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29.05.2019 16:05

Verbundprojekt mit Greifswalder Zoologen zum Schutz der Mopsfledermaus gestartet

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Universität Greifswald

    Zoologen der Universität Greifswald sind Verbundpartner in einem neuen Projekt zum Schutz der Mopsfledermaus. Zusammen mit der Stiftung FLEDERMAUS (Projektkoordination), der Naturstiftung David und den NABU Landesverbänden Baden-Württemberg und Niedersachsen verfolgen sie das Ziel, die Verbreitung der Mopsfledermaus bundesweit zu analysieren und anhand ausgewählter Modellregionen konkrete Schutzmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen. Das im Mai 2019 gestartete Verbundvorhaben hat ein Gesamtvolumen von 5,44 Millionen Euro. 4,3 Millionen davon stellt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt zur Verfügung.

    Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ist schwerpunktmäßig in den Wäldern von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen sowie teilweise in Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verbreitet. Sie trägt ihren Namen aufgrund ihrer mopsartigen Schnauze. In den 1950er bis 1970er Jahren führten Quartiersverluste zu dramatischen Bestandseinbrüchen der Fledermausart. Außerdem bewirkte der zunehmende Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft einen erheblichen Rückgang des Nahrungsangebots für die Mopsfledermaus, deren Nahrungsspektrum stark begrenzt ist. Sie überlebte in Deutschland und Westeuropa nur in wenigen Reliktgebieten. Weitere Faktoren, wie eine intensive forstwirtschaftliche Waldnutzung, der Verlust von Vernetzungsstrukturen und die Zerschneidung durch Verkehrstrassen kamen hinzu. Der bundesweite Erhaltungszustand der Art ist daher als „ungünstig“ eingestuft worden.

    Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt die Mopsfledermaus und ihren Lebensraum zukünftig besser zu schützen und zu fördern. Dazu werden Wälder in Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und auf Flächen des Nationalen Naturerbes wieder naturnäher bewirtschaftet, alte Bäume gesichert und Kernflächen geschaffen, die nicht länger forstwirtschaftlich genutzt werden.

    Zoologen der Universität Greifswald werden im Rahmen des Projekts die Wiederausbreitung der Mopsfledermaus in Deutschland mit Hilfe von populationsgenetischen Methoden untersuchen. Dazu wird die DNA der Tiere aus im Rahmen des Projekts gesammelten Haut- und Kotproben isoliert und mit Hilfe genetischer Marker untersucht. Auf diese Weise soll herausgefunden werden, ob die genetische Vielfalt in Mopsfledermaus-Populationen, die außerhalb der Reliktgebiete leben, geringer ist als in Gebieten, in denen die Art nie verschwunden war. Zudem soll ermittelt werden, wie die Wiederbesiedlung Deutschlands durch die Mopsfledermaus aus den verbliebenen Reliktpopulationen heraus abläuft.

    Diese Medieninfo enthält Auszüge aus einer Medieninfo des Bundesamtes für Naturschutz zum Projektstart.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Gerald Kerth
    Zoologisches Institut und Museum
    Angewandte Zoologie und Naturschutz
    Loitzer Straße 26, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 420 4100
    gerald.kerth@uni-greifswald.de
    https://www.researchgate.net/profile/G_Kerth

    Dr. Jaap van Schaik
    Zoologisches Institut und Museum
    Angewandte Zoologie und Naturschutz
    Loitzer Straße 26, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 420 4068
    vanschaika@uni-greifswald.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6625 – Medieninfo des Bundesamtes für Naturschutz
    http://bit.ly/mopsfledermaus – Projekt-Webseite
    https://zoologie.uni-greifswald.de/struktur/abteilungen/angewandte-zoologie-und-... – Abteilung Angewandte Zoologie und Naturschutz an der Universität Greifswald
    https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/bundesprogramm.html – Bundesprogramm Biologische Vielfalt


    Bilder

    Mopsfledermäuse mit beringten Individuen in der Wochenstuben-Kolonie in Nordbayern
    Mopsfledermäuse mit beringten Individuen in der Wochenstuben-Kolonie in Nordbayern
    Gerald Kerth
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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