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06.10.2003 11:50

Auf der Suche nach neuen Naturgesetzen

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Darstellungstheorietage am 17./18. Oktober an der Universität Jena

    Jena (06.10.03) Ein Würfel besitzt bekanntlich sechs Seiten. Doch wie viele Symmetrien er hat, ist für mathematische Laien bereits schwer zu berechnen. Die 48 Symmetrien zu ermitteln, die ein Würfel durch Drehen und Spiegeln aufweist, gehört hingegen für Algebra-Spezialisten zu den "Fingerübungen". Wesentlich komplexere Körper und abstrakte Gruppen stehen daher im Mittelpunkt der kommenden Darstellungstheorietage, die am 17./18. Oktober an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfinden. Rund 40 Wissenschaftler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland werden dazu am Mathematischen Institut erwartet.

    "Bei der Darstellungstheorie handelt es sich um ein Spezialgebiet der Algebra, das Anwendungen in Physik und Chemie, aber auch bei Fragen der sicheren Datenübertragung hat", erläutert Tagungsleiter Prof. Dr. Burkhard Külshammer (48). Den Darstellungstheoretikern geht es dabei jedoch nicht um Würfel, sondern um abstrakte Objekte. "Wir beschäftigen uns mit mathematischen Modellen für Symmetrien", so Külshammer, "und machen sie der Berechnung zugänglich". Die Mathematiker machen "Strukturuntersuchungen", wie es von Physikern oder Chemikern vertraut ist. Beispielsweise ist ein Atom eine einfache Gruppe, verdeutlicht Külshammer. "Das hinter seiner Struktur steckende abstrakte mathematische System ist immer das Gleiche", weiß der Jenaer Lehrstuhlinhaber für Algebra. Aus den Untersuchungen solcher und anderer komplexer Gruppen wollen Mathematiker "allgemeingültige Naturgesetze ableiten." Dieses Ziel wird während der Jenaer Tagung vor allem von Nachwuchswissenschaftler verfolgt.

    Die jährlich an wechselnden deutschen Universitäten stattfindenden Darstellungstheorietage geben nämlich vorzugsweise jüngeren Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungen zu präsentieren. Neben vielen rein mathematischen Fragen wird es in Jena auch um Codierung gehen. Wie kann die Datenübertragung, etwa von Satellitendaten, sicherer und genauer werden lautet eine Frage, deren Antwort die Teilnehmer diskutieren wollen.

    Kontakt: Prof. Dr. Burkhard Külshammer
    Mathematisches Institut der Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946161
    E-Mail: kuelshammer@uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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