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Sehr erfolgreich hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) in der ersten Runde der bundesweiten Exzellenzstrategie abgeschnitten: Ab 2019 werden zwei Exzellenzcluster gefördert: Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer (Casa) sowie Ruhr Explores Solvation (Resolv): Verständnis und Design lösungsmittelabhängiger Prozesse – gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Dortmund.
„Wir sind sehr stolz auf die Leistungen unserer Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher und den Erfolg an diesem zentralen Punkt des Wettbewerbs“, so Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich. „Mit diesem Ergebnis gehen wir zuversichtlich weiter in die nächste Runde, in der wir uns aufbauend auf der gesteigerten Leistungsfähigkeit mit einem schlüssigen Konzept in der Förderlinie Exzellenzuniversität bewerben.“
Schub für das Ruhrgebiet
„Durch die millionenschwere Förderung der beiden Cluster über sieben Jahre erhält das gesamte Ruhrgebiet einen zusätzlichen Schub. Es wird mehr und mehr zum attraktiven Standort international renommierter Forschung“, so Schölmerich.
„Die IT-Sicherheit ist ein zukunftsträchtiges Thema, das in der Region künftig weiter verankert und sich im Cluster Casa stark vernetzen wird“, freut sich auch der Prorektor für Forschung, Transfer und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. Andreas Ostendorf. „Die Cluster profitieren von der wechselseitigen Unterstützung in der Region. Bei Resolv kooperieren die RUB und die TU Dortmund bereits erfolgreich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Duisburg-Essen und mit weiteren außeruniversitären Partnern.“
„Wir gratulieren dem Konsortium zu diesem herausragenden Erfolg, der sowohl auf erbrachten Spitzenleistungen als auch auf einem zukunftsweisenden Forschungsprogramm beruht“, sagt TU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Gather. „Grundlage dafür ist auch die erfolgreiche Kooperation, die die TU Dortmund und die Ruhr-Universität Bochum in den vergangenen sechs Jahren im Bereich Solvatationsforschung ausgebaut haben.“
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft förderte das Exzellenzcluster Resolv bereits von 2012 bis 2018 an der RUB. Es hat sich seitdem ausgehend von dem Bochumer Cluster ein dichtes Netzwerk in der Solvatationsforschung mit Resolv als Knotenpunkt entwickelt – sowohl innerhalb der Region als auch international.
Cluster Resolv
Die meisten chemischen Reaktionen, wichtige industrielle Prozesse und nahezu alle biologischen Vorgänge finden in flüssiger Phase statt. Das Team vom Exzellenzcluster Resolv will verstehen, wie das Lösungsmittel in die Kontrolle, Vermittlung und Steuerung chemischer Reaktionen involviert ist. Mehr als 200 Chemiker, Physiker und Ingenieure kooperieren, um die Rolle der Lösungsmittelmoleküle zu entschlüsseln und basierend auf den Erkenntnissen neue Konzepte für die Industrie zu entwickeln.
„Wir freuen uns sehr, wieder gefördert zu werden und damit die zukünftigen Herausforderungen der Solvation Science angehen zu können“, sagt Prof. Dr. Martina Havenith, Sprecherin von Resolv. „Wir werden jetzt chemische Prozesse jenseits von Normalbedingungen, thermischen Gleichgewichten oder homogenen Phasen erforschen, um wichtige technologische Anwendungen zu fördern – zum Beispiel bei Energieumwandlung und -speicherung oder bei der Entwicklung von Smarten Sensoren.“
Das Exzellenzcluster beinhaltet eine eigene Graduiertenschule und fördert Maßnahmen für Gleichstellung und Vielfalt, Internationalisierung, Wissenstransfer sowie zur Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Zur Einrichtung
In Resolv fungieren RUB und TU Dortmund als Sprecherhochschulen. Deren Wissenschaftler arbeiten mit Partnern der Universität Duisburg-Essen, der Max-Planck-Institute für Eisenforschung (Düsseldorf) und Kohlenforschung (Mülheim an der Ruhr), sowie vom Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen zusammen. Darüber hinaus verfügen die Forscher aus dem Ruhrgebiet über ein internationales Netzwerk von hochrangigen Wissenschaftlern.
Cluster Cyber-Sicherheit
Seit unsere Lebenswelt von vernetzten Geräten durchsetzt ist, ist die IT-Sicherheit zu einer zentralen gesellschaftlichen Frage geworden. Hacker-Angriffe gegen den Bundestag oder große Industrieanlagen belegen die Brisanz dieses Problems. Viele IT-Angriffe kommen heutzutage von großskaligen Angreifern, insbesondere von staatlichen oder halbstaatlichen Organisationen. Diese Widersacher sind besonders besorgniserregend, da sie langfristig agieren und über erhebliche technische Fähigkeiten und Ressourcen verfügen.
Gegenmaßnahmen gegen diese mächtigsten Angreifer liegen im Fokus des Exzellenzclusters „Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer (Casa)“. Die Forschung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, bei dem führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit technischer Ausrichtung mit Forschenden aus der Psychologie kooperieren, die das Zusammenspiel von menschlichem Verhalten und IT-Sicherheit untersuchen. Diese Konstellation ist europaweit einzigartig.
Im Transfer Lab werden die Forschungsergebnisse bezüglich ihrer Praxisrelevanz in verschiedenen kritischen Anwendungsszenarien aus den Gebieten der intelligenten Produktion, Logistik und E-Health untersucht.
„Im Casa-Cluster werden Informatiker, Mathematiker, Ingenieure und Psychologen eng zusammenarbeiten. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem international einzigartigen Forschungsansatz neue Sicherheitslösungen erarbeiten werden, die eine wirklich nachhaltige Cyber-Sicherheit bieten“, betonen die RUB-Professoren Dr. Thorsten Holz, Dr. Eike Kiltz und Dr. Christof Paar, die gemeinsam Sprecher des Clusters sind.
Zur Einrichtung
Das Cluster Casa ist am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) der Ruhr-Universität Bochum beheimatet. Es gilt international als eine der führenden Forschungsstätten in dem Feld, hat Europas größtes Ausbildungsprogramm für IT-Sicherheit und verfügt über umfangreiche akademische und industrielle Netzwerke.
Exzellenzstrategie
Die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist im Jahr 2016 gestartet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat führen den Wettbewerb in den beiden Förderlinien Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten durch. Im September 2017 fiel die Entscheidung, welche eingereichten Clusterskizzen zu Vollanträgen ausgearbeitet werden. Die beiden Vollanträge der RUB mit den Clustervorhaben Casa und Resolv wurden nun positiv begutachtet. Damit erfüllt die RUB zugleich die Voraussetzung, um sich in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten zu bewerben. Der Antrag muss zum 10. Dezember 2018 eingereicht werden; die Entscheidung fällt am 19. Juli 2019.
https://www.solvation.de/ - Exzellenzcluster Resolv
https://hgi.rub.de/home/ - Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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