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Steigende Wohnkosten bedeuten für immer mehr ältere Menschen eine hohe finanzielle Belastung, zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Nahezu zwei Drittel der zur Miete wohnenden Seniorenhaushalte geben mindestens 30 Prozent des monatlichen Einkommens für die Miete und Nebenkosten aus, zwei Fünftel wenden dafür sogar mehr als 40 Prozent auf. Ein Umzug in eine kleinere Wohnung scheint da naheliegend, aber löst die Probleme kaum.
Zwar ist die finanzielle Belastung der Mieterhaushalte von Personen ab 65 Jahren bei kleineren Wohnungen etwas niedriger: Im Jahr 2016 betrugen die Wohnkosten bei einer Wohnfläche von weniger als 40 Quadratmetern pro Person im Durchschnitt 33 Prozent des Einkommens, bei einer Wohnfläche von 60 und mehr Quadratmetern waren es 39 Prozent. Jedoch hat die Wohnkostenbelastung der Haushalte in kleineren Mietwohnungen in den vergangenen zwanzig Jahren um mehr als ein Drittel (36 Prozent) zugenommen. Die Belastungsquote der Seniorenhaushalte in größeren Mietwohnungen stieg nur um 14 Prozent.
Dies zeigt, dass es für ältere Menschen schwieriger geworden ist, durch einen Umzug in eine kleinere Wohnung die Wohnkostenbelastung deutlich zu reduzieren. Denn ein Umzug ist gegenwärtig oft mit einem erheblichen Anstieg der Quadratmetermiete im Vergleich zur bisherigen Wohnung verbunden. Je kürzer die Wohndauer in der Mietwohnung, desto höher ist die Wohnkostenbelastung, so ein Ergebnis der Studie.
Berücksichtigt werden muss auch, dass ältere Menschen viel Zeit in ihrer Wohnung verbringen und in stärkerem Maße auf nachbarschaftliche Kontakte und Unterstützung angewiesen sind. Wie die Studie zeigt, geht eine lange Wohndauer in der Wohnung auch mit engeren Beziehungen zu Nachbarn einher. Die Wohnung und das Wohnumfeld aufzugeben, zum Beispiel weil man sich die Wohnung nicht mehr leisten kann, ist für ältere Menschen besonders schmerzhaft.
Andererseits verbessern sich durch einen Umzug die Chancen auf eine altersgerechte Wohnungsausstattung. Langjährige Mieterinnen und Mieter zahlen im Alter einerseits weniger Miete, haben andererseits aber seltener eine barrierereduzierte Wohnung, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Teurere Mietwohnungen sind deutlich häufiger barriererarm (21 Prozent) als preiswertere Wohnungen (13 Prozent), die Anbindung an den ÖPNV ist oft besser, ebenso die Versorgung mit Arztpraxen in der Nähe.
Insgesamt sehen die Autorinnen und Autoren einen steigenden Bedarf an kleineren, altersgerechten Sozialwohnungen. Da mit dem Auszug aus der bisherigen Wohnung oft Wohnraum für jüngere Familien freigemacht wird, wäre die Schaffung von altersgerechten, bezahlbaren kleineren Mietwohnungen zugleich eine Maßnahme zur Förderung des Wohnens für alle Generationen.
Die Studie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wertete Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Deutschen Alterssurveys (DEAS) aus. Betrachtet wurden Haushalte mit Personen ab 65 Jahren. Detaillierte Ergebnisse sind nachzulesen im DIW-Wochenbericht Nr. 27/2019 „Immer mehr ältere Haushalte sind von steigenden Wohnkosten schwer belastet“, der am 03. Juli 2019 erscheint.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Politik, Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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