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28.08.2018 12:28

Ängste abbauen geht anders - Prof. Christoph M. Schmidt über die Ausweitung der Rentengarantien

Sabine Weiler Kommunikation
RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

    RWI-Präsident Prof. Christoph Schmidt erläutert in seinem Statement, warum eine Ausweitung der Rentengarantien über das Jahr 2025 hinaus aus ökonomischer Sicht kaum nachvollziehbar ist und vor allem mehr Unsicherheit erzeugt. Er schlägt vor, ab dem Jahr 2030 das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln, um zu verhindern, dass die Rentenbezugsdauer eins-zu-eins mit ihr steigt.

    "Die jüngste Diskussion um eine Ausweitung der Rentengarantien über das Jahr 2025 hinaus ist aus ökonomischer Sicht kaum nachvollziehbar. Schließlich hat die große Koalition gerade erst eine Haltelinie bis dahin beschlossen und eine Rentenkommission damit beauftragt, Reformvorschläge für die Zukunft auszuarbeiten. Sinnvoll wäre es nun, deren Ergebnisse abzuwarten. Der aktuelle Aktionismus erzeugt hingegen trotz aller Beteuerungen vor allem eines: mehr Unsicherheit.

    Das Rentenniveau bis zum Jahr 2040 einzufrieren, bürdet der jüngeren Generation zudem die Hauptlast des demographischen Wandels auf. Denn dieser führt in unserem umlagefinanzierten Rentensystem dazu, dass sich das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern drastisch ändert. Werden nun gleichzeitig das Rentenniveau und das Renteneintrittsalter fixiert, müssen entweder die Beiträge noch stärker erhöht werden als ohnehin vorgesehen, oder die Steuerbelastung muss steigen.

    Eine kluge Möglichkeit wäre es stattdessen, ab dem Jahr 2030 das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln, um zu verhindern, dass die Rentenbezugsdauer eins-zu-eins mit ihr steigt. Eine weitere Möglichkeit, um eine ausgewogenere Lastenverteilung zwischen den Generationen zu erreichen, ist die Stärkung der privaten und betrieblichen Altersvorsorge. Dagegen ist es mehr als kurzsichtig, die Leistungen des Rentensystems sogar noch auszuweiten, etwa durch die Mütterrente."

    Prof. Dr. Christoph M. Schmidt ist Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und Professor an der Ruhr-Universität Bochum.

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    Ansprechpartnerin:
    Sabine Weiler (Pressestelle), Tel. 0201/8149-213


    Weitere Informationen:

    http://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/328/ - hier finden Sie das Statement von RWI-Präsident Prof. Christoph Schmidt auf der RWI-Homepage


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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