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11.11.2003 14:16

400.000 Euro für Grundlagenforschung an der Universität Hannover

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Wissenschaftler untersuchen Potenzial der molekularen Elektronik / VW-Stiftung fördert Projekt

    Kleiner, schneller, leistungsfähiger - diesem Credo der Mikroelektronik hat die Natur Schranken gesetzt. Zwar hat die Miniaturisierung in den vergangenen Jahren vor allem in der Chipproduktion große Siege gefeiert, doch mittlerweile sind die Grenzen erreicht. Die Dimensionen sind so klein geworden, dass viele in der Technik bislang gültige Annahmen nicht mehr tragfähig sind. So können sich schon im Nanometerbereich, in dem sich das Geschehen auf modernen Computerchips bereits abspielt, einzelne Ionen unter dem Einfluss des Elektronenimpulses von ihren Plätzen im Gitternetz lösen und zu wandern beginnen. Mit abnehmender Größe werden deshalb Funktionsschichten und Leiterbahnen immer unzuverlässiger.

    Untersuchungen der Einsatzmöglichkeiten von Molekülen als den kleinstmöglichen Strukturen in der Nanoelektronik, die als Ziel auch die Nutzung quantenmechanischer Effekte und weiterer molekülspezifischer Eigenschaften einschließen, haben sich Wissenschaftler aus vier Instituten der Universität Hannover und der TU Braunschweig zur Aufgabe gemacht. Damit vollziehen sie eine radikale Abkehr von der Entwicklung immer kleinerer Formationen aus den bisher für größere Strukturen bekannten Verfahren. Ihr Projekt "Synthese und Eigenschaften neuartiger dreidimensionaler Einzelmoleküle für die molekulare Elektronik" wird von der VW-Stiftung mit rund 400.000 Euro unterstützt. Das Projekt hat ein Laufzeit von drei Jahren.

    "Das ist zunächst reine Grundlagenforschung", erklärt Prof. Herbert Pfnür vom Institut für Festkörperphysik der Universität Hannover. "Die bisherigen Methoden lassen sich nicht bis in diese Größenbereiche weiterentwickeln, also müssen wir etwas Neues ausprobieren." Und so haben sich die beteiligten Wissenschaftler vor allem vorgenommen, die Möglichkeiten, die Moleküle bieten, zu untersuchen. Während die Chemiker für die "Zucht" geeigneter Moleküle zuständig sind, sollen die Physiker zum einen eine Umgebung für die Moleküle entwickeln, in denen Versuche in dieser Größenordnung überhaupt möglich sind und zum anderen die Eigenschaften der Moleküle messen. Die Elektrotechniker schließlich vollziehen den dritten Schritt und entwickeln Möglichkeiten, wie tatsächlich eine molekulare Schaltung aufgebaut werden kann.

    Schon den Physikern stellen sich zahllose Fragen in diesem wissenschaftlichen Neuland. Wie kann beispielsweise eine Schnittstelle zwischen Molekülen aussehen? Wie verändern sich Eigenschaften, etwa die Leitungsfähigkeit, wenn Moleküle gestreckt werden? "Kleine Strukturen kontrolliert aufzubauen, Verfahren zu entwickeln, um in komplexen Zusammenhängen elektrische Eigenschaften zu entwickeln und dabei herauszufinden, was diese maßgeblich beeinflusst, ist die größte Herausforderung", sagt Professor Pfnür.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen Prof. Herbert Pfnür unter 0511/762-4819 gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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