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Wissenschaft
Mehr Frauen für die Wissenschaft – Auswahl im Professorinnenprogramm getroffen
Bund und Länder initiierten 2008 das Professorinnenprogramm, das Hochschulen bei der Berufung von Frauen auf Professuren in Form einer Anschubfinanzierung fördert, sofern die Auswahl auf einer Bestenauslese beruht. Das Programm zielt darauf ab, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern.
2017 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die dritte, bis 2022 währende Programmphase beschlossen, in der nun die ersten Auswahlentscheidungen getroffen wurden. 111 Hochschulen aus allen 16 Ländern haben sich an dieser ersten Auswahlrunde der aktuellen Phase des Professorinnenprogramms beteiligt. 86 Hochschulen haben ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen überzeugt. Dieses positive Ergebnis berechtigt sie bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren im Professorinnenprogramm zu beantragen. 10 Hochschulen, deren Konzept für die Personalentwicklung und -gewinnung auf dem Weg zur Professur als hervorragend bewertet wurde, werden zudem mit dem Prädikat "Gleichstellung Ausgezeichnet!" gewürdigt; diese Auszeichnung gibt ihnen die Möglichkeit, die Förderung einer vierten Erstberufung einer Frau in Anspruch zu nehmen.
Die Hochschulen haben im Rahmen des Programms zahlreiche gleichstellungsfördernde Maßnahmen und Aktivitäten für die Zielgruppen des Programms – Professorinnen, Nach-wuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen in Fächern, in denen sie unterrepräsentiert
sind – sowie zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium/Wissenschaft und Familie umgesetzt. Die Programmevaluation der zweiten Phase und die Gesamtevaluation zeigen, dass der Anteil von Frauen an den Professuren an deutschen Hochschulen während der Laufzeit insgesamt stärker angestiegen ist, als nach dem Trend der Vorjahre zu erwarten gewesen wäre. "Das Professorinnenprogramm hat einen Professionalisierungsschub der
Gleichstellungsarbeit an Hochschulen ausgelöst. Gleichwohl: Mit rund 24 % ist der Frauenanteil an den Professuren alles andere als zufriedenstellend. Auch im europäischen Vergleich benötigen wir mehr Dynamik bei der Verbesserung der Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen. Die Veränderungen in diesem Bereich setzen einen Bewusstseins- und Kulturwandel voraus. Dieser Wandel geschieht durch einen langfristig angelegten Prozess, der viel Engagement und Kontinuität benötigt", erklärt die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Bundesministerin Anja Karliczek.
"Um eine strukturelle Veränderung in Richtung auf mehr Chancengerechtigkeit an den Hochschulen nachhaltig zu unterstützen, haben wir die Fördermittel für die dritte Phase des Professorinnenprogramms deutlich erhöht. Insgesamt werden 200 Mio. Euro zu Verfügung gestellt. Damit geben Bund und Länder den Hochschulen den Anstoß, mehr weibliche Vorbilder zu gewinnen, Gleichstellung neu zu denken, innovative Maßnahmen zu konzipieren und zu erproben sowie Bewährtes zu verstetigen", erläutert die stellvertretende GWK-Vorsitzende und Bremer Senatorin für Wissenschaft, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt.
Die Liste der mit dem Prädikat "Gleichstellung Ausgezeichnet!" gewürdigten Hochschulen sowie die Liste aller zur Förderung ausgewählten Hochschulen finden Sie in der Anlage.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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