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28.10.2003 11:56

Hochschulrektor Fischer warnt vor Kürzungen

Gerhard Schmuecker Hochschulkommunikation
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen

    NÜRTINGEN. (üke) In ungewohnt deutlicher Form, hat der Rektor der Hochschule Nürtingen zu den geplanten Mittelkürzungen des Landes im Hochschulsektor Stellung genommen. Anlässlich des 4. Nürtinger Finanzforums warnte er vor möglichen negativen Auswirkungen für den Lehrbetrieb der Hochschule Nürtingen.

    Das Land plane, so Professor Dipl.-Ing. Klaus Fischer vor rund 200 Gästen, im kommenden Jahr 17,3 Millionen Euro bei den Fachhochschulen einzusparen. Die Hochschule Nürtingen würde angesichts dieser Kürzungen große Probleme bekommen, das Lehrangebot in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten. Die Hochschule leiste vorzügliche Arbeit in der akademischen Bildung. Regelmäßig schneide die Hochschule in Rankings und Umfragen bundesweit mit Spitzenplätzen ab. Seit das Land die Gelder zum Teil nach Leistung an die Hochschulen vergebe, zählt die Hochschule Nürtingen auch hier zu den Gewinnern. Allerdings ohne dass sich dies finanziell bemerkbar mache. Tatsächlich würden die Gelder der sogenannten "Leistungsorientierten Mittelvergabe" gedeckelt. Der Hochschule fehlten dadurch in diesem Jahr bereits über 280 000 Euro, die sie sich eigentlich durch ihre Leistung "verdient" habe. Bereits heute, so der Rektor, gehe er auf Betteltour, um Lehrbeauftragte aus der Praxis zu überreden, auf ihre Honorare als Dozenten zu verzichten und umsonst an der Hochschule zu unterrichten. Wenn nun noch die geplanten Kürzungen des Landes auf die Hochschule zukämen, könne die Hochschule nicht mehr vermeiden, wichtige Lehrveranstaltungen zu streichen. Die Hochschule sei bereits in Vorleistung getreten. Lehrveranstaltungen seien in eine neugegründete Weiterbildungsakademie verlagert worden und könnten dort von Studierenden zum Teil gegen Gebühren besucht werden. Mit dieser Konstruktion könnten jedoch keinesfalls die bevorstehenden Streichungen abgefangen werden.

    Gleichzeitig vergehe kaum ein Monat, in dem nicht internationale Studien den Zustand und die Defizite des deutschen Bildungswesens beklagen würden. Mit großen Tönen über die Wichtigkeit des Gutes Bildung und gleichzeitig fehlendem Handeln könne die Politik diese Misere jedoch nicht beenden. Es sei bekannt, dass die Qualität eines Wirtschaftsstandortes von der Qualität der Ausbildung junger Menschen abhängig sei. Für diese Qualität seien Kürzungen im Bildungssektor kontraproduktiv.

    Gerhard Schmücker, 17.10.2003


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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