idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.10.2003 19:34

Upscaling: Schneller Wandel mit "BioPlan"

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Einen Schritt weiter als herkömmliche Produktionsplanungswerkzeuge geht eine neue Methode, entwickelt für die Migrationsplanung in Biotech-Unternehmen: Mit "BioPlan" lassen sich in kurzer Zeit Konzepte über alle Ausbaustufen hinweg entwerfen, bewerten und optimieren.

    Das Zauberwort für höhere Stückzahlen heißt bei den meisten Biotech-Unternehmen Verfahrensoptimierung. Andere Wege zur Produktionssteigerung bleiben häufig unberücksichtigt. Gründe hierfür sind hauptsächlich fehlendes technisches Know-how in der Produktionsautomatisierung. Dies geht aus einer vom Fraunhofer IPA im Mai 2003 durchgeführten Umfrage in der deutschen Biotech-Industrie hervor. Anfangs geringe Stückzahlen beim Produktstart müssen beim Markterfolg schnell unter technisch und ökonomisch optimalen Voraussetzungen gesteigert werden. Dabei stellt sich die Frage: wann, wie und mit welchem Investitionsaufwand und Automatisierungsgrad ist die Produktion langfristig auszulegen?

    Die Identifizierung der richtigen Produktionsautomatisierung vereinfacht und beschleunigt eine neue Produktionsplanungsmethode: "'BioPlan' ist speziell auf die Bedürfnisse von Biotech-Unternehmen zugeschnitten, die am Anfang eines Upscalings stehen oder die ihre Produktion umplanen müssen, um ihre Kapazitäten an eine gesteigerte Nachfrage anzupassen", legt Projektleiter Markus Mersinger vom Fraunhofer IPA dar. Im Gegensatz zu anderen Produktionsplanungsmethoden berücksichtigt "BioPlan" nicht nur organisatorische Aspekte wie beispielsweise den Einsatz von mehr Mitarbeitern in mehr Schichten, sondern auch technologische Aspekte. Alle Möglichkeiten von der Verfahrensoptimierung über die Automatisierung bis hin zum Technologiewechsel werden in Betracht gezogen - und das über alle Kapazitätsstufen und mit dem gesamten Produktlebenszyklus im Blick. Der Vorteil dabei ist, dass BioPlan vom niedrigsten bis zum höchsten Kapazitätsbedarf mehrere Alternativen zur Verfügung stellt und dabei sowohl den Automatisierungsgrad als auch die Mitarbeiter- und die Schichtanzahl variiert. "Mit "BioPlan" zeigen wir den Unternehmen Wege, ihre Produktion auch über einen längeren Zeitraum stückzahl- und variantenflexibel auszulegen und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle Veränderungen einzuleiten", erklärt Mersinger.

    Ausgangspunkte für die Produktionsplanung sind eine Ist-Analyse und die Festlegung des neuen Kapazitätsbedarfs. In weiteren Schritten untersuchen und bewerten die Produktionsplaner alle Einzelprozesse unter technologischen Aspekten, definieren Migrationsstufen und legen Migrationszeitpunkte fest. Mögliche Migrationspfade ergeben sich schließlich aus der Schnittmenge des technisch Machbaren, der Unternehmensstrategie und -philosophie sowie weiteren monetären oder ethisch-moralischen Zielkriterien. Bei der Auswahl des besten Migrationspfads über alle Produktionsstufen helfen schließlich Methoden aus der Operations Research (Entscheidungsbaumverfahren) und der Wirtschaftlichkeitsrechnung (Kapitalwertmethode).

    "BioPlan" ergänzt den "ScaleUp!-Unternehmenscheck Produktion". Zugeschnitten auf die Bedürfnisse von Biotech-Unternehmen, enthält "ScaleUp! Produktion" Werkzeuge und Methoden zur schnellen Analyse, Bewertung und Optimierung von Produktions- und anderen Geschäftsprozessen. "BioPlan" ist jedoch nicht an das ScaleUp!-Paket gebunden. Für ihre neue Produktionsplanungsmethode sehen die Stuttgarter Ingenieure auch Einsatzmöglichkeiten über die Biotech-Branche hinaus. Im Visier haben sie u. a. Lebensmittelhersteller und die Brennstoffzellenfertigung. "Wir arbeiten bereits daran, 'BioPlan' zu erweitern und auch für andere Branchen nutzbar zu machen", kündigt Markus Mersinger an.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Dipl.-Ing. Markus Mersinger
    Telefon: +49(0)711/970-1206, E-Mail: markus.mersinger@ipa.fraunhofer.de


    Bilder

    Handarbeit oder Automatisieren - was sich ab welcher Stückzahl lohnt und welche Wege von der Einzelanfertigung zur Massenproduktion führen, darüber gibt "BioPlan" Auskunft.   © Fraunhofer IPA/Michaela Neuner
    Handarbeit oder Automatisieren - was sich ab welcher Stückzahl lohnt und welche Wege von der Einzela ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Maschinenbau, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).