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Düsseldorf. Die mehr als 750.000 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen – doch viele zeigen bei der Nutzung der Digitalisierung für neue Geschäftsmodelle und der Qualifizierung der Mitarbeiter noch Aufholbedarf. Das ist ein Ergebnis des „Digitalisierungsindex von KMU in NRW 2018", der sich auf eine Erhebung im Zeitraum von Ende 2017 bis zum Frühjahr 2018 in NRW bezieht und den Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart jetzt vorgestellt hat. Es handelt sich um eine vom Sparkassenverband Westfalen-Lippe in Auftrag gegebene Neuauflage der im Jahre 2017 vom Landeswirtschaftsministerium erstmalig beauftragten Studie.
Zur Beschleunigung der digitalen Entwicklung von KMU erweitert die Landesregierung ihr Förderprogramm „Mittelstand.innovativ!“ um eine ergänzende Förderung für digitale Beratungsleistungen. Sie verdoppelt ihre Beratungshilfen in den kommenden drei Jahren auf insgesamt 21 Millionen Euro. Zudem hilft das Land bei der Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben über die landeseigene NRW.BANK, die im Zusammenwirken mit den Sparkassen, Volks- und Geschäftsbanken einen neuen Digitalisierungskredit für die kleinen und mittleren Unternehmen anbietet. Die Initiative des Landes zielt auf die drei Bereiche Awareness, Beratung und Finanzierung ab.
Minister Pinkwart: „Die Studie belegt: Wir müssen vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Notwendig sind flächendeckende Beratungs- und Förderangebote. Daran müssen wir gemeinsam mit Kammern, Fachverbänden, Banken und Wissenschaft arbeiten. Mit der Digitalisierungsinitiative der Landesregierung und dem neuen Digitalisierungskredit helfen wir dem Mittelstand, die Chancen der Digitalisierung auch durch die Qualifizierung der Mitarbeiter noch besser zu nutzen.“
Der Digitalisierungsindex wurde von der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld (FHM) erstellt. Sie hat in Kooperation mit dem Sparkassenverband Westfalen-Lippe den Digitalisierungsstand von KMU in Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2018 gemessen. Die Studie soll im nächsten Jahr erneut durchgeführt werden.
Prof. Dr. Liane Buchholz, Präsidentin des Sparkassenverbandes: „Eines steht fest: Alles, was digital werden kann, wird auch digital. Das gilt für die Finanzbranche genauso wie für die kleinen und mittleren Unternehmen. Wer den Anschluss verpasst, muss damit rechnen, teures Lehrgeld zu bezahlen. Der Digitalisierungsindex ist darum ein wichtiges Instrument: Er zeigt, dass es erhebliche Unterschiede zwischen großen und kleinen Unternehmen gibt. Aber mit seiner Hilfe wird es uns nun möglich sein, Unternehmen auf dem weiteren Digitalisierungsweg gezielt zu begleiten.“
Prof. Dr. Volker Wittberg, Prorektor Forschung & Entwicklung der Fachhochschule des Mittelstands: "Der nordrhein-westfälische Mittelstand geht einen evolutionären, nicht revolutionären Weg in die Digitalisierung. Während bereits viele technische Voraussetzungen geschaffen sind, liegen die größten Potenziale in der wirkungsvollen Digitalisierung der Wertschöpfungsprozesse sowie der Mitarbeiterqualifizierung.“
Das Förderprogramm „Mittelstand.innovativ!“ des Wirtschaftsministeriums bietet vor allem in den Bereichen Beratung und beim fehlenden Fachpersonal eine wirksame und unternehmensspezifische Hilfe. Hierfür stehen der „Innovationsassistent“ und der „Innovations- und Digitalisierungsgutschein“ als Förderinstrumente zur Verfügung. Die Landesregierung verdoppelt die Mittel für dieses auf digitale Themen erweiterte Programm auf sieben Millionen Euro pro Jahr. Die aktuellen Förderkonditionen finden Sie unter: www.ptj.de/innovationsassistent und www.ptj.de/innovationsgutscheine.
Der NRW.BANK.Digitalisierungskredit startet zum 1. September 2018. Er richtet sich an mittelständische Unternehmen in Nordrhein-Westfalen mit einem Jahresumsatz von maximal 500 Millionen Euro. Der Förderkredit soll damit sowohl kleineren Unternehmen als auch dem gehobenen Mittelstand helfen.
Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK: „Wir sehen uns als wichtigen Partner in der Digitalisierungsstrategie des Landes. Denn als Förderbank für Nordrhein-Westfalen ist es unsere Aufgabe, Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben zu unterstützen und optimale Förderangebote bereitzustellen. Unser Ziel ist an der Stelle, für jeden Finanzierungsanlass das passende Produkt anzubieten – und das stellen wir mit dem NRW.BANK.Digitalisierungskredit erneut unter Beweis."
Der Kreditbetrag muss mindestens 25.000 Euro betragen. Die Beantragung des NRW.BANK.Digitalisierungskredits erfolgt unbürokratisch und schnell im Hausbankverfahren. Das Unternehmen wählt aus einem Katalog die gewünschten Digitalisierungsmaßnahmen aus und gibt darüber eine verbindliche Erklärung ab. Der Digitalisierungskredit ist zunächst bis Ende 2021 befristet. Mehr Informationen finden Sie hier: www.nrwbank.de/digitalisierungskredit
Einige Ergebnisse des Digitalisierungsindex im Überblick:
• Von 10 möglichen Indexpunkten erreichten die KMU in NRW nur einen Wert von 4,1. Vor allem kleine Unternehmen haben noch immer einen sehr niedrigen Digitalisierungsstand. Mit der Unternehmensgröße steigt dieser.
• Bereits 2016 hatten KMU einen guten Digitalisierungsstand bei der digitalen Infrastruktur, dieser Trend hat sich fortgesetzt.
• Im Vergleich zu 2016 hat sich das Engagement für Fragen der digitalen Sicherheit erhöht.
Den gesamten Digitalisierungsindex finden Sie hier: www.svwl.eu
Pressekontakte:
Rabea Ottenhues, Rabea.Ottenhues@mwide.nrw.de, 0211-61772-124
Caroline Gesatzki, Caroline.Gesatzki@nrwbank.de, 0211-91741-1847
Andreas Löbbe, a.loebbe@svwl.eu, 0251-2104-609; 0171-6208588
Melanie Heger, heger@fh-mittelstand.de, 0521-96655122
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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