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09.10.2018 16:55

Erfolgreiches Lernen mit „Digital Learning Map" - der digitalen Datenbank für die Hochschullehre

Sieglinde Neudert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Wissensmedien

    Digitale Medien sind an vielen Hochschulen mittlerweile wichtiger Bestand des Lernalltags. Ihr Einsatz ist vielfältig und reicht vom interaktiven Quiz, um den eigenen Lernfortschritt zu überprüfen, über den virtuellen Klassenraum zum gemeinsamen Austausch bis hin zu Vorlesungsaufzeichnungen im Netz. Diese und weitere Einsatzmöglichkeiten von digitalen Medien in der Hochschulbildung präsentiert ab sofort die Digital Learning Map, die auf dem Portal e-teaching.org des Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) abrufbar ist.

    Tübingen, 10. Oktober 2018. An der Universität in Kiel verfassen Lehramtsstudierende des Faches Geschichte Blogeinträge; die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg arbeitet mit einem über das Internet bedienbaren Labor und die Universität Regensburg bietet Online-Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten an – Ein paar Klicks auf der interaktiven Deutschlandkarte und die Digital Learning Map stellt Praxisbeispiele aus ganz Deutschland dar, wie Medien didaktisch passend eingesetzt werden. So können sich Lehrende an Hochschulen Anregungen für neue Lernsettings mit digitalen Medien holen und voneinander lernen.

    Oft fehlt Lehrenden ein Netzwerk, in dem sie Ratschläge für solche Lernsettings finden können. Überzeugungskraft haben Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen, die konkrete Tipps geben, was das Lernen unterstützt und was bei Studierenden gut ankommt. Daher haben Forscherinnen und Forscher des IWM in Kooperation mit dem Hochschulforum Digitalisierung in einem vom BMBF-geförderten Projekt die Datenbank „Digital Learning Map“ entwickelt. Seit September ist die Datenbank nun auf dem Informationsportal e-teaching.org online und zeigt das gesammelte Praxiswissen von Hochschulen und Lehrinstitutionen. Dazu beschreibt jedes Bespiel, welche Medieneigenschaften nützlich für den Lernprozess sind und welche Problemstellungen der Lehre, wie beispielsweise Komplexität des Lehrinhaltes oder geringe Lernmotivation, dadurch gelöst werden.

    „Obwohl sich Lerninhalte und Technologien unterscheiden, sind die Herausforderungen, die sich Lehrenden beim Einsatz digitaler Medien in der Lehre stellen, oft ähnlich.“

    Auf den ersten Blick mag die Übertragbarkeit eines Beispiels der Karte in den eigenen, spezifischen Lehrkontext unrealistisch erscheinen. Schließlich zeigen sich unterschiedliche Herausforderungen: In einem Fall haben die Studierenden beispielsweise keine Lust, gemeinsam ein Wiki zu den Stilmitteln mittelalterlicher Literatur zu schreiben. In einem anderen Fall werden hingegen die bereitgestellten Videos zur Vertiefung eines statistischen Verfahrens nicht wie gewünscht genutzt. „Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch, dass es jeweils um die Motivation der Studierenden geht und die Frage, welche Relevanz Inhalt und Methode für die Studierenden haben“, sagt Prof. Dr. Johannes Moskaliuk, Leiter des Projektes LearnMap. „Obwohl sich Lerninhalte und Technologien unterscheiden, sind die Herausforderungen, die sich Lehrenden beim Einsatz digitaler Medien in der Lehre stellen, oft ähnlich.“ Eine Lösung, die für das Mittelalter-Wiki funktioniert, kann somit vielleicht auch auf die Statistik-Videos übertragen werden. Die Digital Learning Map versucht durch die Strukturierung der Praxisbeispiele anhand von „Herausforderungen in der Lehre“ und „lernrelevanten Medieneigenschaften“ diesen Transfer zu erleichtern.

    Durch die Digital Learning Map wird ein Wissensaustausch über Hochschul- und Fachgrenzen hinweg angeregt. Hochschullehrende können die Datenbank nutzen, um sich von neuen Ideen inspirieren zu lassen, die Praxisbeispiele zu kommentieren und Kontakt zu den Ansprechpersonen aufzunehmen. Aber auch Service-Einrichtungen können die Karte in ihrer Beratungstätigkeit nutzen. Außerdem soll sich die Datenbank ständig weiterentwickeln: Hochschullehrende können ihre eigenen praxiserprobten Beispiele für Hochschullehre mit digitalen Medien in die Datenbank eintragen lassen.

    Zur Datenbank: https://www.e-teaching.org/community/digital-learning-map

    Informationen zum Forschungsprojekt: https://www.e-teaching.org/praxis/digital-learning-map-2020.


    Ansprechpartner:
    Bianca Diller
    Telefon: +49 (0) 7071 979-328
    Email: b.diller@iwm-tuebingen.de

    Weitere Informationen:
    Bettina Renner
    Persönliche Referentin der Direktorin
    Telefon: +49 (0) 7071 979-233
    Email: b.renner@iwm-tuebingen.de


    Das Portal „e-teaching.org“
    www.e-teaching.org ist ein im Jahr 2003 gegründetes Informationsportal für Hochschulbildung mit digitalen Medien. Es bietet Lehrenden und E-Learning-Interessierten niedrigschwellige und anwendungsorientierte Informationen zu didaktischen, technischen und organisatorischen Aspekten von E-Teaching. Träger von e-teaching.org ist die Stiftung Medien in der Bildung – Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM). Seit 2014 wird e-teaching.org durch Haushaltsmittel des IWM finanziert. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „eteaching.org im Kontext sozialer Netzwerke“ besteht zudem eine laufende Förderung durch die Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.

    Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
    Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht, wie digitale Technologien eingesetzt werden können, um Wissensprozesse zu verbessern. Die psychologische Grundlagenforschung der rund 110 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist auf Praxisfelder wie Schule und Hochschule, auf Wissensarbeit mit digitalen Medien, wissensbezogene Internetnutzung und Wissensvermittlung in Museen ausgerichtet. 2009 gründete das IWM gemeinsam mit der Universität Tübingen Deutschlands ersten Leibniz-WissenschaftsCampus. Seit 2017 wird dieser Forschungsverbund unter dem Titel „Kognitive Schnittstellen“ weitergeführt; seit 2018 ist die Universität Stuttgart mit Projekten assoziiert.

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 93 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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