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Festmusiken zum Westfälischen Frieden und musikalische Kriegsklagen aus dem Dreißigjährigen Krieg, die zum Großteil seit 1648 nicht mehr erklungen sind und nun nach einem Zeitraum von 350 Jahren zum zweiten Mal uraufgeführt werden, stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Musica pro pace-Konzertes mit dem Titel "Friedensseufftzer und Jubelgeschrey". Dazu laden Stadt Osnabrück und Universität Osnabrück im Rahmen der Osnabrücker Friedensgespräche am Sonntag, 25. Oktober 1998, am Jahrestag der Ausrufung des Westfälischen Friedens, in die Osnabrücker Marienkirche (Beginn: 20 Uhr) ein.
Pressemitteilung
Osnabrück, 14. Oktober 1998 / Nr. 137/98
"Friedensseufftzer und Jubelgeschrey" - Konzert in der Reihe Musica pro pace
Kriegsklagen und Friedensfeiermusik um 1648: Zweite Uraufführung der Werke nach 350 Jahren
Festmusiken zum Westfälischen Frieden und musikalische Kriegsklagen aus dem Dreißigjährigen Krieg, die zum Großteil seit 1648 nicht mehr erklungen sind und nun nach einem Zeitraum von 350 Jahren zum zweiten Mal uraufgeführt werden, stehen im Mittelpunkt des diesjährigen Musica pro pace-Konzertes. Dazu laden Stadt Osnabrück und Universität Osnabrück im Rahmen der Osnabrücker Friedensgespräche am Sonntag, 25. Oktober 1998, ein. Es musiziert die Gruppe Weser-Renaissance aus Bremen unter der Leitung von Manfred Cordes, ein Spezialistenensemble mit Gesangssolisten und historischen Instrumenten. Die Moderation des Konzertes übernimmt der Musikwissenschaftler Dr. Stefan Hanheide (Universität Osnabrück). Das Konzert, das am Jahrestag der Ausrufung des Westfälischen Friedens stattfindet, beginnt um 20 Uhr. Veranstaltungsort ist die Osnabrücker Marienkirche. Das Konzert wird vom DeutschlandRadio Berlin aufgezeichnet und bundesweit gesendet.
Zur Aufführung kommen Friedensfeiermusiken unter anderem aus Dresden (Schütz), Hamburg (Selle), Jena (Müller) und Nürnberg (Kindermann). Von den Kriegsklagen, die allerorts für Bittgottesdienste um den Frieden geschaffen wurden, erklingen "Krieges-Angst-Seufftzer" von Johann Hildebrand aus Eilenburg, "Friedens-Gesäng, bey diesen hochgefährlichen Kriegsläufften zu gebrauchen" von Johann Werlin aus Lindau und "Des betrübten Vaterlandes Seufftzerlein" von Melchior Franck aus Coburg. Auf dem Konzertprogramm steht außerdem Musik aus den Bittgottesdiensten der Deutschen Nationalkirche in Rom. Eine Begegnung mit Musik innerhalb eines Schauspiels erfolgt in Johann Rists "Das friedenwünschende Teutschland" und im "FreudenSpiel genandt FriedensSieg" der Sophie-Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel.
Aufgefunden und wissenschaftlich bearbeitet hat die einzelnen Werke eine Arbeitsgruppe im Fachgebiet Musik/Musikwissenschaft der Universität Osnabrück. Die Musik ist inzwischen auf einer Doppel-CD mit dem Titel "Friedensseufftzer und Jubelgeschrey - Music for the Peace of Westphalia" erschienen. Zum Instrumentarium des Ensembles Weser-Renaissance gehören unter anderem Zinken, Gamben und Dulziane, die später durch Trompeten, Violoncelli und Fagotte ersetzt wurden, die barocken Formen der Violine, der Posaune, der Harfe und des Orgelpositivs und schließlich die nur in der Musik jener Zeit verwendeten Chitarrone, das Cembalo und das Regal.
Kontaktadresse:
Dr. Stefan Hanheide
Universität Osnabrück, Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften
Fachgebiet Musik/Musikwissenschaft, Neuer Graben/Schloß, 49069 Osnabrück
Tel. (0541) 969-4172, Fax (0541) 969-4775
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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