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„Germanica des 16. Jahrhunderts der Universitätsbibliothek Łódź“ – Präsentation von ausgewählten Schmuckstücken in der Universitätsbibliothek Gießen der Justus-Liebig-Universität – Vernissage am 28. Januar 2019
Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Gießen (UB) der Justus-Liebig-Universität (JLU) präsentiert ausgewählte Schmuckstücke aus der Universitätsbibliothek (UB) Łódź. Die Ausstellung bildet den Abschluss eines dreijährigen Kooperationsprojekts, das der Katalogisierung der Germanica des 16. Jahrhunderts in Łódź diente. Ausstellungseröffnung ist am 28. Januar 2019 um 18 Uhr im Ausstellungsraum der Gießener UB.
Rund 1.300 deutschsprachige Frühdrucke aus dem 16. Jahrhundert lagern in der UB Łódź. Das würde man in einer Bibliothek, die erst 1945 gegründet worden ist, nicht unbedingt erwarten. Den Grundstock der mit Ende des Zweiten Weltkriegs gegründeten UB Łódź bildeten gerettete Reste der ehemaligen Sammlungen preußischer, schlesischer und pommerischer Adels-, Schul- oder Privatbibliotheken, zudem Teile der kriegsbedingt auf (später) polnischem Territorium ausgelagerten Buchbestände deutscher Bibliotheken. Im Rahmen eines knapp dreijährigen Kooperationsprojekts zwischen den Partneruniversitäten Łódź und Gießen, geleitet von den beiden Germanistikprofessorinnen Cora Dietl (Gießen) und Małgorzata Kubisiak, finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und durch die Universität Łódź sowie unterstützt durch das Partnerschaftsprogramm zwischen Gießen und Łódź, sind die Germanica des 16. Jahrhunderts aus Łódź erstmals systematisch erfasst worden.
Die Projektarbeit förderte nicht nur Drucke zutage, die bislang nicht bekannt waren oder die nur selten überliefert sind, sondern sie öffnete einen ganzen Kosmos der Buchgeschichte. Jeder einzelne Band erzählt eine Geschichte, die weit über die in ihm enthaltenen Texte hinausgeht: Die Bücher tragen Spuren ihrer früheren Besitzer (darunter so bekannte wie der Reformator Johannes Bugenhagen) und der wechselnden Interessen an Texten und an Buchbesitz. Anhand der Einbände und Buchbindereinheiten, der Besitzereinträge, vor allem aber der Annotationen lassen sich die Wege der Bücher nachvollziehen: Sie überschritten konfessionelle, politische und kulturelle Grenzen und durchlitten wirtschaftliche Veränderungen, Säkularisierungswellen und Kriege; sie wurden aus Sammlungen herausgerissen und in neue Sammlungen eingegliedert. Die Kommentare in den Bänden reichen von polemischen Kommentaren über Ergänzungen und Interpretationen des Angedeuteten, über Querbezügen zu zeitgenössischen Ereignissen, über Heilrezepte gegen die Gichtleiden eines Lesers bis hin zu philologischen Kommentaren.
Die Ausstellung, die seit dem 3. Dezember 2018 in Łódź und ab dem 28. Januar 2019 in Gießen gezeigt wird, verleiht einen Eindruck von den vielfältigen Erkenntnissen und Fragestellungen, die sich aus der Katalogisierungsarbeit ergeben haben. Sie beginnt mit der Geschichte der UB und einer Darstellung der wichtigsten Sammlungen, in denen sich die Bücher früher befanden, sie zeichnet die Wege einzelner Bücher nach und endet mit der Präsentation ausgefallener Bücher.
Zur Ausstellungseröffnung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Es erwarten Sie Grußworte von Dr. Peter Reuter (Ltd. Bibliotheksdirektor UB JLU) und Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg (Partnerschaftsbeauftragter für Łódź an der JLU) sowie Vorträge zu den Germanica von Prof. Dr. Cora Dietl (JLU) und Prof. Dr. Małgorzata Kubisiak, Dr. Tomasz Ososiński, Jakub Gortat, Heinrich Hofmann (Universität Łódź).
Projektleiterinnen:
Prof. Dr. Cora Dietl (Gießen)
Prof. Dr. Małgorzata Kubisiak (Łódź)
Projektmitarbeiter:
Heinrich Hofmann (Łódź/Gießen), Jakub Gortat (Łódź), Dr. Tomasz Ososiński (Łódź/Warschau)
Termine
Ausstellungseröffnung mit Vorträgen der Projektbeteiligten am 28. Januar 2019 um 18 Uhr
Veranstaltungsort: Ausstellungsraum der UB Gießen, Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Dauer der Ausstellung:
28. Januar bis 28. Februar 2019
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der UB zu sehen:
Montag bis Sonntag von 7.30 bis 23 Uhr (außer an Feiertagen).
Kontakt
Prof. Dr. Cora Dietl
Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10 B; 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-29080; Fax: 0641 99-29089
E-Mail: cora.dietl@germanistik.uni-giessen.de
http://Weitere Informationen
http://www.uni-giessen.de/ub/aktuelles/ausstellung/unbekannteschaetze
http://www.coradietl.de; http://www.staff.uni-giessen.de/~g91159/germanica.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Bauwesen / Architektur, Kunst / Design, Musik / Theater
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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