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26.07.2019 12:56

Mit intelligenten Paketrobotern zum „Supermaster"

Till Bayer Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ökonom Florian Molder ist der Gewinner des ersten "Supermaster"-Wettbewerbs für die beste Masterarbeit mit wirtschaftlichem Bezug. Im Finale der besten zehn überzeugte der Absolvent der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Jury von seiner Arbeit zum Thema Paketzustellung auf der letzten Meile. Molder verglich die Effizienz verschiedener Lösungen miteinander und entwickelte zudem einen Algorithmus für autonom fahrende Zustellroboter.

    „Man hat ja nichts zu verlieren“, dachte sich Florian Molder. Und so schickte der Absolvent der Friedrich-Schiller-Universität Jena seine Abschlussarbeit an einen bundesweiten Wettbewerb für die beste Masterarbeit mit wirtschaftlichem Bezug. Nun darf sich der 29-jährige, der in Jena Betriebswirtschaftslehre (BWL) studiert hat, mit dem Titel „Supermaster“ schmücken. Molder setzte sich in der Konkurrenz unter 180 Zusendungen durch und gewann das Finale nach überzeugender Präsentation seiner Arbeit. Der Preis ist mit 25.000 Euro und einer dreiwöchigen Bildungsreise nach China dotiert. „Das ist eine große Anerkennung für mich“, freut sich Molder über den Erfolg. „Ich muss den Sieg aber erst noch verarbeiten und auch die Preise, die damit verbunden sind.“ Den Wettbewerb „Supermaster“ richten der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte und die Zeitschrift WirtschaftsWoche erstmals gemeinsam aus.

    Paketzustellung auf der „letzten Meile“

    In seiner ausgezeichneten Arbeit setzt sich Molder mit innovativen Konzepten für die „letzte Meile“ bei der Paketzustellung auseinander. Weil auf diesem Abschnitt besonders viele Ressourcen eingesetzt werden müssen und die Zahl der zu befördernden Pakete immer weiter wächst, sucht die Logistik-Branche fieberhaft nach Lösungen. So verglich Molder zum einen die Effizienz verschiedener neuartiger Ansätze miteinander, darunter Drohnen und selbstfahrende Paketboxen. Vor allem aber fokussierte er sich auf eine Idee, die sowohl in Städten als auch auf dem Land umgesetzt werden kann: autonom fahrende Paketroboter.

    Ein Rechenmodell für Roboter

    „Elektrisch angetriebene Roboter sind sehr flexibel einsetzbar und dazu noch nachhaltig“, erklärt Molder. „Sie begleiten den Paketboten auf seiner Tour, nehmen ihm kleinere Strecken ab und stellen besonders schwere Pakete zu.“ Ein weiterer Vorteil: Während die Roboterhelfer noch auf dem Weg zum Empfänger sind, kann der Bote seine Route bereits fortsetzen. Später finden sie dank GPS-Steuerung selbstständig zum Fahrzeug zurück. Um das Zusammenspiel von Paketboten und Robotern zu optimieren, entwickelte Molder zudem einen Algorithmus – ein aus 2.000 Zeilen Code bestehendes mathematisches Modell, das den Robotern mitteilt, wann sich der Einsatz lohnt. Ob solche Paketroboter tatsächlich bald durch unsere Straßen wuseln „lässt sich schwer einschätzen“, erklärt Molder. „Vielleicht gibt es sie schon in fünf Jahren, oder es setzt sich eine andere Lösung durch.“

    „Traditionell ist Deutschland ein Land der Ingenieure. Dass technische Entwicklungen wie Auslieferungsroboter aber auch intelligente Algorithmen brauchen, um sie dorthin zu steuern, wo sie tatsächlich benötigt werden, kommt erst langsam ins Bewusstsein. Herr Molder hat hier mit seiner Arbeit einen tollen und bemerkenswerten Beitrag geleistet, um mit intelligenten Algorithmen die Probleme der Paketauslieferung in den Griff zu bekommen“, bewertet sein Betreuer Prof. Dr. Nils Boysen die Masterarbeit.

    Warm-up im Jenaer Doktorandenseminar

    Florian Molder absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und begann anschließend ein Bachelor-Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Jena. Zu Beginn verfolgte er das Ziel, im Finanzbereich zu bleiben – dann entdeckte er das Thema Logistik. Weil er sich an der Universität genau darauf spezialisieren konnte und ihm außerdem das Studentenleben in der Stadt gut gefiel, führte er sein Studium in Jena mit dem BWL-Master fort. „Mein Studium und besonders die gute Betreuung durch Prof. Boysen und Dr. Stefan Fedtke haben dazu beigetragen, dass es am Ende für den Sieg gereicht hat“, ist Molder überzeugt. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hatte ihn auch während der Vorbereitungen auf den Wettbewerb unterstützt. In einem Doktorandenseminar durfte er seine Präsentation halten und war dadurch für kritische Fragen im Wettbewerb gewappnet.

    Aber nicht nur beim „Supermaster“-Wettbewerb hat Molder das Wirtschaftsstudium in Jena weitergeholfen. Nach seinem erfolgreichen Abschluss fand er rasch eine Anstellung als Logistiker in der Automobilbranche.


    Bilder

    Ökonom Florian Molder, Absolvent der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ist der Gewinner des ersten „Supermaster“-Wettbewerbs.
    Ökonom Florian Molder, Absolvent der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ist der Gewinner des erste ...
    Foto: Privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter
    Wirtschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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