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Wissenschaft
Vizepräsident des „Club of Rome“ stellt seine Thesen an der TU Berlin vor / Journalisteneinladung
Am 2.10.2018 wird Anders Wijkman, Vizepräsident der Nachhaltigkeitsorganisation „Club of Rome“, an der Technischen Universität Berlin über Lösungen für globale Herausforderungen sprechen. Wie die Chemie ihren Teil dazu beitragen kann, erläutert Prof. John Warner – der Begründer der „Grünen Chemie“ setzt sich für nachhaltigere Prozesse und Produkte in der chemischen Industrie ein. Er ist Mitglied im Beirat der an der TU Berlin geplanten Chemical Invention Factory (CIF). Der Beirat kommt am Tag der Veranstaltung erstmalig vollständig in Berlin zusammen. Er ist hochkarätig besetzt mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Industrie, darunter Nobelpreisträger Ben Feringa und „Vater des Internets“ Vinton Cerf.
Die natürlichen Ressourcen unserer Erde sind endlich und die Menschheit verbraucht zu viel, um den globalen Rohstoffbedarf auch zukünftig zu decken. Wir leben somit über unsere Verhältnisse. Bis diese Erkenntnis eine breite Öffentlichkeit erreichte, brauchte es jedoch viel Zeit und Überzeugungskraft. Geholfen hat dabei nicht zuletzt der „Club of Rome“.
Für den Vizepräsidenten der Organisation, Anders Wijkman, geht es auch heute vor allem darum, den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Die Wirtschaft müsse zwar wachsen können, jedoch ohne immer mehr Treibhausgase auszustoßen.
Anders Wijkman wird in seinem Vortrag an der Universität Thesen aus seinem neuen Buch „Come on!“ vorstellen. Drastisch beschreibt er darin die Folgen des unverantwortlichen Umgangs mit den gegebenen Ressourcen. Wijkman zeigt jedoch auch optimistische Beispiele für einen nachhaltigeren Umgang auf. Dabei müsse sich nicht nur die Erzeugung von Energie ändern, auch andere Industrien habe die Organisation hier im Blick. Mehr als 20 Prozent der weltweiten Schadstoffe entstehen etwa bei der Herstellung von Zement, Stahl, Aluminium und Plastik. Hier seien neue Produktionsmethoden gefragt.
Chemie soll nachhaltiger werden – die TU Berlin geht mit innovativer Forschung und Start-ups der „Grünen Chemie“ voran
Auch die Technische Universität Berlin arbeitet kontinuierlich an der Vision eines verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen Ressourcen. Im Bereich der Chemie soll dazu die „Chemical Invention Factory – John Warner Center For Start-Ups In Green Chemistry“ entstehen, ein Vorgründungszentrum für sogenannte „Grüne Chemie“. Prof. John Warner, der 12 Prinzipien für eine nachhaltigere Chemie entwickelte, wurde im September 2017 von der Bundeswirtschafts- und Energieministerin Brigitte Zypries, dem Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin, Steffen Krach sowie Prof. Dr. Matthias Driess mit der symbolischen Übergabe eines Schlüssels zum Namensgeber der CIF ernannt. So werden in Zukunft auch Berliner Forschende und Gründungswillige neue Möglichkeiten entwickeln, um chemische Prozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Das CIF wird Ausgründungen eine professionelle Labor-Infrastruktur zur Verfügung stellen, außerdem unterstützt die Universität durch Beratung mit internen und externen Expertinnen und Experten.
Ein Beispiel für eine aktuelle Ausgründung im Bereich der „Grünen Chemie“ ist etwa „arvaGreenTech“, ein Unternehmen, das Verfahren und Produkte für den schnellen und umweltneutralen Abbau von Kohlenwasserstoffen in kontaminierten Böden oder in Gleisbettungen entwickelt. Auch „Nano-join“, ein Start-up, das Verbindungsmaterial für Hochleistungselektronik anbietet, etwa für Motoren von Elektroautos, fällt in dieses Gebiet. Auch haben Forschende der Universität mithilfe von Bakterien den biologischen Unterwasserklebstoff von Miesmuscheln reproduziert. Dieser biogene Superklebstoff macht lang ersehnte Möglichkeiten zum Kleben von gebrochenen Knochen oder Zähnen möglich und zählt ebenfalls zur „Grünen Chemie“.
Das Advisory Board der Chemical Invention Factory vereint hochkarätige Experten aus Wirtschaft und Forschung
Das CIF wird dabei von einem Beirat unterstützt, der sich aus internationalen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung zusammensetzt. Neben Prof. John Warner unterstützen die folgenden Beiratsmitglieder die Initiative der Universität:
• Ben Feringa, Nobelpreisträger für Chemie 2016
• Vinton Cerf, Turing-Preisträger (2014), Empfänger des „Japan Prize“ (2008) und „Vater des Internets“
• Detlef Günther, Chemie-Professor und Vizepräsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen an der ETH Zürich
• Frank-Andreas Hatzack, Senior Executive Advisor am Copenhagen Institute für Futures Studies
• Ali Hussein, Director of Product der Firma ClearReview
• Sonja Jost, Gründerin der DexLeChem GmbH, einer Ausgründung im Bereich der Grünen Chemie der Technischen Universität Berlin
• Wayne D. Kaplan, Executive Vice President for Research und Professor of Materials Science and Engineering
Sie beraten die Universität und lassen ihre Expertise und Know-how in das Vorhaben mit einfließen. Am 2. Oktober 2018 kommen die Mitglieder des Beirats erstmalig in Berlin zusammen. Der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin, Steffen Krach, wird ihnen gemeinsam mit dem Präsidenten der Technischen Universität Berlin, Prof. Dr. Christian Thomsen, während der Veranstaltung eine Urkunde als Anerkennung ihrer Mitgliedschaft überreichen.
Lecture der Chemical Invention Factory
Lichthof, Hauptgebäude, Technische Universität Berlin
Straße des 17. Juni, 10623 Berlin
Programm:
• Einlass ab 15:45 Uhr
• 16:15 Uhr: Ehrung des Beirats
• 16:30 Uhr Vortrag von Anders Wijkman
• 17:15 Uhr Vortrag von Prof. John Warner
• 17:45 Uhr Paneldiskussion mit Ben Feringa (University Groningen), Peter Schuhmacher (BASF SE), Anders Wijkman (Club of Rome), Christian Thomsen (TU Berlin)
• 18:30 Uhr Networking
Die Vorträge finden in englischer Sprache statt.
Presseanmeldung:
Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich zu dem öffentlichen Vortrag eingeladen. Bitte melden Sie sich mit einer E-Mail an klama@tu-berlin.de für die Veranstaltung an.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter https://www.eventbrite.de/e/lecture-50-years-of-the-club-of-rome-registration-48...
Über die Chemical Invention Factory:
Mehr über die Initiative der Technischen Universität Berlin für nachhaltige Chemie erfahren Sie auf der Website www.chemicalinventionfactory.com sowie unter folgendem Link:
http://www.tu-berlin.de/?196289
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Stefanie Terp
Pressesprecherin der TU Berlin
Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Tel.: +49 (0) 30 314-23922
E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Chemie, Umwelt / Ökologie
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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