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10.11.2003 16:21

Tagung zur Lebenssituation von Frauen zwischen den Weltkriegen

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    "Wir waren alle wie in einem Korsett eingeschnürt und wurden nun in die Freiheit entlassen." Die Dada-Künstlerin Hannah Höch meint damit nicht nur die freizügige Mode der 1920-er und 30-er Jahre: Zwar hatten kurze Hosen, Röcke und der "Bubikopf" einengende Kleidung und unpraktische Frisuren abgelöst. Das veränderte Erscheinungsbild ist jedoch auch Symbol für eine veränderte Rolle der Frau nach dem Ersten Weltkrieg. Um die Lebenssituationen von Frauen zwischen 1918 und 1939 geht es in der Tagung "Zwischenkriegszeit/Entre-deux-guerres" an der Universität Bonn. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 20.11., und Freitag, 21.11., im Festsaal des Universitäts-Hauptgebäudes, 1. Stock, statt; sie steht allen Interessierten offen.

    Nach dem Ersten Weltkrieg brachen Frauen zunehmend in angestammte Männerdomänen ein, eroberten als Unternehmerinnen die Wirtschaft oder fassten Fuß in der Medienbranche. Zumindest durch die Metropolen ging in den "goldenen 20ern" ein Hauch sexueller Befreiung; und auch in der politischen und künstlerischen Avantgarde waren Frauen mehr und mehr präsent.

    Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Lebenssituation von Frauen sowie ihre Rolle in Kunst, Politik und Gesellschaft sind bislang noch nicht systematisch untersucht worden. Die interdisziplinäre und interkulturelle Tagung "Zwischenkriegszeit/Entre-deux-guerres. Frauenleben 1918 bis 1939" will Abhilfe schaffen und Wissenschaftlern wie auch Nicht-Fachbesuchern einen möglichst umfassenden Überblick über die condition féminine dieser Jahre - nicht nur in Deutschland - bieten. Die Beiträge der Wissenschaftlerinnen beleuchten die Zwischenkriegszeit aus rechtlicher, sozialer, kultureller, künstlerischer und historischer Perspektive; die Ergebnisse werden veröffentlicht.

    Am Donnerstag, 20.11., 20 Uhr, laden die Veranstalterinnen in Kooperation mit dem Literaturbüro NRW e.V. Düsseldorf zu einer öffentlichen Lesung im Festsaal der Universität ein; der Eintrittspreis beträgt 8 Euro / 4 Euro (ermäßigt):
    Elsa Triolet, "Schreiben war meine Freiheit, meine Herausforderung, mein Luxus." Eine literarisch-musikalische Collage mit Texten von Elsa Triolet, Gedichten von Aragon und Chansons nach Jean Ferrat, Léo Ferré, Georges Brassens und Jeanne Moreau. Moderation: Florence Hervé; Sprecherin: Sabine Schwabe

    Ansprechpartnerinnen:
    Dr. Anne-Rose Meyer und Susanne Elpers
    Telefon: 0228/73-3990
    E-Mail: s.elpers@uni-bonn.de


    Weitere Informationen:

    http://www.germanistik.uni-bonn.de/zwischenkriegszeit/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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