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30.10.2003 10:19

Deutsche Krebsgesellschaft e.V. warnt vor "Raubkopien" unter zertifizierten Brustkrebszentren

Dipl.-Biol. Jasmin Andresh Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

    Den Brustkrebsmonat Oktober möchte die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. nutzen, um die Patientinnen auf "Raubkopien" unter den zertifizierten Brustkrebszentren hinzuweisen. Erst vor drei Monaten hatte die gemeinsame Zertifizierung von Brustkrebszentren durch die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Senologie begonnen, doch findige Marketingfachleute wollen mit "Raubkopien" das Werbepotential für sich nutzbar machen.

    "Wir wollen mit der Zertifizierung unsere Patientinnen korrekt informieren und ihnen Orientierungshilfen zur Sicherung einer optimalen Behandlung geben, doch derzeit sorgen selbsternannte Brustkrebszentren für Verwirrung unter den betroffenen Frauen", erklärt Prof. Klaus Höffken, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. besorgt.

    Seit Beginn der Zertifizierung haben acht Kliniken in Deutschland das Gütesiegel der beiden Fachgesellschaften erhalten, die die Bemessungskriterien erfüllen und eine optimale Versorgung der Brustkrebspatientinnen sicher stellen. Die Bemessungskritierien für eine objektive Zertifizierung sind von unabhängigen Fachgesellschaften in einer evidenzbasierten Leitlinie detailliert zusammengefasst und gewichtet worden. Nur wenn eine Klinik die Anforderung erfüllt, erhält sie auch das Gütesiegel.

    Die insbesondere von der EU-Abgeordneten Jöns geäußerte Kritik am Zertifizierungsverfahren Deutscher Brustzentren geht nach Ansicht von Höffken in die falsche Richtung. "Wir sollten gemeinsam dafür sorgen, dass Patientinnen mit Brustkrebs nur noch in Zentren mit einem Gütesiegel behandelt werden, statt durch Kritik an dem Verfahren der Fachgesellschaft die Patientinnen zu verunsichern", sagte Höffken.

    Aufgrund mangelnder Qualitätsstandards in der Diagnostik und der Therapie starben bislang jährlich etwa 2.500 Brustkrebspatientinnen in Deutschland. Nur jede zweite Frau erhält derzeit eine Behandlung nach internationalen Standards - eine solche Zahl erfordert eine schnelle Optimierung der Versorgung und eine Anhebung der Behandlungsqualität. Aus diesem Grund haben die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Senologie mit der Zertifizierung begonnen. Der Zertifizierungsgedanke im medizinischen Bereich ist in Deutschland noch relativ neu und daher sind Begriffe wie "Brustkrebszentrum" ungeschützt.

    Bis deutschlandweit Zertifikate erteilt sein werden und jede Frau das zertifizierte Brustzentrum in ihrer nahen Umgebung kennt, wird noch einige Zeit vergehen. Um in dieser Situation den Informationen suchenden Frauen mehr Transparenz und Sicherheit zu bieten, hat die Deutsche Krebsgesellschaft eine Checkliste für Patientinnen veröffentlicht. Diese Checkliste stellt kurz und einfach verständlich vor, welche Kriterien eine Klinik oder ein Verbund in jedem Fall erfüllen sollte. Sie bietet Anhaltspunkte dafür, mit welchen Fragen die Gütequalität eines Zentrums näherungsweise eingeschätzt werden kann.

    Ansprechpartner:
    Bettina Albers
    André Franck
    Liebknechtstraße 17-21
    99423 Weimar
    Tel. 03643/828 284
    FAX: 03643/828 285


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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