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Wissenschaft
PM 145/2003
Auf dem 5. Jahreskongreß für Klinische Pharmakologie in Rostock (30. 10. bis 1. 11. 2003) erhielt die Greifswalder Biologin Dr. Katrin Popowski vom Institut für Pharmakologie den mit 2500 Euro dotierten Hans J. Dengler-Preis für Klinische Pharmakologie; ihn vergibt die Sektion Klinische Pharmakologie der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie mit Unterstützung der Paul-Martini-Stiftung.
Katrin Popowski hat sich in ihrer naturwissenschaftlichen Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe von Prof. Ingolf Cascorbi am Peter-Holtz-Center für Pharmakologie und Experimentelle Therapie mit der Frage beschäftigt, ob erbliche Varianten im Gen des Endothelin-Systems funktionelle Bedeutung aufweisen. Endothelin ist ein wichtiger körpereigener Faktor, der in die Blutdruckregulation eingreift. Individuelle Unterschiede der Endothelin-Aktivität könnten, so Ingolf Cascorbi, somit mit einem unterschiedlichen Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzinfarkt einhergehen. Das hat Karin Popowski in Zusammenarbeit mit der Charité in Berlin nachgewiesen und in eine wissenschaftliche Veröffentlichung einfließen lassen. Außerdem schrieb sie darübe ihre mit "summa cum laude" ausgezeichneten Doktorarbeit. Aus all dem ergeben sich, so ihr Doktorvater, "vielfältige Kooperationsprojekte, bei denen die langfristigen Konsequenzen genetischer Merkmale des Endothelin-Systems für Herz-Kreislauferkrankungen untersucht werden sollen".
Der mit 500 Euro dotierte Posterpreis des Verbundes Klinische Pharmakologie in Deutschland (VKliPha) ist an die Greifswalder Pharmazeutin Ramona Timm ebenfalls vom Institut für Pharmakologie gegangen. Ramona Timm zeigte in in der Arbeitgruppe von Prof. Ingolf Cascorbi, "daß die Pharmakokinetik des neben anderem in der Brustkrebs-Therapie eingesetzten Zytostatikums Cyclophosphamid von der Aktivität individuell unterschiedlich aktiver Enzyme des Arzneimittelstoffwechsels der Leber beeinflußt wird". Die Aktivität dieser Enzyme des Cytochrom P450-Systems lasse sich, so Ingolf Cascorbi, mittels genetischer Untersuchung vorhersagen. Wie die oben erwähnten mit dem Dengler-Preis ausgezeichneten Arbeiten zu kardiovaskulären Erkrankungen kamen auch diese Ergebnisse dank enger Zusammenarbeit mehrerer Gruppen zustande, in diesem Fall durch den Verbund mit der hämatologisch-onkologischen Abteilung der Charité in Berlin und der Klinischen Pharmakologie der Universität Göttingen. Forschungschef Cascorbi: "Weitere Untersuchungen sollen zeigen, inwiefern der Therapieerfolg beziehungsweise das Ausmaß unerwünschter Wirkungen durch diese genetischen Merkmale beeinflußt wird."
Information:
Prof. Dr. Dr. Ingolf Cascorbi, Institut für Pharmakologie, Friedrich-Loeffler-Str. 23d, 17487 Universität Greifswald, email: cascorbi@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de/pharmako/deutsch.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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