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Wissenschaft
Bundesamt für Naturschutz und Heinrich-Böll-Stiftung tagen in Berlin
Bonn/Berlin, 6.11.2003: Naturschutz als neue erfolgversprechende Strategie zur Vorbeugung von internationalen Krisen - dies ist das Thema einer Tagung, die heute Abend in Berlin mit einer Podiumsdiskussion beginnt und morgen mit einer Fachveranstaltung fortgeführt wird. Ausrichter sind das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Heinrich-Böll-Stiftung .
Zwischen Naturschutz und der Verhütung gewaltsamer Krisen scheint auf den ersten Blick kaum ein Zusammenhang zu bestehen. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich in der Außen- und Sicherheitspolitik jedoch ein neues Verständnis von Sicherheit gebildet, das zunehmend nicht-politische und nicht-militärische Kategorien einbezieht. Umweltzerstörung, Ressourcenknappheit und Verteilungsfragen als Ursache von Konflikten und Krisen sind Teil dieses Sicherheitsbegriffs. Viele Staaten bedienen sich mittlerweile des Naturschutzes, um mit ihren Nachbarstaaten grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten und damit gewaltsamen Krisen vorzubeugen. So hat sich beispielsweise seit 1990 die Zahl grenzüberschreitender Schutzgebiete und Biosphärenreservate verdoppelt.
Was kann der Naturschutz an Erfahrungen, an Techniken, an Wissen anbieten, das der Prävention von Krisen dienen kann? Wo findet er seine Grenzen? Welche nationalen und internationalen Strukturen fördern und welche behindern ihn in dieser Aufgabe? Diese Fragen diskutieren Fachleute aus Politik und Wissenschaft, von staatlichen Stellen und Nichtregierungsorganisationen vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Weltgipfels in Johannesburg für nachhaltige Entwicklung im Herbst 2002. Auf diesem Gipfel ist deutlich geworden, dass ohne den Schutz der Natur und die Erhaltung von Ressourcen eine weltweite Angleichung der Entwicklungschancen als Voraussetzung für eine langfristige Befriedung des Planeten nicht möglich sein werden. "Auf dieser Basis ist eine zeitgemäße internationale Sicherheitspolitik ohne die Einbeziehung von ökologischen Aspekten nicht denk- und machbar", sagte Prof. Hartmut Vogtmann, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz. Andererseits könne Naturschutz langfristig nicht betrieben werden, ohne sich um die Fragen der inneren und äußeren Stabilität menschlicher Gesellschaften zu kümmern, so Hartmut Vogtmann weiter.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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