idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.09.2018 13:31

DGTI: Blutversorgung trotz demografischen Wandel sichern

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

    Eine Blutspende kann Leben retten, doch die Zahl der Menschen, die als Spender in Frage kommen, sinkt kontinuierlich. Durch die zunehmende Lebenserwartung der Bevölkerung und gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate steigt der Anteil älterer Menschen – und ab einem Alter von 68 Jahren muss der Arzt entscheiden, ob eine Blutspende noch in Frage kommt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Blutkonserven bei älteren Menschen. Wie die Blutversorgung trotz demografischen Wandels in der Zukunft gesichert werden soll, erläutern Experten am 19.9.2018 auf der Pressekonferenz im Rahmen der 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) in Lübeck.

    Vier Millionen Mal jährlich wird in Deutschland Blut gespendet. „Doch der Anteil der Vollblutspender an der Gesamtbevölkerung ist zwischen 2008 und 2016 von 3,3% auf 2,8% gefallen“, erklärt Professor Dr. med. Siegfried Görg, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.

    Erklären lässt sich dieser Rückgang zum Teil durch den demografischen Wandel: Es gibt immer mehr ältere Menschen, dafür aber immer weniger jüngere. Die geburtenstarken Jahrgänge aus den 1950er und 1960er Jahren leisten auch heute noch einen signifikanten Beitrag der Blutspenden, doch die „Babyboomer“ kommen langsam in die Jahre. Einerseits befinden sie sich bald in einem Alter, in dem sie nicht mehr spenden können, andererseits werden sie möglicherweise bald selbst Spenden benötigen. „Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gehen 70% der Erythrozytenkonzentrate an über 60-jährige Menschen“, so Görg.

    Es ist schwer, den zukünftigen Bedarf an Blutkonserven vorherzusagen: Der medizinische Fortschritt wird zwar die Nachfrage an Blutprodukten durch verfeinerte Operationstechniken, verbesserte OP-Vorbereitungen oder neuartige Medikamente in der Krebstherapie senken, die demografische Entwicklung wird aber altersbedingte Frakturen und Krebserkrankungen ansteigen lassen – und damit auch den Bedarf an Blutkonserven.

    Eine Blutspende kann Leben retten und dauert nur etwa eine Stunde: „Auch Blutspenden ist eine Art von Generationenvertrag. Um die Blutversorgung in der Zukunft sicherzustellen, muss der Anteil der Blutspender an der Gesamtbevölkerung wieder wachsen!“, fordert Görg.

    ***Bei Veröffentlichung Beleg erbeten***

    ***************************************************************

    Pressekonferenz im Rahmen der 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)
    Termin: Mittwoch, 19. September 2018, 13 Uhr bis 14 Uhr
    Ort: Lübecker Musik- und Kongresshallen GmbH
    Anschrift: Willy-Brandt-Allee 10, 23554 Lübeck

    Vorläufige Themen und Referenten

    Demografischer Wandel in der Blutspende und im Krankenhaus: Was geschehen muss, um die Blutversorgung für die Zukunft zu sichern
    Professor Dr. med. Siegfried Görg
    Kongresspräsident der 51. Jahrestagung der DGTI, Direktor Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

    Sichere Blutprodukte: Wie wir Empfänger vor Infektionen schützen
    Professor Dr. med. Holger Hennig
    Kongresspräsident der 51. Jahrestagung der DGTI, stellv. Direktor Institut für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

    Immun gegen Spenderblut: Wie hilft man Menschen mit seltenen Blutgruppen?
    Professor Dr. med. Harald Klüter
    1. Vorsitzender der DGTI, Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie, DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg –Hessen gGmbH, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg

    Mangel an Spenderorganen: Rettung vor dem Tod auf der Warteliste
    Professor Dr. med. Rainer Blasczyk
    Leitung Institut für Transfusionsmedizin, Medizinische Hochschule Hannover

    Moderation: DGTI-Pressestelle, Stuttgart

    ***************************************************************

    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle DGTI
    Carina Tenzer
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-361
    Fax: 0711 8931-167
    tenzer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    tenzer@medizinkommunikation.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).