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17.11.2003 13:16

Neue Therapieansätze bei Blutkrebs diskutiert

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Aktuelle Studien zu Leukämie- und Lymphkrebstherapie bei Treffen in Jena vorgestellt

    Jena. Etwa 100 Krebs-Experten aus ganz Deutschland diskutierten am Wochenende in Jena die aktuellen Entwicklungen in der Therapie von Leukämien und Lymphknotenkrebserkrankungen (Lymphomen) auf dem diesjährigen Herbsttreffen der Ostdeutschen Studiengruppe Hämatologie und Onkologie. Gastgeber dieser erstmals in Jena stattfindenden Tagung war die Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums.

    Die Wissenschaftler präsentierten an zwei Tagen Zwischenergebnisse der über 20 aktuellen Studien zu Therapie von Krebserkrankungen des Blutes und des Lymphknotensystems. Unter anderem wurden erste Erkenntnisse aus der derzeit weltweit zweitgrößten Studie zur Therapie von Krankheitsrückfällen (Rezidiv) bei akuten Leukämien vorgestellt.

    Das besondere Interesse der Geschwulst-Experten gilt derzeit vor allem zwei Themenfeldern, deren Diskussion auch das Jenaer Treffen prägte: Ein großer Stellenwert kommt dabei zum einen der Prüfung geeigneter neuer Behandlungsansätze zu, die auch älteren Patienten gute Heilungsaussichten bei der Krebstherapie sichern sollen. Zum anderen werden die Bemühungen bei der Suche nach Therapien (Immuntherapie, Stammzelltherapie, supportive Therapie), welche die Krebsbehandlung durch Chemotherapie ergänzen, weiter intensiviert. In beiden Bereichen ist die Jenaer Klinik für innere Medizin II, die hier seit Jahren ihre Arbeitsschwerpunkte gesetzt hat, aktiv an den Forschungen der Studiengruppe beteiligt.

    "Sehr vielversprechend sind auf unserem Gebiet derzeit die Untersuchungen zur Integration der Immuntherapie zusätzlich zur Chemotherapie in die Behandlung von Lymphknotenkrebs", faßt Dr. Ulrich Wedding, Oberarzt an der Klinik für innere Medizin II in Jena und Organisator des Treffens, die aktuellen Forschungstrends im Anschluss an die Tagung zusammen. Im Zuge einer ergänzenden Immuntherapie wird den Patienten zusätzlich ein Antikörper verabreicht, welcher die Rückfallrate von Krebskranken wesentlich verringern soll. "Anhand der laufenden Arbeiten wird geprüft, ob eine solche Behandlung künftig verstärkt eingesetzt werden sollte", so Dr. Wedding. "Die ersten Hinweise sind ermutigend und zeigen, dass dies eine durchaus sinnvolle Therapieerweiterung sein könnte". Aussagekräftige Ergebnisse der laufenden Studien werden für den Sommer 2004 mit Spannung erwartet. Wedding: "Wir erhoffen uns davon Nachweise der Wirksamkeit dieser innovativen Therapieansätze."

    Die ostdeutsche Studiengruppe Hämatologie und Onkologie (OSHO) bündelt die Forschungsaktivitäten der Mediziner der neuen Bundesländer und darüber hinaus auf dem Gebiet der Behandlung von bösartigen Krebserkrankungen des Blutes (Leukämie), des Lymphknotensystems (Lymphome) und der soliden Tumore. Die Studiengruppe ist ebenso Teil der bundesweiten Kompetenznetze zur Behandlung von Blutkrebs und Lymphknotenkrebs, in denen sich seit 1999 die auf diesen Gebieten führenden medizinischen Forschergruppen und Versorgungseinrichtung zusammengeschlossen haben.

    (Helena Reinhardt)

    Ansprechpartner:
    OA. Dr. Ulrich Wedding
    Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641 / 939303
    E-Mail: ulrich.wedding@med.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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