idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Zentrum für Antisemitismusforschung beteiligt am „Institut für gesellschaftlichen Zusammenhalt“
Zusammen mit zehn weiteren Hochschul- und Forschungseinrichtungen wird das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) an der TU Berlin vom Bund mit der Analyse von aktuellen, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt relevanten Trends und Entwicklungen beauftragt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) plant für 2019 den Aufbau eines „Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ (IGZ) und hat in einem wissenschaftlichen Wettbewerb entschieden, dass das ZfA an der TU Berlin, als einzige Berliner Einrichtung, an der einjährigen Vorphase zur Ausarbeitung der konzeptionellen und inhaltlichen Grundlagen für das Institut beteiligt sein wird. Insgesamt elf Hochschul- und Forschungseinrichtungen aus zehn Bundesländern sollen gemeinsam ein Forschungsprogramm und eine Lenkstruktur für das interdisziplinär und dezentral angelegte IGZ erarbeiten. Anlass dazu haben die aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen gegeben, die eine umfassende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Strukturen und Wahrnehmungen gesellschaftlicher Zugehörigkeit erforderlich machen. Für die einjährige Vorphase werden pro Institution bis zu 120.000 Euro bereitgestellt. Für die anschließende vierjährige Hauptphase mit Verlängerungsoption stehen insgesamt bis zu 10 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Ein erstes Treffen der zukünftigen Projektpartner wird bereits Ende Oktober in Berlin stattfinden.
Positive Impulse aus der Antisemitismusforschung
„Wir freuen uns außerordentlich, dass wir unsere über viele Jahre erworbenen, interdisziplinären Kompetenzen aus der Antisemitismusforschung in dieses politisch so wichtige Projekt mit einbringen können. Schließlich lässt sich am Beispiel des Antisemitismus die Herstellung imaginierten Zusammenhalts durch Ausgrenzung angeblich Nicht-Zugehöriger und damit die Zerstörung realen gesellschaftlichen Zusammenhalts historisch besonders deutlich nachweisen“, sagt Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Direktorin des ZfA. Zusammen mit ihren Kollegen Prof. Dr. Uffa Jensen, Dr. Mathias Berek, Dr. Felix Axster und Dr. Marcus Funck hat sie den Antrag „Antisemitismus und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Ambivalenzen und Potentiale von Gemeinschaftsbildung in modernen Gesellschaften“ erarbeitet und eingereicht. Die Aufgabe des ZfA innerhalb des zu gründenden IGZ soll vor allem darin bestehen, die Erkenntnispotentiale der Antisemitismusforschung für die Fragestellung und Zielsetzung des IGZ effektiv nutzbar zu machen und zugleich mit ausgewählten Praxispartnern in konkreten Projekten auch umzusetzen. „Gerade in Zeiten, in denen die Hass-Rede gegen verschiedene gesellschaftliche Gruppen auf der Straße wie im Internet so stark zum Problem geworden ist, ist die Wissenschaft gefordert. Besonders zu den Auswirkungen der sozialen Medien auf unsere Diskussionskultur sehe ich echten Forschungsbedarf“, meint Prof. Jensen.
Für den Verbund ausgewählt wurden neben der TU Berlin, die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-1454.html
https://www.bmbf.de/de/institut-fuer-gesellschaftlichen-zusammenhalt-startet-704...
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Felix Axster
TU Berlin
Zentrum für Antisemitismusforschung
Tel.: 030 314-79871
E-Mail: felix.axster@tu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Kooperationen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).