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Wissenschaft
Förderung von Forschungsbauten, Großgeräten und Nationalem Hochleistungsrechnen – Aufbau einer Infrastruktur für die Hochschulen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat sich darauf geeinigt, ein Nationales Hochleistungsrechnen zu etablieren und die Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen fortzusetzen. Dieses Programm ist Teil eines für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wichtigen Förderpakets, auf das sich die GWK heute geeinigt hat. Hierzu gehören außerdem:
• Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personal an Fachhochschulen
• Förderung der angewandten Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen
• Aufbau und Förderung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur
Das Beschlussverfahren soll innerhalb einer Woche im Umlauf abgeschlossen werden.
Mit dem Nationalen Hochleistungsrechnen entwickeln Bund und Länder die fachlichen und methodischen Stärken von Hochleistungsrechenzentren in einem nationalen Verbund weiter. Forschende an Hochschulen sollen deutschlandweit und bedarfsgerecht auf die für ihre Forschung benötigte Rechenkapazität zugreifen können. Dafür stellen Bund und Länder gemeinsam insgesamt bis zu 62,5 Mio. Euro jährlich bereit, mit denen die Beschaffung und der Betrieb der geförderten Rechenzentren über einen Zeitraum von grundsätzlich jeweils zehn Jahren finanziert werden. Weiterförderungen sind jedoch möglich.
Bund und Länder begegnen mit dieser Förderung der zunehmenden Nachfrage nach Wissenschaftlichem Rechnen sowie den digitalen Anforderungen zukunftsgerichteter Wissenschaft. Dazu zählt auch die koordinierte Aus- und Weiterbildung der Nutzerinnen und Nutzer, insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses, innerhalb des Verbundes. Die Vorbereitungen für das wissenschaftsgeleitete Auswahlverfahren beginnen im nächsten Jahr.
Zugleich hat die GWK beschlossen, das erfolgreiche Programm zur Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen fortzusetzen. Seit 2007 stärken Bund und Länder die Hochschulen im internationalen Wettbewerb auch im investiven Bereich gezielt dort, wo als herausragend bewertete Forschungsvorhaben entsprechende bauliche Infrastrukturen und wissenschaftliche Ausstattungen benötigen. Mit der heutigen Entscheidung setzen Bund und Länder auch Empfehlungen der Expertenkommission um, die im vergangenen Jahr unter dem Vorsitz des Präsidenten der Leopoldina, Professor Dr. Dr. h. c. mult. Jörg Hacker, die Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten an Hochschulen evaluiert und dem deutschlandweiten und themenoffenen Programm eine langfristige und strukturprägende Wirkung bescheinigt hat. Aktualisierte Förderkriterien werden Vorhaben der Hochschulen für angewandte Wissenschaften und aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften eine größere Teilhabe am Programm ermöglichen. Für die Förderung von Forschungsbauten stehen künftig mehr als 400 Mio. Euro und für die Förderung von Großgeräten 170 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. Diese Mittel werden hälftig durch den Bund und das jeweilige Sitzland bereitgestellt.
"Komplexe Analyseverfahren nutzen oder aufwendige Simulationstechniken entwickeln kann nur, wer eine entsprechende Infrastruktur hat. Deshalb brauchen Wissenschaft und Forschung leistungsstarke Hochleistungsrechner. Mit den Fördergeldern werden die geförderten Rechenzentren kontinuierlich Spitzentechnologie beschaffen und für die Forschung bereitstellen können. Davon werden viele Forschungsfelder wie die Lebenswissenschaften oder die Klimaforschung profitieren. Der länderübergreifende Zugang zu Rechenzentren wird deutlich ausgebaut – das ist ein Riesenerfolg für die Wissenschaft. Gleichzeitig lassen wir in unserem Engagement bei der Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten nicht nach und entwickeln dieses wirkungsvolle Programm zukunftsweisend weiter", erklärte die GWK-Vorsitzende und Bundesforschungsministerin, Anja Karliczek.
"Mit der heute beschlossenen Förderung des Nationalen Hochleistungsrechnens leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die deutsche Wissenschaft ihre international herausragende Position weiter behaupten kann und sich den heutigen Herausforderungen digitaler Wissenschaft noch besser stellen kann. Mit unseren Feinjustierungen bei der Förderung von Forschungsbauten und Großgeräten erleichtern wir noch mehr exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Zugang zu passgenauen hochkarätigen Forschungsinfrastrukturen", sagte die stellvertretende GWK-Vorsitzende und Wissenschafts-senatorin des Landes Bremen, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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