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Die Menschen zieht es verstärkt in die Ballungsräume. Dabei verzeichnen die ländlichen Regionen vor den Toren der Großstädte ein steigendes Bevölkerungswachstum. Da Land nur begrenzt zur Verfügung steht, nimmt der Druck auf die Fläche immer weiter zu. Mit einem Modellvorhaben unter der Projektkoordination der Universität Bonn sucht der Rhein-Erft-Kreis als Konsortialführer des Stadt Umland Netzwerks (S.U.N.) nach Lösungsansätzen, um die wachsenden Nutzungskonflikte zwischen Siedlungsentwicklung und Freiraumschutz zu bewältigen. Das Projekt wird vom Bundesforschungsministerium mit rund 2,4 Millionen Euro gefördert.
Bis zum Jahr 2030 werden für das linksrheinische Umland von Köln rund 167.000 neue Einwohner prognostiziert. „Aufgrund des Zuzugs nehmen die Nutzungskonflikte zwischen Siedlungs- und landwirtschaftlichen Flächen weiter zu“, sagt Theo Kötter, Professor für Städtebau und Bodenordnung am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Universität Bonn. „Ein `Weiter-so´ der Siedlungsentwicklung würde zu fortgesetzter Zersiedlung führen“, ist Berthold Rothe, Baudezernent im Rhein-Erft-Kreis überzeugt. Mit den Städten und der Landwirtschaft in der Region suchen der Landkreis und die Wissenschaftler der Universität Bonn, der empirica AG Bonn, des Aachener Lehrstuhls für Landschaftsarchitektur sowie des gaiac Forschungsinstituts für Ökosystemanalyse und -bewertung e.V. an der RWTH Aachen gemeinsam nach Lösungen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben in den nächsten fünf Jahren mit rund 2,4 Millionen Euro im Rahmen des Programms „Stadt-Land-Plus“. Unter der Projektkoordination der Universität Bonn werden innovative Lösungsansätze für eine nachhaltigere Entwicklung erarbeitet. Dazu zählen Siedlungs- und Bauformen, die weniger Land beanspruchen, die Erhaltung von Freiräumen, die gleichzeitige Nutzung von Anbauflächen auch für die Erholung und neue Beteiligungsformen an der landwirtschaftlichen und städtischen Landnutzung (zum Beispiel Urban Gardening). Außerdem arbeiten die Wissenschaftler mit der Landwirtschaft an einer „Gartenstadt 21“. „Dabei werden nicht nur Ideen für die sinnvolle Verzahnung von Agrar- und Siedlungsflächen im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Aspekte Digitalisierung, neue Wohnformen, Mobilität und Freiraumnutzung“, sagt Kötter.
Als Basis für die Planung werden zuerst zahlreiche Daten erhoben und Indikatoren entwickelt. Dabei werden auch landwirtschaftliche Betriebe zu Perspektiven und zukünftigen Formen der Landwirtschaft befragt. Das Projekt wird so den Status quo der Landnutzung erfassen und mit Hilfe der Analysen und Prognosen Szenarien der Siedlungsentwicklung in der Stadtregion durchspielen. Die Geschäftsstelle des Stadt Umland Netzwerks (S.U.N.) beim Rhein-Erft-Kreis koordiniert den Beteiligungsprozess mit den Städten und organisiert die Projektkommunikation. „Das Projekt hat Vorbildcharakter für fast alle wachsenden Stadtregionen und ihr Umland“, ist Baudezernent Rothe überzeugt.
Kontakt für die Medien:
Universität Bonn
Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter
Städtebau und Bodenordnung
Institut für Geodäsie und Geoinformation
Tel. 0228/732612
E-Mail: koetter@uni-bonn.de
Rhein-Erft-Kreis
Simon Schall
Pressesprecher
Rhein-Erft-Kreis, Büro des Landrats
Tel. 02271/8310112
E-Mail: simon.schall@rhein-erft-kreis.de
Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter
Städtebau und Bodenordnung
Institut für Geodäsie und Geoinformation
Universität Bonn
Tel. 0228/732612
E-Mail: koetter@uni-bonn.de
Siedlung, Landwirtschaft und Bergbau prägen die Landschaft westlich von Köln.
Foto: Rhein-Erft-Kreis
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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