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Die Konstituierung des ersten Rektorats der Universität Duisburg-Essen hält der Gründungsrektor der Hochschule, Professor Dr. Lothar Zechlin, für seine vordringlichste Aufgabe. Bis zum Monatsende möchte er Klarheit über die Personalvorschläge haben, die er dem Gründungssenat machen wird. Der könnte dann Mitte November die vier Prorektoren wählen. Diesen Zeitplan und darüber hinaus den Ressortzuschnitt in der künftigen Hochschulleitung stellte Zechlin in seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Amtsübernahme am 1. Oktober vor.
In der neuen Universität wird es Prorektoren - Prorektorinnen - für Studium und Lehre sowie für Forschungs- und Wissenstransfer geben, darüber hinaus zwei Prorektoren - Prorektorinnen - für die Standortprofilierung. Diese Entscheidung habe er getroffen, weil man nicht leugnen könne, dass Duisburg-Essen eine Zwei-Standorte-Universität sei. Jeder Campus müsse Stärke durch eine klare Kontur und ein eigenes, den Partner ergänzendes Profil gewinnen, sagte der Rektor.
Hochschulentwicklungsplan bis zum Jahresende
Bis zum Jahresende soll nach dem Hochschulerrichtungsgesetz das Gründungsrektorat seine Arbeit am Hochschulentwicklungsplan getan haben. Er ordnet die Fächerstruktur, die Fachbereichsgliederung, den Zuschnitt der Zentralen Einrichtungen und Studiengänge sowie die Hochschulverwaltung. Ein stattlicher Aufgabenkatalog also, der vor dem Rektorat liegt.
Zechlin wünscht sich für sein Kollegialorgan "eine schlanke Struktur". Das Rektorat habe Entwicklungsziele festzulegen, Qualitätsstandards zu setzen und Controlling-Aufgaben wahrzunehmen; ein "nicht unerheblicher Teil der Entscheidungen" sei an dezentrale Einrichtungen zu delegieren.
Klare Anforderungsprofile für die Prorektoren
Für die künftigen Mitglieder der Hochschulleitung hat der Rektor konkrete Anforderungsprofile definiert. Vom Mann - der Frau - für Studium und Lehre erwartet er neben der Bereitschaft, den Bologna-Prozess und die Internationalisierung der Universität zu unterstützen, auch den Einsatz für die Schaffung interdisziplinärer Studiengänge sowie Kenntnisse und Erfahrungen mit Lehrevaluationen und Akkreditierungsvorgängen.
Der Prorektor - die Prorektorin - für Forschungs- und Wissenstransfer soll unter anderem Erfahrungen in der Forschungsevaluation, Interesse an interdisziplinären Forschungsprojekten sowie besonderes Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs und den Wissenstransfer mitbringen.
"Interesse, Grundkenntnisse und möglichst auch Erfahrungen mit Methoden und Instrumenten der Organisationsentwicklung" erwartet der Rektor von den für die Standortprofilierung verantwortlichen Mitgliedern der Hochschulleitung. Für unabdingbar hält Zechlin Moderationskompetenzen, gute Kenntnisse der jeweiligen Standorte und ebenso gute Kontakte in die gesellschaftliche und politische Umgebung der Hochschule hinein.
Abschlussbericht beschreibt Hochschule im Detail
Wichtigste Lektüre für Lothar Zechlin war nach der Amtsübernahme der Abschlussbericht, den die Planungsreferate an beiden Hochschulstandorten für Gründungsrektor und Gründungsrektorat geschrieben haben und den Ministerialdirigent Heiner Kleffner, Gründungsbeauftragter der Universität zwischen dem 1. Januar und dem 30. September, zum Ende seiner Tätigkeit in Duisburg-Essen vorgelegt hat. "Eine ausgezeichnete Arbeitsgrundlage", lobte Zechlin das Werk, das mit seinem umfangreichen Datenmaterial Aufschluss über Jetzt-Zustand der Hochschule in allen Details liefert.
Noch in diesem Monat werden die Dekane in Duisburg und Essen ihre Stellungnahmen zu diesem Bericht vorlegen, so dass die Hochschulleitung mit dem Gesamtpaket schließlich über eine fundierte Entscheidungshilfe bei ihren Beschlüssen über die künftige Hochschulstruktur verfügt. Der Abschlussbericht, der unter anderem auf den Entwicklungsplanungen der Fächer und auf den Strukturgesprächen des Gründungsbeauftragten mit den Dekanaten und den Fachvertretern in allen Fakultäten und Fachbereichen fußt, nennt das selbe Entwicklungsziel wie der Rektor: die Schaffung klar konturierter Standorte mit komplementären Profilen.
Mit der Verlagerung von Fächern, Studiengängen und Ressourcen sollten sowohl starke Einheiten gebildet als auch Strukturen zur Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit geschaffen werden, schreibt Kleffner in seinem Vorwort zum Abschlussbericht. Dort heißt es auch: "Zur Stärkung des Gesamtprofils der neuen Universität wird das Gründungsrektorat weiter gehende Strukturentscheidungen zu treffen haben." Es gebe noch eine Vielzahl zukunftsträchtiger interdisziplinärer Forschungsfelder, die es zu erschließen oder auszubauen gelte, wie zum Beispiel in der Zusammenarbeit von Ingenieuren und Medizinern im Bereich der Medizintechnik, in der Zusammenarbeit von Geistes- und Technikwissenschaften in der in der Intensivierung der fachübergreifenden Forschung und Lehre in der Medizinischen Biotechnologie.
Redaktion: Monika Rögge, Tel.: (0201) 183-2085,
Beate H. Kostka, Tel.: (0203) 379-2430
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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