idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Digitale Skills auch außerhalb der Schule zu sammeln, wird für Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein künftig einfacher. Heute (4. September 2019) haben die Fachhochschule Kiel und die Technische Hochschule (TH) Lübeck gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS zwei »Open Roberta Coding Hubs« eröffnet.
Ob in Museen, Hochschulen oder in Jugendeinrichtungen: Open Roberta Coding Hubs bieten dem Nachwuchs die Möglichkeit, an außerschulischen Lernorten Roboter und Mikrocontroller auf der Fraunhofer-Programmierplattform »Open Roberta Lab« zum Leben zu erwecken. Nach einer Einführung können Schüler*innen ihre Roboter standortunabhängig programmieren und in einer Simulation erproben. Außerdem ist der Programmiernachwuchs nicht mehr an einen Robotertyp gebunden, sondern kann mit einer Vielzahl verschiedener Roboter experimentieren, z. B. mit EV3-Robotern von LEGO Mindstorms oder den Mikrocontrollern Calliope mini. An der FH Kiel wird das neue Angebot in das seit 2012 bestehende RobertaRegioZentrum integriert und von Prof. Dr. Gerhard Waller geleitet. »Ich freue mich, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Roberta-Initiative fortsetzen und unser Zentrum um ein Angebot erweitern können, das sich direkt an Kinder und Jugendliche richtet. Insbesondere an jene, die keine Programmier-Angebote an den eigenen Schulen haben«, sagt Prof. Waller.
An der TH Lübeck ist der Coding Hub am JuniorCampus beheimatet, der damit nun auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen in das Angebot aufnimmt. »Bereits bei den ersten Einführungsveranstaltungen mit Calliope Mikrocontrollern zeigte sich, dass die Kinder auch ohne Programmier-Vorkenntnisse schon nach kurzer Zeit Erfolgserlebnisse haben und eigene Ideen austüfteln«, so Prof. Jürgen Tchorz, Leiter des JuniorCampus.
Die Eröffnung der mit Robotern und Laptops ausgestatteten Open Roberta Coding Hubs in Kiel und Lübeck ist ein wichtiger weiterer Schritt in der Förderung digitaler Kompetenzen in Schleswig-Holstein. 2013 beauftragte das Bildungsministerium die Fachhochschule Kiel, gemeinsam mit dem Fraunhofer IAIS Lehrkräfte aus allen Schularten zu Roberta-Teachern auszubilden. Insgesamt konnten ca. 100 Schulen in Schleswig-Holstein geschult und mit Roboterbausätzen des Modells LEGO Mindstorms NXT ausgestattet werden. 2018 wurde die Kooperation fortgesetzt. Koordiniert durch das Fortbildungsinstitut des Landes (IQSH) konnte die Fachhochschule Kiel seitdem 50 Grundschullehrkräfte am Beispiel des Calliope zu Roberta-Teachern ausbilden. Erstmals unterrichten Roberta-Teacher jetzt auch in der Grundschule, damit Kinder möglichst früh und spielerisch die Möglichkeiten kennenlernen, die ihnen später technische und naturwissenschaftliche Fächer bieten.
»Diese langjährige Zusammenarbeit demonstriert beispielhaft, wie wir das gendergerechte Bildungskonzept der Roberta-Initiative und die Open-Source-Programmierplattform Open Roberta innerhalb eines Bundeslandes nachhaltig in und nun auch außerhalb der Schulen verankern können. Gemeinsam fördern wir möglichst flächendeckend den Zugang zu digitale Kompetenzen. Ohne Hürden – für jede und jeden«, sagt Thorsten Leimbach, Leiter der Roberta-Initiative am Fraunhofer IAIS, das mit Unterstützung von Google.org auch die Programmierplattform Open Roberta Lab entwickelte. Insgesamt 30 Coding Hubs wird die Roberta-Initiative mit Unterstützung der Google Zukunftswerkstatt bis 2020 bundesweit eröffnen.
Das Roberta-Projekt der FH Kiel
Seit 2009 werden Schülerinnen und Schüler an der Fachhochschule Kiel angeleitet, mit einer kindgerechten grafischen Programmieroberfläche Selbstbauroboter zu programmieren. 2012 gründete sich mit Hilfe von Bundesmitteln das RobertRegioZentrum an der FH Kiel. Seitdem wurden ca. 600 Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Kursformen weitergebildet. Ab 2013 wurde mit Mitteln des Landes SH ca. 100 Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit Klassensätzen an Robotern ausgerüstet und bisher ca. 200 Lehrkräfte zum Roberta-Teacher ausgebildet.
Der JuniorCampus der TH Lübeck
Der 2006 ins Leben gerufene JuniorCampus der Technischen Hochschule Lübeck fördert jährlich in mehr als 200 Veranstaltungen den Forschergeist von Kindern und Jugendlichen. Neben Experimentiervormittagen zu verschiedenen MINT-Themen an der TH bilden Schulungen für Lehrkräfte und Erzieher*innen aus der Region Lübeck einen wichtigen Baustein des Programms.
Die Roberta-Initiative des Fraunhofer IAIS
Mehr als 2200 zertifizierte Lehrkräfte, 450 000 erreichte Kinder und Jugendliche, eine Programmierplattform für alle – die Fraunhofer-Bildungsinitiative »Roberta® – Lernen mit Robotern« begeistert seit mehr als 17 Jahren den Nachwuchs für MINT. Was 2002 als BMBF-gefördertes Projekt begann, um insbesondere Mädchen für Technik zu gewinnen, ist heute eine der europaweit größten Initiativen für gendergerechte Nachwuchsförderung. Das Team am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS entwickelt nicht nur die Open-Source-Plattform Open Roberta® Lab zum kinderleichten Programmieren von Robotern und Mikrocontrollern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bilden Lehrkräfte aus und bieten ihnen darüber hinaus zahlreiche kostenfreie Lehr- und Lernmaterialien zur fächerübergreifenden Integrierung von Open Roberta im Unterricht und in AGs an. Darüber hinaus verfügt die Roberta-Initiative über ein Netzwerk mit RobertaRegioZentren für Lehrkräfte und Open Roberta Coding Hubs für Programmier-Workshops außerhalb der Schule.
http://www.fh-kiel.de/roberta
http://www.th-luebeck.de/junior-campus
http://www.roberta-home.de
Programmierspaß im Open Roberta Coding Hub Kiel: Per »drag and drop« erwecken schon die Kleinsten ih ...
FH Kiel / Hartmut Ohm
None
Das gendergerechte Kurskonzept der Roberta-Initiative weckt auch in Kiel und Lübeck spielerisch das ...
FH Kiel / Hartmut Ohm
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
überregional
Schule und Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).