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03.11.2003 18:08

25 Jahre deutsch-polnische Universitäts-Partnerschaft Gießen-Lodz

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Jubiläumsfeier vom 6. bis 8. November 2003 mit einem reichhaltigen Programm - Pressekonferenz am 6. November um 12.30 Uhr im Uni-Hauptgebäude

    Die Universitäten Lodz, Polen, und Gießen feiern in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen ihrer Partnerschaft: Am 3. November 1978 unterschrieben der damalige Präsident der Justus-Liebig-Universität, Prof. Dr. Karl Alewell, und der Rektor der Universität Lodz, Prof. Dr. Romuald Skrowronski, den Partnerschaftsvertrag und besiegelten damit - nach den beiden damaligen Hauptstadt-Universitäten Warschau und Bonn - offiziell eine der ersten deutsch-polnischen Hochschulkooperationen. Fast alle Fachbereiche und Fakultäten der beiden Universitäten sind inzwischen an dieser Zusammenarbeit beteiligt. Die Dynamik der Partnerschaft ist auch heute ungebrochen: Jährlich beteiligen sich etwa 30 Wissenschaftler und Studierende jeder Seite an dem Austausch. Gemeinsame Forschungs- und kulturelle Projekte sowie Begegnungen, Tagungen und internationale Konferenzen stehen regelmäßig auf dem Programm. Das Rahmenprogramm wird in jeweils zweijährigen Arbeitsplänen, die die beiden Partnerschaftsbeauftragten ausarbeiten, festgelegt. Die Anstoßfinanzierung erfolgt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der auf der Grundlage von Evaluationsergebnissen über die finanzielle Förderung entscheidet. Für die Projektarbeit, die Seminarveranstaltungen und Konferenztätigkeit, für Publikationen und Gespräche über gemeinsame Studien- und Prüfungsordnungen etc. werden jeweils weitere Sponsoren und Förderer, wie beispielsweise die Gießener Hochschulgesellschaft, gefunden. Europa-Programme spielen inzwischen auch bei dieser Partnerschaft eine wichtige Rolle, was wieder zu einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen europäischen Universitäten führt.

    Festprogramm in Gießen

    Nachdem eine Gruppe aus Hochschulleitung und Mitgliedern der Universität Gießen bereits im Mai zu Gast in Polen war, erwartet die Justus-Liebig-Universität jetzt eine Delegation der polnischen Partneruniversität zur Jubiläums-Feier vom 6. bis 8. November 2003 in Gießen. Drei Tage lang stehen neben einem Festakt in der Uni-Aula (am Donnerstag, den 6. November 2003, ab 10 Uhr; im Anschluss folgt eine Pressekonferenz im Senatssaal) einem Konzert des Universitätsorchesters (um 20 Uhr im Musiksaal, Phil. II, Haus D), verschiedenen Empfängen und einer Exkursion zahlreiche deutsch-polnische Begegnungen auf dem Programm. Zum Festakt werden neben Vertretern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Stadt Gießen auch die polnische Generalkonsulin, Elzbieta Sobotka, Köln, und Dr. Andrzej Kaluza vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt erwartet. Bei dieser Gelegenheit erhalten drei Persönlichkeiten der Universität Lodz, die sich in besonderem Maße um die Partnerschaft verdient gemacht haben, die Liebig-Medaille der Justus-Liebig-Universität Gießen. Am Freitag, den 7. November 2003, findet (von 9 bis 12.30 Uhr im Margarete-Bieber-Saal) ein Symposium statt zum Thema "Europa, Gießen, Lodz: gestern - heute - morgen. Anstehende Veränderungen durch den EU-Beitritt Polens im Spektrum der Wissenschaften". Besuche des Liebig-Museums oder des Mathematikums in Gießen und die Aufführung des Musicals "La belle Amour", einstudiert von polnischen Studierenden der Romanistik, auf der Probebühne des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft (Phil. II, Haus A) stehen außerdem auf dem Programm. Am Samstag, den 8. November 2003, führt eine Exkursion die Gäste und ihre Gastgeber nach Kloster Eberbach. Eine Autoren-Lesung des Polen-Instituts, Darmstadt, und der Abschiedsabend auf Burg Gleiberg vervollständigen das Jubiläumsprogramm.

    Einige Projekte im Rahmen der Partnerschaft

    Eines der herausragenden Projekte dieser Partnerschaft ist die kommentierte Veröffentlichung der Lodzer Getto-Chronik in polnischer und deutscher Sprache, die kurz vor ihrem Abschluss steht. Damit wird in vertrauensvoller Zusammenarbeit, zu der die persönlichen Kontakte zwischen den beteiligten Wissenschaftlern auf deutscher und auf polnischer Seite die Voraussetzung sind, ein wichtiger und sensibler Abschnitt der polnisch-deutschen Geschichte aufgearbeitet. Neben der Wissenschaft kommt bei der Partnerschaft der beiden Universitäten auch das kulturelle Umfeld nicht zu kurz: Im vorigen Jahr gelang es, den Akademischen Chor der Universität Lodz zu Aufführungen an die Universität und in die Stadt Gießen zu holen. Und beim diesjährigen Festakt und beim Konzert des Gießener Universitätsorchesters ist der Lodzer Flötist Prof. Antoni Wierzbinski zu hören. Zahlreiche weitere Projekte sind dem aktuellen Arbeitsplan 2003-2004 im Internet zu entnehmen

    Kurze Geschichte der Partnerschaft

    Im November 1978 unterzeichneten der damaligen Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Karl Alewell, und der damalige Rektor der Universität Lodz, Prof. Dr. Romuald Skowronski, den Partnerschaftsvertrag. Maßgebende Vorarbeit zur Knüpfung der offiziellen Kontakte war von dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gottfried Erb geleistet worden, der mit seinem Kollegen, Prof. Dr. Dieter Eißel, für eine Gruppe Gießener Studierender bereits im Jahr 1975 eine Polen-Exkursion organisiert und bei dieser Gelegenheit auch die Universität Lodz besucht hatte. Im Jahr davor hatte ein Prorektor der Universität Lodz über die Vermittlung der Westdeutschen Rektorenkonferenz die Universität Gießen besucht, der bei dieser Gelegenheit bereits Interesse an einer Partnerschaft signalisiert hatte. Auch in weiteren Instituten und Fachbereichen der Justus-Liebig-Universität hatten sich bereits seit Beginn der 70er Jahre Verbindungen zur Universität Lodz angebahnt. Verantwortung für die Organisation und das Gedeihen der Zusammenarbeit hatten dann nach dem Vertragsabschluss die jeweiligen Partnerschaftsbeauftragten. In Gießen war das zunächst Prof. Dr. Armin Bohnet, Wirtschaftwissenschaften, dem dann die langjährigen Beauftragten Prof. Dr. Erich Dauzenroth, Erziehungswissenschaften, und Prof. Dr. Gerhard Giesemann, Slavistik, folgten. Die Funktion des Partnerschaftsbeauftragten der Universität Lodz übernahm im Anschluss an das Amt des Rektors Prof. Dr. Romuald Skowronski. Sein Nachfolger ist der derzeitige Partnerschaftsbeauftragte Prof. Dr. Zenon Weigt.


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-giessen.de/uni-einrichtungen/partnerschaften.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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