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Wissenschaft
Plazeboeffekte können Schmerzen lindern. Was dabei im Gehirn passiert, wollten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausfinden. Gemeinsam mit US-Kollegen analysierten sie rund 600 MRT-Bilder, um zu verstehen, mit welchen Mechanismen Scheinarzneimittel den Schmerz reduzieren. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im Journal Jama Neurology veröffentlicht.
Das internationale Forscherteam wollte z.B. herausfinden, ob der Plazeboeffekt die Schmerzleitung im Gehirn verändert. „Dies konnten wir anhand der Daten tatsächlich nachweisen; allerdings ist dieser Effekt sehr klein“, so Prof. Dr. Ulrike Bingel, Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen und ergänzt: „Er allein kann nicht für das Ausmaß des schmerzlindernden Effektes verantwortlich sein.“ Es müssen deshalb auch die Gehirnnetzwerke betrachtet werden, die an der kognitiven und emotionalen Schmerzverarbeitung beteiligt sind.
Die Mediziner konnten auch zeigen, dass der Plazeboeffekt deutlich anders wirkt als echte Schmerzmittel, etwa Opioide. „Der größte Unterschied ist, dass Opioide die Schmerzleitung im Gehirn zehnmal stärker beeinflussen als die Plazebobehandlungen und zwar bei gleichem analgetischen – also schmerzlinderndem Effekt“, so Dr. Matthias Zunhammer.
Die Essener Studie zeigt außerdem, dass bildgebende Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie helfen können, den Plazeboeffekte von den Effekten pharmakologischer Substanzen abzugrenzen.
Weitere Informationen:
Prof. Ulrike Bingel, Klinische Neurowissenschaften, 0201/723-2401, Tel. ulrike.bingel@uk-essen.de
Redaktion: Milena Hänisch, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-6274, milena.haenisch@uk-essen.de
https://jamanetwork.com/journals/jamaneurology/fullarticle/2694717
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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