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Wie können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre Daten und Netzwerke besser vor Cyber-Angriffen schützen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Forschungsprojekt von Informatikern und IT-Experten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Harz wollen sie Angebote für Unternehmen entwickeln, die ihre Systeme in Sachen Cyber-Sicherheit auf den neuesten Stand bringen wollen. Das hallesche Teilprojekt erhält hierfür rund 630.000 Euro vom Land Sachsen-Anhalt und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Die Digitalisierung stellt Sicherheitsexperten vor große Herausforderungen: Immer mehr Geräte kommunizieren im Internet ohne menschliches Zutun miteinander. Das sind nicht nur Smartphones und andere Alltagsgegenstände - auch in der Industrie gibt es viele Anwendungsbereiche für das sogenannte Internet der Dinge. Diese vielen neuen Möglichkeiten und Geräte stellen jedoch ein beliebtes Angriffsziel für Hacker dar. Deshalb braucht es neue Ansätze, mit denen Unternehmen weiterhin zeitgemäß arbeiten und trotzdem ihre Daten und Systeme schützen können. "Den Bedarf nach besseren Sicherheitsmechanismen gibt es eigentlich in allen Wirtschaftsbereichen: zum Beispiel im Finanzwesen, in Verwaltungen und Bildungseinrichtungen, aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen oder in der Lebensmittelbranche", sagt Dr. Sandro Wefel vom Institut für Informatik der MLU, Experte für IT-Sicherheit. Halten die Firmen und Einrichtungen aktuelle Sicherheitsstandards nicht ein, drohen ihnen nicht nur Schäden, sondern auch rechtliche Sanktionen.
"In Sachsen-Anhalt gibt es bei den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz großen Aufholbedarf", so Wefel weiter. Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen fehle es häufig an qualifiziertem Personal für diesen Bereich. Zwar gebe es vereinzelte externe Angebote in Sachsen-Anhalt, diese würden aber laut Wefel jeweils nur Teilaspekte bedienen. Deshalb bemühten sich Unternehmen häufig vergebens darum, die nötigen Informationen und das nötige Know-how zu sammeln. "Die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz entwickeln sich aber zu den wesentlichen Bereichen, die zur Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen-Anhalt beitragen", so Wefel.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Martin-Luther-Universität mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Harz zusammengeschlossen. Ziel des Verbunds ist es, IT-Sicherheits-Lösungen für kleine wie mittlere Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Sachsen-Anhalt zu entwickeln. Dafür gehen die Wissenschaftler zunächst direkt in die Unternehmen und werten konkrete Cyber-Attacken aus der Vergangenheit aus und analysieren den Bedarf nach modernen Lösungen. Anschließend entwickeln die drei Hochschulen gemeinsam Angebote, um IT-Systeme künftig besser absichern zu können.
Das hallesche Teilprojekt konzentriert auf die Themen Netzwerkinfrastruktur und kryptografische Absicherung. An der MLU erforscht ein Team von Informatikern und IT-Spezialisten, wie vernetzte Infrastrukturen besser gesichert und verschlüsselt werden können. Sie liefern damit die Grundlage für die anderen beiden Teilprojekte: An der Universität Magdeburg konzentriert sich die Arbeit im Projekt auf das Thema "Security by Design". Dabei geht es darum, neue IT-Strukturen bereits bei der Konzeption so zu denken, dass sie möglichst wenige Schwachstellen für potentielle Attacken bieten. Die Hochschule Harz bringt ihre Expertise zu Verfahrensabläufen, E-Governance und E-Education in das Projekt ein.
Gemeinsam entwickeln die drei Projektpartner im Anschluss Beratungs- und Schulungsangebote für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Sachsen-Anhalt. Dabei geht es auch darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker für die Thematik zu sensibilisieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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