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Wissenschaft
Kluge Städte sind grün und vielfältig
Von der Natur für die Natur lernen – das wollen Wissenschaftler aus Europa, China und Südamerika. Ihr Ziel: Städte so gestalten, dass sich die Bewohner wohl fühlen und gesund leben. Für die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) bringt die Biologin und Epidemiologin Prof. Dr. Susanne Moebus ihre Expertise in das von der EU mit 14 Millionen Euro geförderte Projekt „CLEVER Cities“ ein.
Wie begegnet man städtischen Umweltproblemen? Mit Lösungen aus der Natur. Bäume und Grünflächen senken die Hitze, fangen Staub, Giftstoffe und Lärm ab, wirken als Puffer gegen Überschwemmungen und senken den Kohlendioxidanteil in der Luft. „Eine nachhaltige Stadtstruktur beeinflusst die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die Vielfältigkeit städtischer Räume spielt dabei eine enorm wichtige Rolle“, erklärt Prof. Dr. Susanne Moebus, Leiterin des Zentrums für Urbane Epidemiologie am Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen. „Meine Mitarbeiterin Dr. Julita Skodra und ich haben in Studien zeigen können, dass – unabhängig von persönlichen Risikofaktoren – beispielsweise eine verringerte Luftverschmutzung auch das Diabetesrisiko senkt oder viel Grün in der Wohnumgebung depressive Symptome verringert.“
Gemeinsam mit internationalen Kollegen sucht Prof. Moebus für Städte in Europa, darunter Hamburg, Mailand und London, sowie in China und Südamerika nach urbanen naturbasierten Lösungen. Solche Lösungen können beispielsweise das Anlegen von Seen, Parks und Gemeinschaftsgärten auf ungenutzten Flächen sein oder auch die Begrünung von Dächern. „Wir nehmen Anleihen in der Natur und beziehen sie mit ein“, so Moebus. Denn leben Menschen im Grünen, geht es ihnen gut, was wiederum Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt habe. „Die Gemeinschaft wird aktiver, während sich beispielweise die Kriminalität verringern kann.“ Nebenbei kommen natürliche, „natur-basierte“ Lösungen auch dem Artenschutz, der Erhöhung der Biodiversität, der Energieerzeugung und dem Abfallmanagement zu gute.
Bei ihrer Arbeit müssen die Forscherteams lokale Bedürfnisse und ortsspezifische Potenziale erkennen und ressourceneffiziente Lösungen testen. „Die Lösungen können je nach Standort sehr unterschiedlich ausfallen“, so Moebus, die mit ihrem Team das Projekt evaluieren wird. „Aber alle werden die Art und Weise verändern, wie wir unsere städtischen Gebiete gestalten und verwalten.“
Das Projekt „CLEVER Co-designing Locally tailored Ecological solutions for Value added, socially inclusivE Regeneration in Cities“ läuft bis Ende März 2023. Es wird gemeinsam mit 33 Städten und Organisationen aus Europa, Südamerika und China gestaltet und koordiniert. Gefördert wird es von der EU Kommission im Rahmen von Horizon 2020 mit rund 14 Mio. Euro.
Das Projekt wird über das Horizon 2020-Programm der EU unter der Nummer 776604 gefördert.
Redaktion: Milena Hänisch, Tel.: 0201/723 6274, milena.haenisch@uk-essen.de
Prof. Dr. rer. nat. Susanne Moebus, Zentrums für urbane Epidemiologie, Tel. 0201/ 922 39- 230, susanne.moebus@uk-essen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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