedächtnispreis
Die Berliner Krebsgesellschaft zeichnet mit dem Curt Meyer-Gedächtnispreis seit 1988 herausragende Forscherpersönlichkeiten auf dem Gebiet der Onkologie aus. Vergeben wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis an Berliner Forscher, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten und bereits eine oder mehrere herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Krebsmedizin publiziert haben.
Kontakt:
Prof. Dr. David Capper
Institut für Neuropathologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 03 450 536 498
E-Mail: david.capper@charite.de
Links:
- Institut für Neuropathologie
https://neuropathologie.charite.de/
- Charité-Pressemitteilung zur Nature-Publikation
https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/epigenetische_ana...
- Berliner Krebsgesellschaft
http://www.berliner-krebsgesellschaft.de/
- Videobeitrag über Prof. Capper (siehe Preisträger 2018: Prof. Dr. med. David Capper)
https://www.berliner-krebsgesellschaft.de/krebsorschung/forschungspreis
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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