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Darmstadt/Frankfurt – Im Betrieb verschmutzen Triebwerke von Flugzeugen nach und nach. Dadurch arbeiten die Antriebe weniger effizient und verbrauchen mehr Kraftstoff. In einem neuen Forschungsprojekt suchen Wissenschaftler des Fachbereichs Maschinenbau und Kunststofftechnik der Hochschule Darmstadt (h_da) und der Lufthansa Technik AG nach Möglichkeiten, wie Triebwerke besser und häufiger gereinigt und damit im laufenden Betrieb sparsamer werden können. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Vorhaben mit 1,08 Millionen Euro.
In dem Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Gerald Ruß vom Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik erkunden vier Wissenschaftler gemeinsam mit der Lufthansa Technik AG neue Möglichkeiten einer effizienteren Reinigung von Triebwerken ziviler Flugzeuge. „Die Bauteile verschmutzen im Betrieb. Dadurch sinkt der Wirkungsgrad und der Kraftstoffverbrauch steigt“, erläutert Ruß. Zu den Ablagerungen gehören Staub, Pollen, Sand und Abgase. „Unser Ziel ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das die Bauteile unter so genannten ‚On Wing‘-Bedingungen reinigt – das heißt, das Triebwerk wird dazu nicht vom Flügel abgenommen“, sagt Ruß.
In einem kürzlich abgeschlossenen Vorgängerprojekt hat Prof. Ruß, Spezialist für Kraft- und Arbeitsmaschinen und Wärmetechnik, gemeinsam mit der Lufthansa Technik AG bereits ein Verfahren entwickelt, bei dem Triebwerke durch einen konzentrierten Beschuss mit gefrorenen Kohlendioxid-Partikeln gereinigt werden. Dieses Verfahren wird derzeit bei Lufthansa im Wartungsbetrieb erprobt. Die Projektpartner erwarten, mit dem neuen Verfahren etwa 0,5 Prozent Kraftstoff zu sparen.
Ziel des nun gestarteten Projekts ist es, einen größeren Bereich des Triebwerks zu säubern und dabei neuartige Reinigungsverfahren zu testen. Das könnte den Kraftstoffverbrauch dauerhaft um weitere 0,5 Prozent senken. Die zentrale Herausforderung: Bauteile zu erreichen, die schwer zugänglich sind, ohne das Triebwerk zerlegen zu müssen. Gleichzeitig darf die Reinigung die Bauteile nicht schädigen – hier gelten strenge Sicherheitsbestimmungen. Im ersten Schritt testen die Wissenschaftler verschiedene neuartige Reinigungsverfahren an Einzelbauteilen. In einem nächsten Schritt werden die Bauteile in Komponenten des Triebwerks eingefügt, um zu prüfen, ob die Reinigungsverfahren auch unter diesen Bedingungen einsatzfähig sind. Weitere Erkenntnisse erhofft sich die Arbeitsgruppe durch die Simulation verschiedener Reinigungsverfahren am Computer.
Am Standort der Lufthansa Technik AG in Frankfurt analysiert eine Arbeitsgruppe, welche Bauteile wie verschmutzt werden. Die Arbeiten in Darmstadt profitieren auch vom Prüfstand auf dem Campus der h_da, der im Rahmen des Vorgängerprojekts in Betrieb genommen wurde. Dieser verfügt über ein vier Tonnen schweres Triebwerk einer Boeing 747.
Ansprechpartner für die Medien:
Prof. Dr. Gerald Ruß
Hochschule Darmstadt
Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik
E-Mail: gerald.russ@h-da.de
Tel.: +49 6151 16 38572
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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