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10.11.2003 13:12

Gesellschaftsberatung durch die deutschen Akademien der Wissenschaften

Bärbel Lange M. A. Geschäftsstelle Mainz
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

    Arbeitsgemeinschaft gegründet - erstes Arbeitsthema gewählt

    In die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist Bewegung geraten: Nachdem sie im Jahre 2001 acatech, den Konvent für Technikwissenschaften, ins Leben rief, hat sie jetzt eine Arbeitsgemeinschaft Gesellschaftsberatung/ Zukunftsfragen gegründet. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist der Nationalökonom Prof. Dr. Dr.h.c. Helmut Hesse von der Georg-August-Universität Göttingen und Vizepräsident der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur.

    "Ziel der Arbeitsgemeinschaft Gesellschaftsberatung/ Zukunftsfragen ist es, der Säule acatech eine zweite zur Seite zu stellen. Während sich die eine als Scharnier zwischen technikwissenschaftlicher Grundlagenforschung und angewandter Forschung um einen intensiveren Dialog von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft kümmert, soll die andere Zukunftsfragen der Gesellschaft klar und deutlich formulieren und die politisch Handelnden sowie die Öffentlichkeit bei der Suche nach Antworten unterstützen", erklärte Unionspräsident Prof. Dr. Gerhard Gottschalk.
    Die von der Union eingesetzte und von 6 Akademien getragene Arbeitsgruppe zählt aktuell zwölf Mitglieder aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen sowie aus dem naturwissenschaftlich-medizinischen Bereich. Sie sollen als Kernmannschaft Themen identifizieren und Experten mit der Aufarbeitung einzelner Themenaspekte beauftragen. Ausschlaggebend bei der Benennung der Experten soll allein deren wissenschaftliche Fachkompetenz sein - und nicht etwa deren Zugehörigkeit zu einer Akademie. Als mögliche Themenfelder wurden bereits benannt: die Beschleunigung des Wirklichkeitswandels, die demographische Entwicklung in unserer Gesellschaft, Energie und Klima, Erziehung, Staatsverdrossenheit und Familie. Die Arbeitsgruppe hat sich dafür entschieden, zunächst das Thema BESCHLEUNIGUNG DES WIRKLICHKEITSWANDELS zu bearbeiten. Ausgangspunkt dafür ist die Beobachtung, dass sich unsere Lebenswelt zwar rasant verändert und jahrhundertealte Sicherheiten und Normen ihre Kraft verlieren oder sogar verschwinden; der Gesellschaft aber fällt es sehr schwer, sich flexibel auf so einen schnellen Wirklichkeitswandel einzustellen. Warum fällt ihr das so schwer? Und wie kann man ihr den unweigerlich stattfindenden Wandel erleichtern? Ziel der Arbeitsgruppe ist es, dazu eine Denkschrift zu erarbeiten, die dem Präsidium der Union vorgelegt werden soll (analog der Berichte an den Club of Rome).

    Mit der Gründung von acatech, dem Konvent für Technikwissenschaften, und der Arbeitsgemeinschaft Gesellschaftsberatung/ Zukunftsfragen entspricht die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ihrer neu in die Satzung aufgenommenen Aufgabe, sich noch intensiver als bisher und auf breiterer Basis mit elementaren Zukunftsfragen der Gesellschaft zu befassen. Sie kommt damit einer wiederholt an die deutschen Wissenschaftsakademien herangetragenen Forderung nach, den Sachverstand ihrer Mitglieder verstärkt für eine unabhängige Gesellschaftsberatung einzusetzen.

    Ihre Ansprechpartner:
    - für Fragen zur Arbeitsgemeinschaft Gesellschaftsberatung/ Zukunftsfragen ist Prof. Dr. Helmut Hesse, Telefon 0551/8875 oder 0511/517 94 53,
    E-Mail hesse.helmut@t-online.de

    - für Fragen zur Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist Prof. Dr. Gerhard Gottschalk, Telefon 0551/39 40 41, E-Mail ggottsc@gwdg.de

    _______________________________________________________________
    Bedingt durch die historische Entwicklung und den föderalistischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland gibt es in Deutschland bislang keine Zentralakademie, sondern sieben Akademien der Wissenschaften. Zur Umsetzung gemeinsamer Interessen haben sie sich in der Union zusammengeschlossen. Die Union ist zuständig für die Koordinierung und Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben ihrer Mitgliedsakademien. Sie empfiehlt die Bildung von Schwerpunkten für verwandte Projekte, fördert die Kommunikation zwischen den Akademien und betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durch Publikationen, Kolloquien und Symposien. Sie kommuniziert mit Wissenschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen. Insgesamt sind in den deutschen Akademien der Wissenschaften mehr als 1.400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen vereint. Sie gehören zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen. Die interakademische Kooperation schafft hervorragende Bedingungen für die Realisierung des Grundgedankens aller wissenschaftlichen Akademien, Forschung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit zu betreiben. Eine organisierte Zusammenarbeit der deutschsprachigen Akademien der Wissenschaften gibt es bereits seit über 100 Jahren. Sie geht zurück auf das sogenannte "Kartell", das 1893 in Leipzig für die Betreuung von über 30 gemeinsamen Akademie-Forschungsvorhaben gegründet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.akademienunion.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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