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Geografen, Geoinformatiker und Webentwickler aus Leipzig und Dresden haben unter Federführung des Leibniz-Instituts für Länderkunde eine webbasierte Anwendung erstellt, die Wissen über reale Orte auf neue Weise erfahrbar macht.
Als Ergebnis einer vom Freistaat Sachsen geförderten Studie zu neuen Visualisierungsformaten für landeskundliche Informationen ist heute die Internetseite www.landeskunde-digital.de online gegangen. Die interaktive Webanwendung verbindet Bilder, Karten und Videos der sächsischen Modellstandorte Lommatzsch und Ketzerbachtal zu einem digitalen Erlebnisraum, in dem Nutzer je nach eigenem Interesse auf Entdeckungsreise gehen können. Über 360-Grad-Panoramen lassen sich vor Ort auf dem Smartphone oder zuhause am Rechner Informationen zur Stadt, ihren Bewohnern, ihrer Geschichte und der Umwelt abrufen. Neugierige können auf historische Fotos zugreifen, interaktive Karten auf das Display holen oder virtuelle Drohnenflüge über die Landschaft starten. Über wenige Klicks lassen sich Zusammenhänge zwischen Gebäuden und Menschen, Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Raum, Natur und Kultur veranschaulichen.
„Unsere Mixed-Reality-Anwendung bietet überraschende Perspektiven und ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des Sichtbaren, aber auch über die Grenzen der Gegenwart hinaus auf das, was früher war und in Zukunft vielleicht sein könnte“, sagt die IfL-Wissenschaftlerin Lisa Ellmers. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Katharina Koß hat sie die Anwendung zuletzt von Besuchern des Lommatzscher Weihnachtsmarktes testen lassen. Sowohl Lommatzschs Bürgermeisterin Anita Maaß als auch neugierige Passanten hätten sich von den multimedialen Darstellungen begeistern lassen.
Ausgangspunkt der Suche nach neuen Vermittlungskonzepten im Bereich der Landeskunde ist der Wandel der Seh- und Lerngewohnheiten im Zuge der Digitalisierung. Um geografisches Wissen zu generieren und für aktuelle gesellschaftspolitische Debatten und jüngere Nutzergruppen zu erschließen, sind die klassischen Verfahren und Medien nicht mehr das alleinige Mittel der Wahl.
Neben dem Leibniz-Institut für Länderkunde, das für Projektkoordination und die Fallstudie Lommatzscher Innenstadt zuständig war, beteiligten sich das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung in Dresden für die Fallstudie Ketzerbachtal und das Medienzentrum der TU Dresden für die technische Umsetzung der Anwendung an dem Vorhaben.
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wird die im Rahmen der Studie entwickelten Vermittlungsformate für die Aufnahme in einen Band der Buchreihe „Landschaften in Deutschland“ über die Lommatzscher Pflege vorbereiten. Zum Abschluss des einjährigen Pilotprojekts richtet die Akademie heute einen Workshop aus, auf dem die beteiligten Wissenschaftler und Experten ihre Arbeitsergebnisse vorstellen und diskutieren wollen. Ob die neuen Ansätze zu einer digitalen Landeskunde in einem Folgeprojekt weiterentwickelt werden, ist derzeit noch offen.
Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), Prof. Dr. Sebastian Lentz, S_Lentz(at)ifl-leipzig.de
http://www.landeskunde-digital.de
https://www.ifl-leipzig.de
Webanwendung "Landeskunde Digital"
Bild: © Tina Balcke / IfL
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geowissenschaften, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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