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Wissenschaft
Stiftungsprofessur für sechs Jahre am Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen eingerichtet
Eine Stiftungsprofessur für Ernährungsökologie erhält die Justus-Liebig-Universität zum Wintersemester 2003/04: Prof. Dr. Ingrid Hoffmann wird offiziell zum 1. November 2003 zur ersten Professorin für Ernährungsökologie ernannt. Sie vertritt bereits jetzt ihre Professur. Stifter der neuen Professur, die für sechs Jahre am Institut für Ernährungswissenschaft eingerichtet wird, sind die EDEN-Stiftung, die Werner-und-Elisabeth-Kollath-Stiftung und die Stoll Vita Stiftung. Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der EDEN-Stiftung und aus Anlass der Einrichtung der neuen Stiftungsprofessur für Ernährungsökologie findet am Dienstag, den 28. Oktober 2003, von 10 bis 17 Uhr in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) eine Tagung unter dem Titel "Lebensreform gestern - zukunftsfähige Lebensweise heute und morgen" statt.
Die Ernährungsökologie wurde seit Mitte der 80er Jahre am Institut für Ernährungswissenschaft in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Claus Leitzmann entwickelt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Ernährung nicht nur im Zusammenhang mit Gesundheit, sondern auch im Zusammenhang mit Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft betrachtet wird. Üblicherweise steht bei ernährungswissenschaftlichen Fragestellungen die gesundheitliche Sichtweise im Zentrum. Ernährungsempfehlungen, wie beispielsweise die, fünf oder mehr Portionen Gemüse und Obst pro Tag zu essen, erfolgen vor einem gesundheitsbezogenen Hintergrund. Im Rahmen der Ernährungsökologie werden darüber hinaus auch die Auswirkungen der Umsetzung einer solchen Empfehlung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft - sowohl regional als auch global - mit einbezogen. Die vernetzten Wirkungen und Rückwirkungen von Handlungen innerhalb des komplexen Systems Ernährung werden untersucht und dargestellt. Mit diesem umfassenden Ansatz wird ein Erkenntnisgewinn zur Lösung solcher Ernährungsprobleme angestrebt, die unter ausschließlicher Erwägung unvernetzter Ursachen-Wirkungs-Beziehungen nicht oder nur unzulänglich gelöst werden können.
Die EDEN-Stiftung, Bad Soden, zur Förderung naturnaher Lebenshaltung und Gesundheitspflege besteht bereits seit 1962. Die Stiftung dient "der Erhaltung, Förderung und Weiterentwicklung der ideellen, lebensreformerischen und ökologischen Grundlagen, die die EDEN-Gemeinnützige Obstbausiedlung eGmbH, Oranienburg, vor über 110 Jahren geschaffen hat". Die Stiftung verfolgt ihre Ziele durch Forschungsarbeiten, Projekte und sonstige Maßnahmen in den Bereichen Vollwert-Ernährung und Vegetarismus, Ökologie und ökologischer Land- und Gartenbau sowie Naturheilkunde und Ganzheitsmedizin.
Dr. Ingrid Hoffmann, Jahrgang 1961, wird am 1. November 2003 zur Professorin für Ernährungsökologie ernannt. Sie studierte von 1981 bis 1986 Haushalts- und Ernährungswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen; 1986: Diplom in der Fachrichtung Ernährungswissenschaft und Staatsexamen für das Lehramt an beruflichen Schulen. 1986-1987 Studienaufenthalt an der Kansas State University, Manhattan, USA. Von 1987 bis 1994 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen tätig; 1994: Abschluss der Promotion im Rahmen der Gießener Vollwert-Ernährungs-Studie. Von 1996 bis 2000 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ernährungswissenschaft verantwortlich für das Fachgebiet Ernährungsökologie. Von 2000 bis 2002 war sie als Gastwissenschaftlerin an der Bundesforschungsanstalt für Ernährung am Institut für Ernährungsökonomie und -soziologie in Karlsruhe tätig und von 2002 bis 2003 als Gastwissenschaftlerin am Department of Nutrition der School of Public Health, Loma Linda University, Kalifornien, USA. Abschluss der Habilitation: 2003.
http://www.eden-stiftung.de
http://www.ugb.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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