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14.11.2018 09:40

Geteilter Chefposten: So gelingt Jobsharing unter Führungskräften

Maxie Strate Marketing & Communications
International School of Management (ISM)

    Führungskräfte sind Workaholics, die nur ungern Verantwortung abgeben – so jedenfalls das gängige Klischee. Dabei suchen auch Manager nach Möglichkeiten, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen oder ältere Angehörige zu unterstützen. Geteilte Führung könnte ein Lösungsweg sein, um Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Ein Team der International School of Management (ISM) hat jetzt untersucht, welche Voraussetzungen Führungsduos mitbringen und welche Rahmenbedingungen die Unternehmen schaffen müssen, damit das Prinzip aufgeht.

    Zwei Führungskräfte teilen sich eine Vollzeitstelle – dieses Arbeitsmodell findet man bisher nur selten in deutschen Unternehmen. Dabei liegen flexible Arbeitszeiten absolut im Trend bei Arbeitnehmern. „Das Thema Work-Life-Balance ist natürlich nicht nur für den normalen Angestellten wichtig, sondern auch für diejenigen in Führungspositionen“, erklärt Prof. Dr. Ricarda Merkwitz von der ISM München. „Spannend wird geteilte Führung gerade für Frauen in leitender Funktion, die Kind und Beruf unter einen Hut bringen möchten. Für sie ist die klassische Teilzeit leider oft ein Karrierekiller.“ Ihr Kollege Prof. Dr. Götz Walter sieht noch einen weiteren Vorteil: „Im Vergleich zur klassischen Teilzeit schätzen wir die Karrierechancen in diesem Modell deutlich höher ein. Zum einen bleibt mehr Zeit, um sich fachlich weiterzuentwickeln und zum anderen profitieren die Tandempartner im besten Fall durch die gegenseitige kritische Reflexion voneinander. Diese Kontrolle fehlt bei Führungskräften häufig.“

    Doch ganz von alleine wird sich der Erfolg geteilter Führung nicht einstellen. Insgesamt drei große Baustellen identifizieren die Forscher der ISM.

    Erfolg hängt stark von Persönlichkeiten ab: Alphatiere werden das Modell geteilte Führung zum Scheitern bringen. Denn was Führungsduos mitbringen müssen, sind Kooperationswille, ein gutes Konfliktmanagement und Kommunikationsstärke. Beide Partner müssen sich vertrauen und ein ähnliches Verständnis für den Umgang mit Menschen haben.

    Die richtige Arbeitsaufteilung finden: Die Aufgaben sollten beide Führungskräfte nicht strikt untereinander aufteilen, schließlich ist ein großer Pluspunkt geteilter Führung, dass sich Stärken und Schwächen der Partner ausgleichen. Vielmehr sollten beide Seiten in wichtige Projekte eingebunden sein und an Meetings gemeinsam teilnehmen. Eine gute Kommunikation untereinander ist oft entscheidend dafür, ob geteilte Führung in der Praxis gelingen kann.

    Akzeptanz im Unternehmen: Die Geschäftsleitung muss hinter dem Modell stehen – sonst geht es nicht. Denn im ersten Schritt sind geteilte Führungspositionen mit einem finanziellen Mehraufwand für das Unternehmen verbunden. Außerdem muss das Modell fest in der Unternehmenskultur verankert sein – das fällt häufig den klassischen hierarchisch strukturierten Unternehmen schwer.

    Hintergrund:
    Die International School of Management (ISM) zählt zu den führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an vorderster Stelle.

    Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Köln und Stuttgart. An der staatlich anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus. Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte Auslandssemester und -module an einer der über 175 Partneruniversitäten der ISM.


    Originalpublikation:

    Schubert, Laura/Walter, Götz/Fischer, Dana/Merkwitz, Ricarda (2018): Shared Leadership - Erfolgsfaktoren und Herausforderungen geteilter Führungspositionen. In: Matusiewicz/Nürnberg/Nobis (Hrsg.): Gesundheit und Arbeit 4.0. Wenn Digitalisierung auf Mitarbeitergesundheit trifft. Heidelberg: medhochwei, S. 139-149


    Weitere Informationen:

    https://www.ism.de/ - Mehr Informationen zur ISM


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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