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Wissenschaft
Ab Wintersemester 2018/19 bietet die Universität des Saarlandes das interdisziplinäre Zertifikat „Industriekultur – Kulturmanagement“ an. Damit können Studenten parallel zum Studium professionelle Kompetenzen im Bereich Industriekultur erwerben. Durch die Vernetzung mit außeruniversitären Partnern werden neben den theoretischen auch praxisnahe Kenntnisse vermittelt.
Industriekultur ist ein relativ junges Kulturphänomen. Insbesondere seit Mitte der 1990er Jahre sind zahlreiche Bauten der Industriekultur in den Rang von Denkmälern und Weltkulturerbe erhoben worden. Als erstes industrielles Großdenkmal der Welt hat die Unesco 1994 die Völklinger Hütte in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen. Industriekultur meint nach herkömmlicher Vorstellung die Sanierung und Inwertsetzung industrieller Standorte und Anlagen sowie die Aufarbeitung ihrer arbeits- und sozialhistorischen Entwicklung und ihrer Technikgeschichte. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird Industriekultur auch in touristischer und wissenschaftlicher Hinsicht immer wichtiger. Derzeit wächst insbesondere das Interesse an den wirtschaftshistorischen und den architektonischen Aspekten der Industriegesellschaft. Darüber hinaus gilt Industriekultur heute als integrale Kulturplattform des 21. Jahrhunderts, in der sich Positionen der Denkmalpflege, der Gedächtniskultur der Museen und der inszenatorischen Theater- und Festival-Kulturen vereinen.
Im deutschlandweit einmaligen Zertifikat „Industriekultur – Kulturmanagement“ lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich die zahlreichen Hinterlassenschaften der Industriegesellschaft zu erschließen und sie wissenschaftlich aufzuarbeiten. Zudem sollen sie praxisnahe Kompetenzen erwerben – dabei steht die Steuerung von Kulturlandschaften im Vordergrund. Das Zertifikat beinhaltet Lehrveranstaltungen zur Geschichte der Industriegesellschaft, zur Industriearchitektur und zum Thema „Industrie und Kunst“. Auf dem Programm stehen außerdem die Übungen „Kulturmanagement“ und „PR für Kulturlandschaften“ sowie ein Praktikum, das einen direkten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern ermöglicht.
Außeruniversitäre Kooperationspartner sind das „Weltkulturerbe Völklinger Hütte – Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur“ sowie „ERIH – Die Europäische Route der Industriekultur“. ERIH ist das Netzwerk der wichtigsten und touristisch attraktivsten Standorte des industriellen Erbes in Europa; derzeit repräsentiert es mehr als 1700 Standorte und ist damit das größte europäische Kulturnetzwerk.
Das Zertifikat „Industriekultur – Kulturmanagement“ an der Saar-Uni ist ein gemeinsames Angebot der Fachrichtungen Geschichte und Kunstgeschichte sowie des Bachelor-Optionalbereichs der Philosophischen Fakultät. Das (kostenlose) Zertifikat ist eine unbenotete Zusatzqualifikation zu einem geisteswissenschaftlichen Studium an der Universität des Saarlandes, es steht aber auch Studierenden aller anderen Fachbereiche offen. Mit einem Umfang von 24 Credit Points kann das Zertifikat innerhalb von zwei Semestern erworben werden – oder über einen längeren Zeitraum gestreckt werden. Viele Veranstaltungen des Zertifikats sind auch im Optionalbereich der Universität anrechenbar.
Die Anmeldung erfolgt parallel zur Einschreibung an Saar-Uni über folgendes Formular des Studierendensekretariats:
https://www.uni-saarland.de/fileadmin/user_upload/studium/orga/fachwechsel.pdf
Kontakt:
Jörn Wüstenberg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Beauftragter
für den Bachelor-Optionalbereich der Philosophischen Fakultät
Tel.: 0681 302-2203
E-Mail: joern.wuestenberg@uni-saarland.de
https://www.uni-saarland.de/einrichtung/optionalbereich.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Wirtschaft
regional
Studium und Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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