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Wissenschaft
"Schmetterling" heißt das neue Höchstauflösungs-Rastertunnelmikroskop, das am Lehrstuhl für Physikalische Chemie I der RUB in Betrieb geht. Das Gerät ist deutschlandweit einmalig und verstärkt den Bereich Materialwissenschaften an der RUB. Der "Schmetterling" wird am 13.10. (ab 15.45 Uhr) feierlich eingeweiht.
Bochum, 09.10.2003
Nr. 314
"Schmetterling" landet in der RUB-Chemie
Deutschlandweit einmaliges Höchstauflösungsmikroskop
Zwei Verfahren in einem helfen zoomen
"Schmetterling" heißt das neue Höchstauflösungs-Rastertunnelmikroskop, das am Lehrstuhl für Physikalische Chemie I (Prof. Dr. Christof Wöll) in Betrieb genommen wird. Das eine Million Euro teure Gerät, das aus Landesmitteln beschafft wurde und deutschlandweit einmalig ist, verstärkt den Bereich Materialwissenschaften an der Fakultät für Chemie und der Ruhr-Universität insgesamt. Der "Schmetterling" wird am Montag, dem 13. Oktober 2003 ab 15.45 Uhr (Gebäude NC 05 Süd) mit einer kurzen Vorstellung und einem kleinen Imbiss in den Laborräumen feierlich eingeweiht. Die Medien sind herzlich willkommen.
Erst grob orientieren, dann heranzoomen
Die neue Heimat des Geräts eines japanischen Herstellers ist ein eigens mit einer Schallisolierung und anderen Spezialvorrichtungen ausgestatteter und renovierter Raum. Das hochempfindliche neue Gerät besteht aus einem Rasterelektronenmikroskop (REM) und einem Rastertunnelmikroskop (RTM). Diese Kombination erlaubt es, sich zunächst per REM auf der zu betrachtenden Probe grob zu orientieren und dann mit dem RTM näher heranzuzoomen: Das Rasterelektronenmikroskop beschießt die Probe mit Elektronen und ermittelt die Oberflächenstruktur anhand ihrer charakteristischen Reflektivität. Dieses Verfahren erlaubt eine Auflösung bis ca. 10 Nanometer. Die Besonderheit des Schmetterlings: Der Bediener des Geräts hat im REM-Bild stets auch eine winzige Nadelspitze im Blickfeld - "sie sieht wie der Saugrüssel eines Schmetterlings aus", erläutert Prof. Wöll den Namen des Geräts. Die Nadel gehört zum Rastertunnelmikroskop. Wenn die Auflösung des REM ausgereizt ist, kann der Nutzer aufs RTM umschalten. Die Spitze der Nadel besteht nur aus einem einzigen Atom; dadurch erreicht man beim Abtasten des zuvor ausgewählten Bereichs eine Auflösung von einem hunderstel Nanometer.
Einzelne Moleküle verschieben
Die RTM-Methode erlaubt neben der reinen Abbildung von Nano-Objekten auch deren Manipulation: Einzelne Moleküle können verschoben werden und man kann z. B. gezielt Kratzer in Oberflächen erzeugen. Von diesen Möglichkeiten erhoffen sich die Forscher vielfältige neue Impulse für die Nanowissenschaft. Mit dem neu gegründeten NanoCenter "Nanostrukturen und Nanomaterialien" sowie zurzeit drei Sonderforschungsbereichen (SFBs 558, 491 und 459) trägt der Bereich Materialwissenschaften bereits jetzt zu einem auch auf internationaler Ebene erkennbaren Profil der RUB bei. Der "Schmetterling" soll es weiter verstärken.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Christof Wöll, Lehrstuhl für Physikalische Chemie I, Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, NC 5/ 74Tel. 0234/32-25529, Fax: 0234/32-14182, E-Mail: woell@pc.ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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