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06.10.2003 12:58

Potenziale von ausländischen Arbeitnehmern zu wenig genutzt

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Innovationsforum von EQUAL IN.OWL und Mozaik Consulting fordert Gleichstellung ausländischer und deutscher Ausbildungsabschlüsse. Mit neuen Integrations-Ansätzen und gezielter Förderung ließe sich die durchschnittliche Arbeitslosenquote von Ausländern halbieren. Für Unternehmen lohnt es sich, Migranten einzustellen, denn spezifische Fähigkeiten wie Zweisprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen bieten wertvolle Wettbewerbsvorteile.

    Dies wurde jetzt auf einem Forum des Innovationsnetzwerks für Beschäftigung in Bielefeld deutlich. Veranstalter waren die Bertelsmann Stiftung und Mozaik Consulting im Rahmen der Initiative IN.OWL, die Teil der europaweiten Gemeinschaftsinitiative EQUAL ist.

    Bisher nutzen die Unternehmen und die öffentliche Hand die Potenziale von Migranten zu wenig. Etwa doppelt so viele Ausländer sind arbeitslos wie im Durchschnitt der Bevölkerung. Die Arbeitslosigkeit von Migranten steht in engem Zuammenhang mit ihrer Bildungsbenachteiligung und der vergeblichen Suche nach einem Ausbildungsplatz. Mehr ausländische Schüler als Deutsche verlassen die Schule ohne Abschluss. Während in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 66 von 100 ausländischen Schulabgängern ohne Abschluss keine Lehrstelle fanden, traf dies lediglich auf 17 von hundert Abgänger mit Fachhochschulreife zu.

    Eine Brückenfunktion zwischen Ausländern und professionellem Arbeitsmarkt nehmen verstärkt Partner wie das Innovationsnetzwerk für Beschäftigung ein. Das Netzwerk unterstützt Wirtschaft und Institutionen beim Kontakt mit Migrantenselbstorganisationen wie Moscheevereinen und türkischen Sportvereinen. Allein in NRW gibt es 2.500 Migranten-Organisationen, etwa 60 Prozent der ausländischen Mitbürger sind dort organisiert. "Kammern, Arbeitsämter und Bildungseinrichtungen müssen enger mit diesen Organisationen zusammen arbeiten und Berührungsängste abbauen", sagt Anna Renkamp, Leiterin von EQUAL IN.OWL. Es gebe zahlreiche beruflich erfolgreiche Migranten, die gerne Vorbildfunktionen übernähmen und dort ehrenamtlich ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbrächten. Auf diese Weise unterstützten sie arbeitslose Migranten bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz.

    Die Teilnehmer des Innovationsforums haben konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Unter anderem mahnen sie die Gleichstellung ausländischer und deutscher Ausbildungsabschlüsse an. Das Bundesinstitut für Berufsbildung soll Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz als Qualifikation anerkennen und damit die Berufschancen von Bewerbern verbessern, so eine der Forderungen. Weiterhin könnten Handwerksbetriebe mit unbürokratischen Förderprogrammen dazu angeregt werden, Migranten zu beschäftigen und auszubilden, ohne dass sie eigene Mittel bereit stellen müssen. Darüber hinaus sollten Unternehmen und Institutionen selbst den Eingliederungsprozess beschleunigen, indem sie die interkulturellen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt nutzen.


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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