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Wissenschaft
Seit 2009 haben Wissenschaftler aus Greifswald, Schweden und Estland fächerübergreifend zu den Grenzen und Konflikten des Ostseeraums geforscht. Eine Konferenz an der Universität Greifswald bildete nun den Abschluss des DFG-Graduiertenkollegs „Baltic Boderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region“ („Grenzräume in der Ostseeregion: Der Wandel kultureller und mentaler Grenzen im Ostseeraum“). Am 28. und 29. Juni 2018 diskutierten 55 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Einfluss von Medien auf Grenzbildungen und die Rolle von Grenzen in den Medien.
Die Grenzen des Ostseeraumes sind nicht mehr nur Linien auf einer Karte. Sie bestehen auch nicht mehr nur aus Zäunen, Grenzpfosten oder Grenzkontrollen. Grenzen und Grenzräume entstehen vielmehr überall dort, wo zwei oder mehr Kulturen aufeinandertreffen: auf dem Land, auf dem Meer oder auch in der digitalen Welt. Aber wer hat die Macht, die zukünftigen Grenzen unserer Gesellschaften auszuhandeln? Welche sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Kennzeichen markieren die Unterschiede, die zukünftige Grenzen charakterisieren? Welchen Einfluss hatten Medien auf Grenzbildungen in der Vergangenheit bzw. wie beeinflussen sie diese in der Zukunft?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Konferenz, die zugleich den Abschluss des Forschungsverbundes „Baltic Borderlands“ bildete. Nach neun Jahren gemeinsamer Doktorandenausbildung der Universitäten in Lund (Schweden), Tartu (Estland) und Greifswald haben mehr als vierzig Doktoranden, drei Postdoktoranden und zahlreiche Studierende der Geistes- und Sozialwissenschaften das Thema des Grenzraums in ihren Dissertationen und Forschungsprojekten untersucht. Forschungsergebnisse zu Dynamiken im Grenzraum und zu Grenzbildungsprozessen wurden in drei einflussreichen Debattenbeiträgen publiziert: „Die Neuerfindung des Raumes. Grenzüberschreitungen und Neuordnungen“ (Böhlau, 2013), „Beyond the Sea. Manifold Dimensions of Water as Bridge and Barrier“ (Böhlau, 2015) sowie „Globalizing Borderlands Studies in Europe and North America“ (Nebraska University Press, 2016).
Zahlreiche Alumni des Forschungsverbundes berichteten nach der Tagung über ihren beruflichen Werdegang, beispielsweise als Wissenschaftlerin an einer finnischen Hochschule in Joensuu, als Kuratorin für Alte Meister im Nationalmuseum von Oslo oder als Postdoktorandin am Herder-Institut in Marburg. Sie bestätigten damit nicht nur den Forschungs- und Lehrerfolg des Graduiertenkollegs, sondern hoben zugleich die Bedeutung der Greifswalder Graduiertenausbildung für ihre erfolgreiche internationale Karriere hervor.
Weitere Informationen
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit https://geschichte.uni-greifswald.de/arbeitsbereiche/fnz/
Graduiertenkolleg Baltic Borderlands https://phil.uni-greifswald.de/institute/einrichtungen/gk-baltic-borderlands/
Publikationen des „Baltic Borderlands“-Verbundes – Foto: Jan Reinicke
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download http://www.uni-greifswald.de/pressefotos
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael North
Historisches Institut
Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte der Neuzeit
Rubenowstraße 2, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 3308
north@uni-greifswald.de
Publikationen des „Baltic Borderlands“-Verbundes
Foto: Jan Reinicke
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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