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27.10.2003 14:46

Uni analysiert drei Tage lang Faschismus in Texten und Medien

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Es geht nicht nur um die dokumentierten Kriegsverbrechen. Die Wehrmachtsausstellung hat in Dortmund und anderswo auch zahllose Fragen zum Hintergrund, zur Vorgeschichte und zur Vorgehensweise des Faschismus ausgelöst. An der Universität Dortmund stehen seit Anfang letzter Woche vor allem - aber nicht nur - Untersuchungen zur Sprache und zu Bildern der Nazi-Zeit zur Debatte. Das Begleitprogramm zur Ausstellung konzentriert sich am Mittwoch, Donnerstag und Freitag (29. - 31.10.03) an der Hochschule auf den Faschismus in Texten und Medien. 14 Vorträge, alle auch einzeln zu besuchen, befassen sich im Rahmen eines Symposions mit unterschiedlichen Aspekten.

    Prof. Dr. Peter Conrady erläutert den Ansatzpunkt der von der Fakultät Kulturwissenschaften konzipierten Vortragsreihe "Faschismus in Texten und Medien: Gestern - Heute - Morgen?": "Geschichte hinterlässt Spuren. Sie sind in Texten und Medien auffindbar. Auch der deutsche Faschismus hat Spuren hinterlassen. Die wichtigsten Gründe und Abgründe dieser Vergangenheit und Gegenwart werden in unserem Symposion aufgespürt und sichtbar gemacht."

    Der Weg der "Vortragsreise", die Mittwoch um 12:15 Uhr im Hörsaal 1 des Hauses Emil-Figge-Str. 50 beginnt, geht aus von den "Befreiungskriegen" (1813 - 1815), den Deutschen Burschenschaften und der unseligen Rollen des "Turnvaters" Jahn. Der Schriftsteller zahlreicher historischer Romane, Tilman Röhrig, wird diese Zeit mit einer Lesung und einem Workshop lebendig werden lassen.

    Über Richard Wagner, die "Träume jüdischer Frauen" im 19. Jahrhundert spannt sich der Bogen dann zu dem Themenschwerpunkt in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts: Sprache, Literatur und Symbole der NS-Zeit, besonders erfahrbar durch den "Zeitzeugen" Winfried Pielow, den ehemaligen Soldaten an der Ostfront und heutigen Schriftsteller, der sich erinnert.

    Dann die Zeit nach 1945: Mit der so genannten NS-Vergangenheitsbewältigung, dem Werk von Erich Maria Remarques, den "Landser-Heften", mit den "Stolpersteinen" der Erinnerung, mit der Bildsprache des Militärs und der Sprache der Rechtsradikalen heute, auch mit der Debatte um die Wehrmachtsausstellung.

    Peter Conrady: "Aus Vergangenheit und Gegenwart lernen, für ein besseres MORGEN - vielleicht gelingt es uns, kleine Schritte in eine bessere Zukunft zu ermöglichen."

    Vier Veranstaltungen am Mittwoch, je fünf am Donnerstag und Freitag: Immer ist die Öffentlichkeit innerhalb und außerhalb der Universität eingeladen. Die Termine finden sich im einzelnen auf Plakaten, in den Programmheften zum Begleitprogramm der Wehrmachtsausstellung sowie auf der Website www.WainDO.de

    Zur Information der Presse sind sie nachfolgend noch einmal chronologisch aufgeführt.

    Weitere Information:
    Prof. Dr. Peter Conrady, Ruf 0231-7552923
    Klaus Commer, Ruf 0231-755-4811,

    Das Symposion
    "Faschismus in Texten und Medien: Gestern - Heute -
    Morgen?"

    Tilman Röhrig (Schriftsteller; Köln)
    "Der Funke der Freiheit"
    Der Mord Kotzebue's 1819. Autorenlesung und Workshop
    29.10.2003, 12 - 14 h; HS 1 (EF 50)

    Ludger Hoffmann (Universität Dortmund)
    Richard Wagner
    29.10.2003, 14 - 15 h; E 5 (UB)

    Rolf Parr (Universität Dortmund)
    Ein frühes Kapitel "Wehrmachtskritik"
    - Veröffentlichungsgeschichte und Rezeption von Erich Maria Remarques Roman "Zeit zu Leben und Zeit zu sterben" in den 50er-Jahren.
    29.10.2003, 15 - 17 h; E 5 (UB)

    Peter Conrady (Universität Dortmund)
    "Wir lagen vor Stalingrad"
    Oder: Nichts gelernt aus der Geschichte?
    - Die Landser-Hefte der 50er- und 60er-Jahre
    29.10.2003, 17 - 18 h; E 5 (UB)

    Winfried Pielow (Schriftsteller; Laer/Alicante)
    "Der Zeitzeuge" (Soldat an der Ostfront)
    Autorenlesung und Workshop
    30.10.2003, 10 - 12 h; HS 2 (EF 50)

    Stefan Meier (Technische Hochschule Chemnitz)
    Pixel im Diskurs - Semiotische Anmerkungen zur Debatte
    um die "Wehrmachtsausstellung"
    30.10.2003, 13 - 14 h; R 3.110 (EF 50)

    Alexandra Flügel (Universität Köln)
    Über Erinnerungen stolpern
    Holocaust und Nationalsozialismus als Thema in der Grundschule
    30.10.2003, 14 - 15 h; R 3.110 (EF 50)

    Elfi Haver (Universität Dortmund/München)
    "Den alten Traum vom alten Deutschland träumen"?
    Identitäten im 19. Jahrhundert am Beispiel von Töchtern aus jüdischemHaus
    30.10.2003, 15 - 16 h; R 3.110 (EF 50)

    Malte Dahrendorf (Universität Hamburg)
    Nationalsozialismus als Thema der Kinder- und Jugendliteratur
    30.10.2003, 16 - 18 h; R 3.110 (EF 50)

    Horst Pöttker (Universität Dortmund)
    NS-Vergangenheit in der deutschen Öffentlichkeit seit 1945
    - Versuch einer Periodisierung
    31.10.2003, 9 - 10 h; R 3.110 (EF 50)

    Jürgen Kramer (Universität Dortmund)
    Neonazis in Großbritannien
    31.10.2003, 10 - 11 h; R 3.110 (EF 50)

    Hans-Martin Dziersk (Kunsthochschule Düsseldorf)
    Bild-Sprache des Militärs
    31.10.2003, 11 - 12 h; R 3.110 (EF 50)

    Ute Gerhard (Universität Dortmund)
    Grenzen, die zu Fronten werden:
    Symbolische Formationen des Nationalsozialismus in der Literatur der
    20er-Jahre
    31.10.2003, 13 - 14 h; R 3.110 (EF 50)

    Hajo Diekmannshenke; (Universität Koblenz)
    Sprache der Rechtsradikalen im Internet
    31.10.2003, 14 - 15 h; R 3.110 (EF 50)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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