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Wissenschaft
Am 1. November trat Tobias Mörz seine neue Stelle als Juniorprofessor für Marine Ingenieurgeologie an. Der 34-Jährige besetzt damit die letzte freie Professorenstelle des DFG-Forschungszentrum Ozeanränder. Jetzt ist die seit dem 1. Juli 2001 währende Aufbauphase abgeschlossen: Vier Professoren, vier Juniorprofessoren und rund hundertzwanzig Mitarbeiter sind jetzt am DFG-Forschungszentrum Ozeanränder beschäftig. Dessen Direktor Gerold Wefer freut sich über den Neuzugang: "Mit Tobias Mörz bekommen wir einen hervorragenden Wissenschaftler, der es versteht Forschungsergebnisse praktisch anzuwenden."
Marine Ingenieurgeologen wie Mörz prüfen z.B. den Baugrund für Windkraftanlagen im Offshore-Bereich, errechnen wie mächtig Wellenbrecher sein müssen und wie sich Küstenschutzmaßnahmen auf Strand und Ufer auswirken. Mörz erforscht die physikalischen Eigenheiten von Meeresablagerungen. Außerdem will er Kontakte zur Industrie herstellen, die nicht zuletzt den Studenten zu Gute kommen werden: "Ich möchte sowohl meine Forschung als auch die Ausbildung der Studenten so praxisnah wie möglich gestalten. Dazu begleiten wir bestehende Industrieprojekte von der Planung bis zur Fertigstellung. Nur so haben unsere Studenten auf dem Arbeitsmarkt optimale Chancen." So haben sich Vertreter aus der Baustoffindustrie z.B. bereit erklärt, ein Pilotprojekt zu fördern, das ein neues Verfahren untersucht, um Pipelines unterirdisch zu verlegen. Es soll die Verlegung in schwierigem Baugrund erheblich vereinfachen und umweltschonende Baumaßnahmen in sensiblen Bereichen wie Gewässern ermöglichen. Dies spielt z.B. für Gaspipelines oder die Verkabelung von Offshore-Anlagen eine sehr wichtige Rolle.
Wie Mörz untersuchen auch die anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DFG-Forschungszentrum Ozeanränder die Nahtstellen zwischen Ozean und Kontinent. Die Palette der benötigten Fachleute reicht von Geologen über Biologen, Chemiker, Physiker, Statistiker und Techniker. Interessant sind Ozeanränder, weil hier viel Material auf dem Meeresboden lagert, das wertvolle Informationen, u.a. über Klima und biogeochemische Prozesse enthält. Wie sich solche Ablagerungen bilden untersuchen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen genauso, wie den Einfluss des Menschen auf die Ozeanränder. Außerdem legt das Forschungszentrum Wert darauf, seine Ergebnisse der Öffentlichkeit verständlich zu präsentieren.
Das Forschungszentrum wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den ersten vier Jahren mit insgesamt 21,5 Millionen Euro gefördert. Denn: Ozeanränder geraten immer mehr ins Blickfeld der Forschung. Nicht nur, weil über 60% der Menschheit in der Nähe der Meere leben, sondern weil sie Nahrung, Rohstoffe und Erholung bieten. Doch Ozeanränder bergen auch Gefahren, wie z.B. Erdbeben, Flutwellen und Sturmfluten, die noch nicht völlig verstanden sind.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft will mit dem neuen Förderinstrument der Forschungszentren exzellente Forschung auf Weltniveau fördern. Fünf solcher Zentren wurden seit Mitte 2001 eingerichtet.
Weitere Informationen/Interviewanfragen/Bildmaterial:
Kirsten Achenbach
Öffentlichkeitsarbeit
DFG Forschungszentrum Ozeanränder
Tel. 0421 - 218-9000
mail: achenbach@rcom-bremen.de
http://www.rcom-bremen.de/Pressemitteilungen_2003.html
http://www.rcom-bremen.de
www.ozeanraender.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Maschinenbau
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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