idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.10.2018 13:50

Bundesregierung fördert an der FernUniversität mitentwickelte App für ältere Menschen

Stephan Düppe Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Die Nachbarn per App um Hilfe beim Einkaufen bitten und das Dorffest mit Hilfe des Tablets planen: Das Leben auf dem Land wird für ältere Menschen mit Hilfe der an der FernUniversität in Hagen mitentwickelten App „Mein Dorf 55 plus“ einfacher. Das hat sich bis nach Berlin herumgesprochen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert die Weiterentwicklung der App in den nächsten zwei Jahren mit 200.000 Euro.

    Mit der Initiative „Land-Digital“ unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Projekte wie „Mein Dorf 55 plus“, die dem Ehrenamt auf dem Land neue Möglichkeiten eröffnen. „Klar ist, dass die Digitalisierung freiwilliges Engagement nicht ersetzen soll. Aber sie kann es – das zeigt die App – sinnvoll begleiten und erleichtern“, sagt Ministerin Julia Klöckner (CDU). „Weite Wege werden überbrückt, Abstimmungen vereinfacht, Akteure miteinander vernetzt.“

    Diesen Beitrag der Technologie hat das Lehrgebiet Kooperative Systeme der FernUniversität von Prof. Dr. Jörg M. Haake im Projekt „Mein Dorf 55 plus“ zwei Jahre lang in der Pilot-Region im Rhein-Lahn-Kreis erforscht. Dabei haben die Forschenden gemeinsam mit dem Softwarepartner Patongo, dem evangelischen Dekanat Nassauer Land und der Initiative 55 plus-minus die Weichen gestellt für eine Verbesserung der sozialen Vernetzung und der gegenseitigen Fürsorge von älteren Menschen.

    „Unser Projekt trägt dazu bei, dass Seniorinnen und Senioren gemeinsam erfüllte Lebenszeit gestalten“, erklärt Informatiker und Projektleiter Dr. Dirk Veiel. „In den nächsten zwei Jahren entwickeln wir mit Hilfe der App das soziale und kulturelle Netzwerk für ältere Menschen und die Dorfgemeinschaft weiter.“ Dafür stellen die FernUniversität und die evangelische Kirche zusätzlich zu den Bundesmitteln weitere 100.000 Euro bereit.

    Aus „Mein Dorf 55 plus“ wird jetzt „Mein-Rhein-Lahn-Kreis 55 plus“: Neben der räumlichen Ausweitung auf alle rund 60 Dörfer im Kreisgebiet werden die Inhalte vielfältiger, etwa durch die Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro „Die Brücke“ des Rhein-Lahn-Kreises. Eine weitere Herausforderung betrifft rechtliche Fragen, zum Beispiel im Hinblick auf Datenschutz und Providerhaftung. Neben der eigentlichen App wird auch ein Konzept für Bedienung, Schulung und Support erarbeitet. „Alle Aktivitäten sollen zu einer Verstetigung der App im Rhein-Lahn-Kreis führen. Nach und nach möchten wir es auch anderen Regionen in Deutschland ermöglichen, die App einzuführen“, sagt Dr. Dirk Veiel.

    Das Interesse ist schon jetzt groß. Das liegt auch daran, dass anders als bei sozialen Netzwerken wie Facebook im Projekt die Bedürfnisse der älteren Menschen im Mittelpunkt stehen. Und die sind völlig anders. Einfache Bedienbarkeit, große und übersichtliche Bedienelemente und eine genaue Kontrolle, mit wem Informationen geteilt werden, sind wichtige Kriterien. „Es geht darum, mit möglichst einfachen Mitteln auf einen engen Kreis von Vertrauten zurückzugreifen“, betont Veiel.

    An die erworbenen Kompetenzen im Projekt „Mein Dorf 55 plus“ knüpft die FernUniversität mit einer interdisziplinären Forschungsgruppe an. Ziel der Forschenden aus Informatik, Psychologie und Geragogik ist die Entwicklung von IT-Unterstützung für ältere Menschen im Alltag, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Als erstes Einsatzfeld wird im Projekt „Mein Laden 55 plus“ in Kooperation mit Supermärkten die soziale Interaktion beim Einkaufen erprobt. In teilnehmenden Supermärkten soll mit digitalen Video-Technologien das Einkaufserlebnis für zu Hause gebliebene Seniorinnen und Senioren erlebbar werden.

    Land.Digital ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung. Mit ihm fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft innovative Projekte: von der ärztlichen Versorgung über Mobilität bis hin zum sozialen Zusammenleben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Projektleiter Dr. Dirk Veiel
    Lehrgebiet Kooperative Systeme
    Telefon: +49 2331 987 – 4372
    E-Mail: dirk.veiel@fernuni-hagen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fernuni-hagen.de/ks/projekte/meinrheinlahnkreis55plus.shtml - Projekt "Mein-Rhein-Lahn-Kreis 55 plus"
    https://www.fernuni-hagen.de/ks/projekte/meinladen55plus.shtml - Projekt "Mein Laden 55 plus"


    Bilder

    Projektleiter Dr. Dirk Veiel (li.) und Prof. Dr. Jörg M. Haake vom Lehrgebiet Kooperative Systeme
    Projektleiter Dr. Dirk Veiel (li.) und Prof. Dr. Jörg M. Haake vom Lehrgebiet Kooperative Systeme
    Foto: Veit Mette
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Pädagogik / Bildung, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).